Pulsierende Branche
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst&Young präsentiert Medizintechnologie-Report
(IINews) - (Stuttgart/Hechingen) - Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young präsentierte auf Einladung der BioRegio STERN Management GmbH und der Medical Valley Hechingen Akademie am Mittwoch, dem 30. März in der Hechinger Villa Eugenia den aktuellen Medizintechnologie-Report "Pulse of the Industry". Der jährlich erscheinende Bericht liefert Zahlen und detaillierte Analysen zur Leistungsfähigkeit einer Branche, die nach wie vor sehr erfolgreich ist, sich jedoch auf neue Herausforderungen einstellen muss.
Märchen wurden im fast bis auf den letzten Platz besetzten großen Saal der Hechinger Villa Eugenia nicht erzählt - auch wenn Christian O. Erbe, Präsident der IHK Reutlingen und geschäftsführender Gesellschafter der ERBE Elektromedizin GmbH, Tübingen, aus dem wichtigsten Werk der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm zitierte: "Was dicht und dick zusammensitzet", das sei, so Erbe vor den über 80 Gästen aus Wirtschaft und Politik, nach dem "Deutschen Wörterbuch" ein "Klaster". So beschrieb er schmunzelnd das überaus erfolgreiche Medizintechnik-Cluster in der Region Neckar-Alb, das sich eben durch ein besonders dichtmaschiges Netzwerk aus Forschung und Unternehmen auszeichnet. "Von der Grundlagenforschung über den Prototypenbau bis zur Vermarktung haben wir hier das perfekte Umfeld", so Erbe in seinem Vortrag über "Kompetenz und Erfindergeist - Medizintechnik in der Region Neckar-Alb".
Auch die eigentliche Präsentation des Medizintechnologie-Reports brachte die besonders effektive Vernetzung im Medizintechnik-Cluster Neckar-Alb zum Ausdruck: An der Veranstaltung beteiligten sich neben der BioRegio STERN Management GmbH und der Medical Valley Hechingen Akademie auch der Verein zur Förderung der Biotechnologie und Medizintechnik e.V., das MITT Kompetenzzentrum Minimalinvasive Medizin + Technik Tübingen-Tuttlingen sowie die Industrie- und Handelskammer Reutlingen.
Über "Regulatorische Anforderungen für Kombinationen aus Medizinprodukt und Arzneimittel" und "Klinische Prüfung für Medizinprodukte" referierten Prof. Dr. Christa Schröder von der Hochschule Albstadt-Sigmaringen und der Friedrichsdorfer Berater Dr. Rainer Canenbley. Beide sind ausgewiesene Experten, wenn es um "Regulatory Affairs", das heißt um die Zulassung von Arzneimitteln und Medizinprodukten geht. Für sich genommen sind die Normen und Verfahren bereits sehr anspruchsvoll. Wenn es jedoch um Kombinationen aus Medizinprodukt und Arzneimittel, sogenannte Advanced Therapies geht, beispielsweise aus dem Bereich des Tissue Engineerings oder der Zell- und Gentherapie, sind die Herausforderungen für Unternehmer kaum zu meistern und verhindern womöglich den erfolgreichen Markteintritt. "Eine frühzeitige Einbindung von regulatorischer Expertise ist unverzichtbar, um von Beginn an alle Notwendigkeiten abschätzen zu können", waren sich beide Referenten einig. Die BioRegio STERN Management GmbH geht diesen Weg bereits und bietet seit Neuestem eine Erstberatung bei Zulassungsfragen für Unternehmer und Gründer der Life-Science-Branche aus der Region an.
Heinrich Christen, EMEIA Medical Devices Leader und Partner bei der Ernst & Young Ltd., der zur Präsentation des Berichts aus Zürich angereist war, betonte: "Dies ist weltweit der einzige Report der das wirtschaftliche Geschehen in der Medizintechnik abbildet." Das Werk erscheint seit 2009 jährlich unter dem Titel "Pulse of the Industry" und liefert detaillierte Analysen sowohl der globalen Perspektiven als auch der aktuellen Leistungsfähigkeit der Branche. Er gilt bei Unternehmern, Forschern und Entscheidern inzwischen als Pflichtlektüre. Die weltweite Krise ist zwar auch an dieser Branche nicht spurlos vorbei gegangen, manifestierte sich jedoch in erster Linie in den USA. Mit Blick auf notwendige Einsparmaßnahmen wies Christen darauf hin, dass "die Unternehmen immer noch genug Speck haben, um abzunehmen." Die Zahl der Mitarbeiter in europäischen Medizintechnikunternehmen ist nahezu konstant geblieben.
Bezüglich der Zahl von Medizintechnikunternehmen steht Deutschland im europäischen Wirtschaftsraum, nach Großbritannien und Israel, an dritter Stelle. Allein 120 sind es in der BioRegion STERN. Die Unternehmen sind überwiegend im Segment der orthopädischen bzw. der kardio-vaskulären Produkte tätig. Sie sind nach wie vor gut aufgestellt. Im Gegensatz zu den USA, die lediglich ein Wachstum von ein Prozent verzeichneten, erreichten die europäischen Medizintechnikunternehmen ein Wachstum von acht Prozent. Auch die Ausgaben für Forschung und Entwicklung wurden hier um vier Prozent erhöht. Aber auch die Europäer stehen einer Reihe von Herausforderungen gegenüber: die Dynamik der internationalen Märkte, die sich verändernden staatlichen Regularien sowie der stark steigende Kosten-, Preis- und Wettbewerbsdruck.
Der aktuelle Report "Pulse of the industry" kann hier als PDF herunter geladen werden:
http://www.ey.com/GL/en/Industries/Life-Sciences/Medical-technology
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Datum: 01.04.2011 - 10:15 Uhr
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