Neue OZ: Kommentar zu Literatur / Buchmesse
(ots) - Firlefanz und Kokolores
Fußballer als Lese-Idol? Warum nicht? Voraussetzung ist natürlich,
dass die Kicker auch jenseits des Vorlesetags Bücher mögen. Kinder
kann man nicht für dumm verkaufen. Wenn Vati nachmittags zur
Fußball-Lesung geht und Mutti beim Abendbrot über den Analphabetismus
des Sportlers lästert, geht die Sache nach hinten los.
Es ist ja schön, dass sich zur Buchmesse wieder alle um den
Nachwuchs bemühen. Traurig bleibt die Hilflosigkeit, mit der selbst
die Branche ihr eigenes Angebot unterschätzt. Auch mit Pelzbezug und
Sound-Effekt kann kein Buch mit der Reiz-Intensität des Internets
konkurrieren. Warum auch?
Der Computer verfehlt ja andersherum auch viel, was nur Bücher
leisten: Selbst der lustigste Abend an der Playstation eröffnet nie
die inneren Welten von Romanen. Kein Online-Rollenspiel stellt die
Nähe und Intimität einer Gute-Nacht-Geschichte her. Wie glücklich
Bücher machen, vermitteln digitale Lesestifte so wenig wie einmalige
Eventlesungen. Das müssen Kinder sich täglich abgucken: bei ihren
Eltern und Geschwistern.
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Datum: 17.03.2011 - 22:00 Uhr
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