2. Berliner Milchforum setzt Zeichen der Aufbruchstimmung -
DBV-Vizepräsident Folgart sieht Mi
(ots) - DBV-Pressedienst
17.3.2010
(DBV) "Der Milchstandort Deutschland bietet die besten
Voraussetzungen für eine Vorwärtsstrategie", dies erklärte der
Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV) und Milchpräsident
Udo Folgart auf dem 2. Berliner Milchforum, das der DBV und der
Milchindustrieverband in Kooperation mit der Deutschen
Landwirtschafts-Gesellschaft und dem Deutschen Raiffeisenverband
heute und morgen in Berlin durchführen. Auf den Märkten wie auch in
der Politik müsste die gesamte Wertschöpfungskette Milch "jetzt
gemeinsam den Vorwärtsgang einlegen", betonte Folgart. "Wir müssen
durchstarten und eine Aufbruchstimmung schaffen." Die neuen
Kooperationen im Molkereisektor, wie dem Deutschen Milchkontor und
der ersten länderübergreifenden Fusion zwischen dem
dänisch-schwedischen Arla Foods und der Hansa-Milch eG, begrüßte
Folgart. In einem hart umkämpften Markt würden dadurch die Positionen
der Molkereiunternehmen und somit auch der Milchbauern gestärkt.
Deutschland sei in der EU das Land mit der größten Milchproduktion.
2010 seien rund 14 Millionen Tonnen Milchäquivalent exportiert und
rund 10 Millionen Tonnen aus EU- und Drittländern importiert worden.
Dieser positive Exportsaldo dürfte sich in den kommenden Jahren
weiter erhöhen, da in Deutschland ein Bevölkerungsrückgang erwartet
werde und das Angebot aufgrund der guten Standortbedingungen weiter
wachsen sollte. Deutschland leiste damit einen wichtigen Beitrag zur
Sicherung der Welternährung. Zugleich behalte die ökologisch wichtige
Grünlandnutzung in Deutschland eine echte Perspektive.
Die Milchbauern benötigten "eine Politik der Ermutigung". Denn wer
Milch erzeuge, handle immer langfristig. Es würden Jahre vergehen,
bis die Nachzucht Milch produziert, und auch ein Laufstall sei eine
langfristige Investition. Deshalb forderten die "Milchbauern
Flankenschutz für den anstehenden sanften Quotenausstieg" und für die
damit verbundene weitere Marktöffnung. Die Reduzierung der
Super-Abgabe, so Folgart, sei ein wichtiger Beitrag, um die
Liquidität der Milchbetriebe zu erhöhen. Auch die verbindliche
Zusicherung eines untersten Sicherheitsnetzes wäre ein klares Signal,
den extremen Volatilitäten am Milchmarkt zu begegnen. Die EU-weite
Saldierung der Milchquote unterstütze die Stabilisierung des
Milchstandortes Deutschland. Zur Vorbereitung auf die Zeit nach der
Milchquote gehöre auch, dass Milchbauern und Verarbeiter klärten, wie
sie künftig gemeinsam auf Veränderungen der Nachfrage im Markt
reagieren könnten. Das traditionell enge Verhältnis zwischen
Milchbauern und Molkereien, insbesondere bei genossenschaftlichen
Molkereien, müsse dafür die vertrauensvolle Basis liefern,
versicherte Folgart. Gemeinsam gelte es jetzt, auch das deutsche
Modell einer einheitlichen Flächenprämie in der anstehenden
EU-Agrarreform gerade auch für die Milchbauern nachdrücklich zu
verteidigen. Bis 2020 gelte es, den entkoppelten Direktausgleich zu
sichern und neue, unsinnige bürokratische Auflagen zu verhindern.
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Dr. Michael Lohse
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Datum: 17.03.2011 - 15:31 Uhr
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