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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Magath und der Bundesliga

ID: 363870

(ots) - Schuld ist Borussia Dortmund. Der Tabellenführer
der Bundesliga spielt Fußball zum Nacheifern. Er liefert eine Saison
der Superlative und ist gleichzeitig auch das angesagteste
Rollenmodell: Wie die Schwarz-Gelben wollen gerade alle sein. Und
selbst die Bayern nähmen gern diesen Trainer. Klopp sein Name. Nun
ist bei weitem nicht jede Ballsportgruppe in der Lage, die Synthese
herzustellen aus dem schieren Spaß am Spiel und dem Streben nach dem
Sieg. Auch der FC Schalke 04 möchte eine solche Vorzeigemannschaft
präsentieren, die Maßstäbe setzt und Meister wird. Dem Fußball-Lehrer
Felix Magath trauen die Gelsenkirchener aber nicht mehr zu, eine
Kombination von königsblauen Kickern zu erschaffen, die keine Wünsche
offen lässt. Er soll im Sommer einpacken - zwei Jahre vor der Zeit,
und obwohl Magath immerhin schon Zweiter war, das Team in die
Champions League führte und den Pokal holen kann. Natürlich haben die
Diskussionen um seine Person eine Menge mit dem abgefeierten
Erzrivalen zu tun. Das schürt Neid, das muss weh tun: Alles, was sich
Schalke vorstellt, ist ein paar Kilometer weiter in Vollendung zu
bestaunen. Zu den gravierenden Unterschieden gehört, dass Magath die
Menschen nie so hinter sich zu bringen weiß wie der kommunikative
Klopp. Wer sich aber besonders im Revier den Fußball-Anhängern nicht
zu öffnen vermag, hat es dort schwer. Sicher ließe sich jetzt auch
über Führungsstil und Fachkenntnis streiten. Ganz so einfach wie man
es sich vorstellen mag, ist es nicht: Junger Trainer, oder höchstens
einer im mittleren Alter, stellt eine U 23 mit flacher Hierachie
zusammen, die mit dem Elan der Jugend die Etablierten überrollt und
nach den Sternen greift. Die Elf der Träume ist gierig, stilbildend,
hält das Niveau über Jahre und begründet eine Epoche. Nicht einmal
Millionen sind nötig, auch Kleingeldklubs können das, weil sie




fehlendes Vermögen durch großes Geschick ersetzen. Hört sich nach
Grimms Märchen an, doch Ansätze gibt es. Zu sehen nicht nur in
Dortmund, sondern auch in Mainz, Hannover, Nürnberg, Freiburg. Da ist
sicher auch Glück im Spiel. Nur der Trend geht schon weg vom
vorsichtigen Verwalten zum selbstbestimmten Schalten - unter
Beibehaltung der Defensiv-Offensiv-Balance. Trainer, die den Umgang
mit ihren Profis so wenig redselig wie möglich anlegen und sich
allenfalls ohne nennenswerte Gegenrede über Konzepte und Perspektiven
unterhalten, wollen da nicht recht reinpassen. Was nicht heißt, dass
man die Klopps, Dutts und Tuchels überall hinsetzen kann und sie
feinsten Fußball, Emotionen und Effizienz durch Anwesenheit
automatisieren. Fußballvereine sind ein fragiles Gefüge, oft von
Ungeduld und übertriebenen Erwartungen geprägt. Ist dies mit einem
vollmundigen Meisterschaftsversprechen verbunden, wie es Magath für
den FC Schalke 04 bis 2013 gab, kann es schnell zum Rauswurf kommen,
wenn ihm keiner mehr glaubt. Oder ausgerechnet der ungeliebte Nachbar
sich anschickt, Platz 1 zu okkupieren. Der Beneidete wird sich etwas
unter den Nagel reißen, worauf der Rivale seit 53 Jahren wartet.



Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

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Datum: 09.03.2011 - 20:35 Uhr
Sprache: Deutsch
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