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Pflanzengenomforschung: 'Molekulare Schere' an der KAUST entwickelt

ID: 353978

(ots) - Forscher an
der "König Abdullah Universität für Wissenschaft und Technologie"
(King Abdullah University of Science and Technology, KAUST) haben
eine neuartige Technologie entwickelt, welche die Qualität, Ernte und
Krankheitsresistenz derzeit genutzter Getreidesorten verbessern
könnte. Die Auswirkungen auf die Agrarwissenschaft sind beträchtlich.

In einer Studie, die in der US-amerikanischen Fachzeitschrift
"Proceedings of the National Academy of Sciences" (PNAS) vom 24.
Januar 2011 veröffentlicht wurde, behandeln Dr. Magdy Mahfouz und das
Forscherteam eine neue Methode zur gentechnischen Manipulation von
Pflanzen zur Resistenz gegenüber aggressiver Umgebungen. Regionen wie
Saudi-Arabien und der Mittlere Osten, in denen die Wasserquantität
und -qualität begrenzt sind, könnten vom Anpflanzen von
Getreidesorten mit gentechnisch erzeugter Stresstoleranz profitieren
und somit nicht nur den Ernährungsbedürfnissen einer wachsenden
Bevölkerung gerecht werden, sondern auch den Weg zum Export von
überschüssigem Getreide in Länder mit restriktiven Märkten wie Japan
ebnen.

Dr. Mahfouz ist am "Plant Stress Genomics Research Center" der
KAUST unter der Leitung von Professor Jian-Kang Zhu tätig. Diese
neuesten Forschungen stimmen exakt mit dem Wunsch des Gründers
überein, dass durch die Universität die Vorteile neuartiger
Forschungen und die daraus resultierende wirtschaftliche Entwicklung
in die Region gebracht werden sollen und somit viel versprechende
internationale Vorteile entstehen.

Dr. Mahfouz hat aus einem Protein ein "Reparaturwerkzeug"
(molekulare Schere) entwickelt, das zweierlei Dinge bewirkt: es
findet unter Verwendung einer genetischen "Postleitzahl" den exakten
Ort auf dem Genom, an dem es geschnitten werden soll, und löscht
anschliessend das Gen mit herausragender Exaktheit und Präzision,




bearbeitet es oder fügt ein neues hinzu.

Die Arbeit von Dr. Mahfouz birgt das Potential viel stärker
breitgefächerter Anwendungen wie zum Beispiel in der Humanmedizin.
Diese neue Technologie könnte die Methode verbessern, die dazu
verwendet werden könnte, "schlechte" Gene durch gute zu ersetzen oder
jene defekten Gene auszuschneiden oder auszuschalten, die Ursache für
Krankheiten sind.

In einem Kommentar zu den Forschungen bezeichnete KAUST-Provost
Stefan Catsicas die Technologie als wissenschaftlichen Durchbruch mit
viel versprechendem Potential, sollte das Patent letzten Endes
erfolgreich sein.

Dr. Nina Fedoroff, Professorin für Biowissenschaften an der Penn
State University, sagte über die Publikation Mahfouz', sie "zeigt die
Durchführbarkeit der Entwicklung eines Enzyms zum Schneiden von DNA,
das darauf ausgerichtet ist, eine gewünschte Zielsequenz mit sehr
hoher Genauigkeit zu schneiden. Dies ist ein hervorragender Schritt
hin zur Entwicklung hochspezifischer genetischer Verbesserungen von
Getreidepflanzen, bei dem gleichzeitig potentielle Risiken vermieden
werden, die viele in konventionellen Strategien zur gentechnischen
Manipulation sehen. Darüber hinaus liefert die Studie den ersten
Beweis, dass diese spezifische Strategie bei Pflanzen eingesetzt
werden kann." Professorin Federoff sagte zudem, sie freue sich über
derart bahnbrechende Beiträge von einer so jungen Universität wie der
KAUST.

Dr. Bengt Norden, Professor für physikalische Chemie an der
Technischen Universität Chalmers in Schweden und ehemaliger
Vorsitzender des Nobelpreiskommittees für Chemie, kommentierte, er
sei sehr erfreut über den bahnbrechenden Beitrag der KAUST im Bereich
Biowissenschaften. "Mahfouz' Arbeit hat einen grossen Einfluss und
steht mit früheren Entdeckungen des Nobelpreisträgers Sir Aaron Klug
in Verbindung, die belegt haben, dass DNA-erkennende
Zinkfingerproteine in Verbindung mit einer Nukleasefunktion genutzt
werden könnten, um auf hochselektive Weise Doppelstrangbrüche von DNA
zu erzeugen, die das rekombinationskatalysierte Einsetzen einer
Oligonukleotid-Sequenz von überraschend hoher Effizienz initiiert.
Die Möglichkeit, diese DNA-Manipulation für den klinischen Zweck der
Gentherapie einzusetzen, ist daher nicht mehr nur Science Fiction."

Über die KAUST

Die "King Abdullah University of Science and Technology" (KAUST)
ist eine internationale Forschungsuniversität auf Master-Niveau mit
Standort am Roten Meer, die sich der Anregung zu einem neuen
Zeitalter wissenschaftlicher Leistungen zum Vorteil Saudi Arabiens
und darüber hinaus widmet. Die Universität engagiert sich für die
Förderung von Wissenschaft und Technologie über transdisziplinäre
Forschung in den weltweit bedeutenden Bereichen Energie, Wasser,
Lebensmittel und Umwelt. Die KAUST ist die Umsetzung einer
jahrzehntelangen Vision des Wächters der Zwei Heiligen Moscheen,
König Abdullah Bin Abdulaziz Al Saud, wird von einem unabhängigen,
sich selbst tragenden Kuratorium geleitet und von einer großzügigen
Schenkung unterstützt. Der erste Kursus mit 300 Master-Studenten hat
im Dezember 2010 graduiert.



Pressekontakt:
Für weitere Informationen: Christopher Sands, Head of
UniversityCommunications, christopher.sands(at)kaust.edu.sa,
+966-54-470-1201, (Dr.MagdyMahfouz steht für Interviews zur
Verfügung)

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Datum: 23.02.2011 - 10:34 Uhr
Sprache: Deutsch
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Thuwal, Saudi- Arabien


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Chemische Industrie


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