Neue OZ: Kommentar zu Kultur / Film / Berlinale
(ots) - Thematischer Volltreffer
Mit dem Iran ist Berlinale-Chef Dieter Kosslick eine starke
Themensetzung geglückt. Das gilt zuallererst für die Berufung von
Jafar Panahi in die Jury, und den damit verbundenen Protest gegen das
Unrechtsurteil, das den Regisseur im Iran hält: sechs Jahre Haft,
zwei Jahrzehnte Berufsverbot wegen eines noch nicht gedrehten Films.
An diesem Schwerpunkt ist aber nicht nur das politische Engagement
zu loben. Auch ästhetisch ist das Filmland Iran alle Aufmerksamkeit
wert. Das beweist die Wiederaufführung von Panahis Arbeiten genauso
wie der gestrige Wettbewerbsbeitrag "Nader and Simin". Hier gibt es
Alltagspoesie, Tragik und Humor zu entdecken - und jede Menge über
ein Land zu lernen, von dem die Nachrichten jeden Tag ein einseitiges
Bild zeichnen. Der weibliche Spielraum unter dem religiösen Regime,
die enorme Gemengelage zwischen westlich-modernen und traditionellen
Lebensauffassungen in Persien - im Kino ist all das zu erleben.
Ein Film wie der gestrige sagt aber auch viel über die
Entstehungsbedingungen von Kunst im Iran: Mit großer Offenheit
thematisiert Farhadi einen gesellschaftlichen Bruch und darf damit in
einem westlichen Festival laufen. Es ist also mehr möglich, als man
denkt.
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Datum: 15.02.2011 - 22:00 Uhr
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