Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Weltkrebstag:
(ots) - Krebs - eine Diagnose, mit der allein in
Deutschland Jahr für Jahr etwa 450 000 Menschen konfrontiert werden.
Für die Betroffenen ist die Nachricht ebenso wie für die Angehörigen
fast immer ein Schock. Der Gedanke an das Sterben, an den Tod, nimmt
plötzlich Gestalt an. Die Endlichkeit des Lebens bekommt eine neue
Dimension. Während es Patienten gibt, die aufgrund der Diagnose
verzweifeln, sogar in eine tiefe Depression fallen, gelingt es vielen
Erkrankten aber, aus dieser Situation auch neue Lebenskraft zu
schöpfen. In ihnen keimt der Wille, die verbleibende Zeit so gut zu
nutzen, wie es nur geht. Damit wächst häufig auch die Kraft des
menschlichen Organismus, mit aller Macht gegen die bösartigen Tumore
anzukämpfen. Gleichwohl gelingt es mit der entsprechenden Einstellung
oft auch, die heftigen Nebenwirkungen der Therapien besser
wegzustecken. Hilfreich dabei ist zudem, das anders als in der
Vergangenheit Krebs kein Tabuthema mehr ist. Niemand, der an Krebs
erkrankt, muss das aus Angst vor Stigmatisierung verheimlichen. Eher
das Gegenteil ist der Fall. Und Reden über die Krankheit, über
veränderte Lebensumstände kann durchaus befreiend sein und die
Behandlung positiv beeinflussen. Die medizinische Entwicklung ist
inzwischen so weit fortgeschritten, dass die Diagnose Krebs
keinesfalls ein unausweichliches Todesurteil ist. Viele der
Erkrankten können nach entsprechender Behandlung noch viele Jahre ihr
Leben genießen. Ganz wichtig für eine Genesung ist auf alle Fälle das
möglichst frühzeitige Erkennen eines bösartigen Tumors. Vorsorge
heißt das Stichwort. Die moderne Prävention ist ein wirksames Mittel,
um Krebs oder auch andere Krankheiten bereits im Anfangsstadium zu
diagnostizieren und zu behandeln. Vor allem das so genannte starke
Geschlecht aber macht da eine schwache Figur. Nur jeder fünfte Mann
nutzt die Möglichkeit, sich regelmäßig untersuchen zu lassen. Absolut
unverständlich, da damit die Chance auf ein längeres Leben bewusst
aufs Spiel gesetzt wird. Bei Frauen ist der Anteil mehr als doppelt
so hoch. Die Früherkennung ist die eine Seite. Das Reduzieren des
Risikos, an Krebs zu erkranken, die andere. Auch hier hat es jeder
selbst mit in der Hand, bessere Voraussetzungen zu schaffen. Viel
Bewegung sowie möglichst ausgewogenes und gesundes Essen schützt vor
Übergewicht - neuen Erkenntnissen zufolge mit ein entscheidender
Grund, an Krebs zu erkranken. Dass Rauchen und übermäßiger
Alkoholgenuss das Wachstum von bösartigen Tumoren fördert, ist
hingegen keinesfalls neu. Wissenschaftler betonen, dass durch
Änderung des Lebensstils etwa zwei Drittel aller Neuerkrankungen
vermieden werden könnten. Es lohnt sich also, auch ohne die Diagnose
Krebs über die Endlichkeit des Lebens nachzudenken.
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Datum: 03.02.2011 - 21:30 Uhr
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