Bier 2.0: macht schön, ist gesund und erzählt Geschichte
(ots) -
13. Deutscher Bierkongress 2011
25. und 26. Januar 2011, Best Western Premier Hotel Regent, Köln
Vor rund 80 Teilnehmern startete am 25. Januar der 13. Deutsche
Bierkongress 2011 in Köln. Kontrovers wurde diskutiert, ob Bier zu
preiswert sei und damit ein Werteverfall des Produktes einhergehe
oder ob es neue Biersorten nicht auch höhere Preise erzielen könne.
Einig war man sich darin, dass die Bierbranche umdenken müsse, um
Wege aus der Absatzkrise zu finden. Schnell wurde klar, worum es
geht: "Wir müssen mal wieder Gas geben, mal was Neues machen, was
riskieren" forderte Heinz Grüne (Geschäftsführer, rheingold Institut
für qualitative Markt- und Medienanalysen). Die Brauereien klagten
über sinkende Umsätze und Verkaufszahlen, aber dies sei überwiegend
selbst verschuldet, so der einhellige Tenor der über 20 Referenten.
Nun müsse man handeln. "Bierwerbung ist langweilig, ohne Emotionen,
es prickelt nicht", stellte Diplom-Psychologe Grüne fest. Der
gebürtige Kölner weiter: "Es gibt drei Irrtümer in der Bierbranche.
Der erste: Bier ist trend- und modeabhängig. Das stimmt so nicht!
Bilder, Codes und Metaphern gerade der jüngeren Konsumenten änderten
sich, die Kunden seien kritischer geworden, Marken werden gewechselt.
Wer nicht erfolgreich wirbt, wird mit Oettinger bestraft." Früher
Erfolgskonzepte funktionieren heute nicht mehr, denn: "Bier ist
Entwicklungen und Veränderungen ausgesetzt. Haben wir irgendwas
versäumt? Wir, das sind Hersteller, Marketing, Agenturen,
Marktforschung. Wir denken alle in Klischees." Sein Rat an die
Bierbrauer: fesselnde Geschichten zum Bier erfinden, unkonventionell
sein, Tabubrüche begehen und auch Submarken entwickeln, um Spielraum
für Neues zu gewinnen. Ein gutes Beispiel dafür sei die Fassbrause
von Gaffel, die eingeschlagen habe, wie eine Bombe. Auch
Internationalisierung sei ein Weg aus der Krise: Neue Märkte sind in
Amerika, Afrika und Asien. Deutsches Bier wird auch im Ausland gerne
getrunken, spiele aber kaum eine Rolle im Weltmarkt, obwohl es als
sehr gut angesehen wird. Auch Nischen könne man besetzen,
konzeptionelle wie lokale, zum Beispiel Sommer- und Winterbiere
anbieten oder alte lokale Marken neu beleben: "Das Comeback des
Ratsherrn Pils in Hamburg ist doch eine schöne Erfolgsstory",
begeistert sich Grüne und ermunterte die Teilnehmer: "Neues braucht
seine Zeit, braucht Welpenschutz. Nur Mut, machen Sie es, probieren
Sie was aus!"
Die neuen Märkte im Ausland sieht auch Marcus Korte von der
Paulaner Brauerei und sieht gute Chancen, die bayrische Bierkultur in
die Welt zu tragen. Wichtige Märkte seien Asien, Angola, Tschechien
und Mexiko. Der passende Partner vor Ort, aber auch der "Verkauf
bayerischer Werte durch das Bier" seien die Erfolgsfaktoren. 20
Paulaner Brauhäuser gibt es weltweit und verknüpfen Münchener Flair
mit lokalen Bedürfnissen. "Es ist wie ein Urlaub in München", so
Korte, denn neben unterschiedlichen Biersorten gibt es auch original
bayerische Küche. Sein Resümee: "Im Export kann man viel Geld
verdienen."
Die vollständigen Zusammenfassungen des Bier-Kongresses finden Sie
hier: http://bit.ly/bierkongress
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Datum: 02.02.2011 - 15:37 Uhr
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