Dioxinskandal: "Es gibt auch eine Verantwortung der Medien"
Kienle kritisiert das Verschweigen
(ots) - Bei einem Podiumsgespräch des Bundesverbandes der
Verbraucherverbände (vzbv) auf der Grünen Woche zum Thema "Sichere
Lebensmittel - Zehn Jahre nach BSE" hat sich der Stellvertretende
Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes, Adalbert Kienle, auch
kritisch mit der Rolle der Medien befasst. Es sei bestürzend und
nicht hinnehmbar, dass viele Medien - voran auch große Tageszeitungen
- mit keinem einzigen Wort auf die offizielle "Entwarnung" durch das
zuständige Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) eingegangen sind.
Der BfR-Präsident Prof. Dr. Andreas Hensel hatte am 26. Januar 2011
öffentlich versichert, dass die Ergebnisse zahlreicher Proben ergeben
haben, dass "die Verbraucher sich keine Sorgen zu machen brauchen und
bunt und lecker weiteressen" könnten und "selbst bei Menschen, die in
größerem Umfang Ei oder Schweinefleisch mit einer Dioxinbelastung
über dem Höchstgehalt verzehrt haben, eine gesundheitliche
Beeinträchtigung auch langfristig nicht zu erwarten ist." Kienle:
"Auch durch die Medienberichterstattung wurde Deutschland zu einem
,Dioxinland' mit schwersten Schäden für die Land- und
Ernährungswirtschaft. Ich erwarte, dass die Medien jetzt auch einmal
eine gute Nachricht verbreiten und das negative Bild zu korrigieren
helfen."
Bei der Veranstaltung des Verbraucherverbandes mit Beteiligung von
Bundesministerin Ilse Aigner bekräftigen die Vertreter der beiden
unabhängigen Bundesbehörden, die mit der Lebensmittelsicherheit
betraut sind, dass von dem Dioxinskandal keine Gesundheitsgefährdung
ausgeht und generell "die Lebensmittel noch niemals so sicher waren
wie heute, so unsere Erkenntnisse". Die Vertreter der Verbraucher wie
der Ernährungs- und Landwirtschaft betonten, dass sie den 14 Punkte
umfassenden Aktionsplan der Agrar- und Verbraucherschutzminister von
Bund und Ländern voll unterstützen und eine rasche Umsetzung
erwarten. Kienle: "Dies sollte dann aber auch Maßstab auf
europäischer Ebene und beim Import von Nahrungsmitteln sein.
Lebensmittelsicherheit ist unteilbar - ob von konventionell oder Bio,
aus dem Inland oder Ausland".
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Datum: 28.01.2011 - 11:52 Uhr
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