Mangelnde Informationen für interessierte Patienten
Mangelnde Informationen für interessierte Patienten
(pressrelations) - htung im Campus Charité Berlin Mitte
Die Bürgerinitiative Gesundheit DGVP e.V. ist zurzeit in eine Studie zu den Patientenrechten in stationären Einrichtungen in 26 Europäischen Ländern eingebunden. Dazu gehört die Befragung der Gesundheitsministerien und von Klinikpersonal in den Kliniken in den jeweiligen europäischen Hauptstädten. Zusätzlich soll die Begehung von Kliniken in den Hauptstädten durch einen Beauftragten der jeweiligen Organisation erfolgen.
Aus diesem Grund führten wir am 27.10.2010 eine kurze Begehung der Charité Berlin Mitte durch.
Neben praktischen Aspekten wie Zugänglichkeit ist ein zentraler Punkt der Beobachtung die Frage nach verfügbaren Informationen für den momentanen oder zukünftigen Patienten.
Direkt hinter dem Haupteingang befindet sich im Campus Mitte der Charité ein abgegrenzter und gut zugänglicher Informationsstand. Auf die Frage nach einer Informationsbroschüre für Patienten zu den individuellen Leistungen der Fachabteilungen der Charité erhielten wir die überraschte Gegenfrage: "Was wollen Sie denn mit diesen Unterlagen?" Als Erklärung gaben wir an, uns in der Charité behandeln zu lassen und diese Informationen vorab zur Kenntnis nehmen zu wollen.
Allerdings konnten uns die Mitarbeiter der Information hierbei nicht weiterhelfen und verwiesen uns - auch bei der Frage zu Broschüren über Patientenrechte - an die Notfallaufnahme. Dort könnte man nach Aussagen der zentralen Informationsstelle solche Dokumentationen erhalten.
Also fragten wir eine Mitarbeiterin in der Notaufnahme nach einer Broschüre zu den Leistungsbeschreibungen der Charité und der Darlegung der Patientenrechte im Klinikum. Auch hier stießen wir auf Überraschung und Unverständnis. Aus einem Nebenraum wurde dann laut die schon bekannte Frage gerufen: "Was wollen Sie denn mit diesen Unterlagen?". Wiederum begründeten wir das Ansinnen mit der Überlegung, im Haus als Patient behandelt werden zu wollen. Der einfache Tipp: wir sollten uns doch bitte im Internet dazu die entsprechenden Informationen beschaffen, andere Dokumentationen seien nicht vorhanden.
Nach längerem Suchen fanden wir dann doch eine Farbbroschüre der Radiologie und der Kardiologie, Angiologie und der kardiovaskulären Intensivmedizin.
Im Internet findet man aber nur sehr schwer zu verstehende Behandlungsverträge. Es gab auch keinerlei ausführliche Informationen zu den Rechten der Patienten und Angehörigen in der Charité.
Die Begehung führt zu dem für uns als Bürgerinitiative Gesundheit niederschmetternden Ergebnis, dass die Informationsinteressen der Patienten und Angehörigen eher als lästig angesehen werden und die Frage nach Rechten der Patienten als unangebracht. Ein Trauerspiel für die Reputation der Charité und erst recht für die Versicherten, Patienten und deren Angehörige. Dies wird nun auch in die europäische Studie einfließen.
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Datum: 09.11.2010 - 15:15 Uhr
Sprache: Deutsch
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