Neue OZ: Kommentar zu USA / Kunst / Auktionen
(ots) - Frontfrau löst alle Erwartungen ein
Modiglianis Schöne weiß um ihre Wirkung. Die Leute von Sotheby's
natürlich auch. Sie machen die Nackte mit der aparten Kopfhaltung zur
Frontfrau der Herbstsaison - und fahren den absehbaren Rekord ein.
Zum Beleg für die neue Sorglosigkeit in einem endlich wieder
boomenden Kunstmarkt taugt das aber noch lange nicht.
Modigliani mag ein Maler mit Suchtfaktor sein - vor allem für
Käufer. Die haben sich allerdings nicht so betören lassen, dass sie
auch bei anderen Künstlern voll zugegriffen hätten. Erstaunlich viele
Meisterbilder blieben liegen. Der Kunstmarkt produziert Rekordhalter
und Verlierer in derselben Sekunde - ein aufreibendes Geschäft.
Käufer haben eben nicht nur wieder viel Geld, sie kultivieren auch
einen sehr selektiven Blick. Außenseiter der Kunstgeschichte
profitieren davon nicht. Es bleibt bei den bekannten Stars. Aber
selbst die kommen allein mit ihren Spitzenbildern zum Zug. Viele
Sammler scheinen in Bilder wie in Aktien zu investieren: Nur die
Wertbeständigsten lohnen hohen Einsatz. Das ehrt die Kunst als
globale Ersatzwährung von hohem Prestige. Zugleich zählt die
persönliche Entscheidung eines Käufers immer weniger. Wie schade. Und
wie bezeichnend.
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Datum: 03.11.2010 - 22:00 Uhr
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