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Voci dell’Anima Festival in Rimini – ricci/forte Vorstellungen zur Eröffnung und als theatralischer

ID: 286909


(IINews) - Voci dell’Anima Festival in Rimini – ricci/forte Vorstellungen zur Eröffnung und als theatralischer Höhepunkt.

(Dieter Topp) Die Stadt Rimini an der italienischen Adriaküste verdankt vor allem dem Tourismus seine Wertschätzung. Sommer, Sonne und Strand spielen eine bedeutendere Rolle als Kulturveranstaltungen im Bereich von zeitgenössischem Theater und Tanz. Das hat sich der fast 60jährige Schauspieler Maurizio Margàn seit einigen Jahren vorgenommen zu ändern. In übergreifender Zusammenarbeit mit freien Bühnen, Theaterschaffenden und Veranstaltern aus Emilia-Romana und Apulien stellt er vom 20.-29. Oktober das VOCI DELL'ANIMA FESTIVAL zusammen, um so dem touristischen Unterhaltungssektor etwas Adäquates entgegen zu setzen.

Der Monat Oktober, ein eher unbeschriebenes Blatt auf dem Veranstaltungskalender der Region Emilia-Romagna, hat ihn zum achten Mal bewogen den Beweis anzutreten, dass Rimini mehr als Strandtourismus zu bieten hat: vom poetischen Konzert der Ilaria Drago über das Leben der Simone Weil, Nicoletta Cabassis Bühnentanz und Roberto Galanos aggressivem "Hamburger". Patrizia Bollini spielt "Lady Godiva", die Story der Radrennfahrerin Alfonsina Morini. Es folgen Erzählungen des Autorenduos Fino/Mainieri, das "Poetische Intermezzo Nr. 1" von Adriano Engelbrecht, TanzStücke der Gruppe Resextensa, das Teatro Della Botteghelle mit Annarita Vitolo und Vicenzo Albano und abschließend der Kampf dreier Diven, Monroe, Callas, Onassis, indem sich Anna Moscatelli, Elisa Barucchieri und Festivalchef Maurizio Argàn in "Geraubte Seelen" auslassen. Eingerahmt von Workshops für Schauspieler, einer Ausstellung von voluminös barocken Kleidern aus Plastikfetzen und dem für Freischaffende so wichtigen Kurs in Sachen "Europagelder" schafft es dieses kleine Festival, Insider und Schaulustige anzuziehen. Ein interessantes Unterfangen, das sicherlich das Spektrum von Rimini-Besuchern erweitert, nicht nur, um über die Herbstmonate hinwegzutrösten, wenn Wind und Regen über die verlassenen Umkleidekabinen am Strand herziehen.





Ein Besuchermagnet in der Festivalausgabe 2010 waren ricci/forte, zwei Aufsehen erregende Theatermacher aus Rom, die mit ihren Produktionen das Festival eröffneten. "Troja's Discount" und "Macadamia Nut Brittle" bedeuten dem Kenner Garant für ein volles Auditorium und Magnet für die offene Jugend und italienische Frei-Denker.

Der Kunsthistoriker und Kurator, Predrag Pajdic aus London, schreibt und doziert über zeitgenössische Kunst und betitelt das italienische Theaterduo als moderne Brüder Grimm, die hyper intelligente Puzzles, aus nervösen Fragmenten zusammengesetzt, Mystik und Realität, Illusionen und Fakten miteinander verschmelzen lassen. "Mash-up Theatre" heißt ihr erster Band, in dem endlich einige ihrer aufregendsten Stücke der letzten Jahre zum Nachlesen und Verinnerlichen abgedruckt sind. Das provokante Cover lässt auf einen ebensolchen Inhalt schließen, auch wenn der Griff an die Hose und in den Schritt seit den Michael Jackson Auftritten der letzten 15 Jahre, mittlerweile zum üblichen, spektakulären Bühnenshow-Geschehen gehört. (Das Buch findet regen Absatz beim Publikum.)

Und eine intensivere Beschäftigung fordern die beiden Theatermacher Stefano Ricci und Gianni Forte, Zwillinge im Geist, die rascher ihre Gedanken auf das Papier bringen, als sie der eine oder andere ausdenkt. Sie schustern und doktern an unserer Gesellschaft und lassen ihre Protagonisten das aussprechen und leben, was allenthalben noch als Tabu von den Medien der Gesellschaft übrig gelassen wird. Dazu haben sie eine neue Sprache gefunden, indem sie ihr Ohr dicht an die Menschen der Straße halten, eine Mischung durchsetzt von Alltagssprache, Einwandererjargons, Rapper- und HipHop-Repertoire, eine Sprache, die, transferiert ins Deutsche und Englische, auf Anhieb eher verstanden werden kann als im Italienischen. In diesen Ländern ist der Umgang mit solchen Sprachformen durch unterschiedliche Migrantenflüsse, z.B. aus der Türkei, Russland, Polen, Afrika, Pakistan und Vietnam relevant. Bei ricci/forte bedeutet es Sprachduktus als Ausdruck proletarischer Intellektualität.

Visuell bastelt Stefano Ricci, der bei allen Stücken Regie führt, eine rasche Schnittfolge von dem, was die Medien in ihrer täglichen Sensations-Berichterstattung bis hin zur Late Night Unterhaltung ausweiden. „Wir alle küssen, lieben, sind intim, aber wir reden nicht unbedingt darüber“. Erst mit Einsatz der "sexuellen Revolution" in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts begann diese Verkrustung aufzubrechen. Doch halten Religion, Kultur und Gesellschaft die Menschen zurück und lassen sie ihr Vergnügen finden, indem sie in virtuellen Welten, Chatrooms, Sex-Plattformen und soziale Netzwerke flüchten. Da holen die beiden italienischen Theatermacher die Zuschauer wieder heraus. Sie zerren uns an den Haaren hervor in die Realität, wo Liebe, Sex und Gewalt herrschen und mitten hinein in ihr Bühnengeschehen.

Aber gibt es dann noch einen Unterschied zwischen dem Run der Medien nach Einschaltquoten und Umsatz und der Bühnenaction von ricci/forte? Ja, es gibt!
Aus dem Jargon der Straße kreieren sie eine Kunstsprache und aus dem visuellen Sub-Level von brutaler Gewalt und Pornographie entwickeln sie eine bunte, laute, aufregende Ästhetik der Realität, erschreckend und anrührend, provokant und mitreißend, die gesamte Palette von bürgerlichem Sein und Sex in all der Unterschiedlichkeit, die vorkommt.

Wenn Jan Fabre in seiner "Orgy Of Tolerance" diese Thematik auf dem Level einer perfekten Unterhaltungsshow präsentiert und lediglich zur Promotion des Labels "Jan Fabre" benutzt, schwimmt der genüsslich im finanziellen Strom von Low-Level und Massenmedien. Anders bei ricci/forte. Sind wir willens uns auf eine freud'sche Reise in die aktuelle Gesellschaft zu begeben? Oder sind wir schon weiter, um öffentlich darüber zu reden, wie vielschichtig Sexualität ist, zu akzeptieren, wie unterschiedlich der andere ist oder sein kann, ohne Rücksicht auf Geschlecht und sexuelle Präferenzen? Genau das ist es, was die beiden modernen Märchenerzähler ricci/forte uns mitzuteilen haben. Sie beschreiben die Vielfalt, die die Menschen ausmacht und so auch die Notwendigkeit der Auseinandersetzung. In ihren Stücken nehmen sie uns mit auf ihre Reise und "befreien uns von der Heuchelei der Vergangenheit" (P.Pajdic).

Auf dem kleinen und besonderen Undergroundfestival im rumänischen Arad hat sich das Publikum mit Interesse darauf eingelassen. In Deutschland erwarten wir sie noch.

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Datum: 01.11.2010 - 15:50 Uhr
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