Neue OZ: Kommentar zu Ruhr 2010
(ots) - Harte Kultur-Maloche
Multikulti oder Leitkultur? Das ist nur im tagespolitischen
Schlagabtausch oder in den Talkshows wirklich die Frage. Überall
dort, wo mit kulturellen Unterschieden praktisch umgegangen werden
muss, helfen diese Erkennungszeichen ideologisch aufgeladenen
Richtungsstreits nicht einen Zentimeter weiter. "Ruhr.2010" muss
gerade leidvoll erfahren, dass es darauf oft nicht einmal ankommt.
Ob Sarrazin oder Seehofer - die Protagonisten einer zuweilen
populistisch vergröberten Debatte über Migration und Integration
behalten immer dann recht, wenn es um die Lufthoheit im
massenmedialen Raum geht. Dagegen kommt Europas Kulturhauptstadt kaum
an. Schicke Projekttitel wie "Pottporus" sind eben nicht schick
genug, um dort mitzuhalten, wo mit Schlagworten wie mit dem ganz
groben Knüppel gekämpft wird. Siegt die schiere Grobheit?
Im Ruhrgebiet, wo es oft sehr handfest zugeht, wird sensibler zu
Werke gegangen. Projekte mit und für Migranten sind keine
Multikulti-Garnitur am Kulturmenü, sondern beharrliche Bemühung um
gelebte Integration. Im Schatten der einstigen Schlote ist gerade
dabei richtig harte Maloche angesagt - auch in Zukunft. Multikulti
oder Leitkultur? Das ist nicht die Frage. Respekt und Wertschätzung
sind der Anfang des Erfolgs.
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Datum: 22.10.2010 - 22:00 Uhr
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