„Schreiben Sie den ersten Satz so, dass der Leser unbedingt den zweiten lesen will“
Hamburg, 22.10.2010. Der neue Fernlehrgang „Roman-Werkstatt“ der Schule des Schreibens hilft angehenden Autoren auf die Sprünge. Hier erlernen sie nicht nur das Handwerk des Romanschreibens, sondern bringen auch ihr eigenes Buchprojekt zur Vollendung.
(IINews) - „Ihr Roman passt leider nicht in das Programm unseres Hauses.“ Was für den Boxer das K.O. und für den Fußballer ein verschossener Elfmeter ist, ist für den Autor das Schreiben, in dem der Verlag sein Bedauern ausdrückt. Monatelange, oft sogar jahrelange Arbeit und Hoffnungen werden hier mit einem Schlag zunichte gemacht. Auf der anderen Seite stöhnen Verlagslektoren über die immer größere Zahl an unverlangt eingesandten Manuskripten und deren schlechte Qualität. Zwischen den literarischen Ambitionen der Autoren und den Ansprüchen der Verlage an gute, unterhaltsame Literatur klafft offenbar ein tiefer Graben.
Tatsächlich gibt es kein Patentrezept für Erfolgsliteratur und erst recht nicht für Bestseller. Dennoch gibt es bewährte Regeln und Techniken für das Schreiben eines Romans, die die Chance auf eine Veröffentlichung erhöhen – oder umgekehrt – die den Roman schon im Vorwege zum Scheitern verurteilen, wenn der Autor sie nicht beachtet.
Die „Roman-Werkstatt“: Professionelle Anleitung für das eigene Roman-Projekt
Einen guten Roman zu schreiben – das ist das Ziel des neuen Fernlehrgangs „Roman-Werkstatt“ der Schule des Schreibens. Das Handwerk des Romanschreibens wird am praktischen Beispiel vermittelt: die Teilnehmer lernen, „ihren“ Roman zu schreiben. „Viele Menschen haben den Drang, einen Roman zu schreiben. Doch die meisten unterschätzen den Aufwand, kommen über die ersten 50 Seiten nicht hinaus oder wissen nicht, dass ein guter Roman neben dem eigentlichen Schreiben auch eine detaillierte Planung erfordert“, erläutert Anno Stockem, Direktor der Schule des Schreibens. Mit dem Konzept der „Roman-Werkstatt“, das aus den über 40-jährigen Erfahrungen mit Teilnehmern der Schule des Schreibens entstanden ist, wolle man Autoren helfen, ihren Roman von Anfang an richtig zu planen und zu schreiben.
Die „Roman-Werkstatt“ (Dauer: 30 Monate) ist eine systematische und professionelle Anleitung für das Romanschreiben. Angehende Autoren werden zusätzlich mit den Erwartungen und gängigen Konventionen des Buchmarktes vertraut gemacht. Dabei wird die Schreibpersönlichkeit jedes Einzelnen berücksichtigt, der mit seinem Studienleiter – einem ausgewiesenen Schreib-Profi und erfolgreichen Roman-Autor – im intensiven Dialog steht. Die Teilnehmer können einzelne Fragmente, aber auch ihren kompletten Roman begutachten lassen. Das Besondere an der „Roman-Werkstatt“ ist, dass sie Teilnehmer auf ihrem persönlichen Schreibniveau „abholt“, unabhängig von Vorwissen und Schrei-berfahrung.
Den Weg des Irrens abkürzen
„Die Roman-Werkstatt verkürzt den oft mühsamen Weg des ‚Trial and error’, sagt Schreibex-perte Fritz Gesing („Kreativ Schreiben“), selbst Roman-Autor und Mitglied im Literarischen Beirat der Schule des Schreibens. „Viele erfolgreiche deutsche Autorinnen und Autoren haben mehr als zehn Jahre damit verbracht, sich über Versuch und Irrtum langsam einem handwerklichen Niveau zu nähern, das es ihnen ermöglichte, ihre Romanmanuskripte zu veröffentlichen.“ In Amerika dagegen sei die Vermittlung handwerklicher Erzähltechniken seit Jahrzehnten Normalität, so Gesing.
Die Angst vor dem ersten Satz oder: das Letzte kommt zuerst
Was zählt zu den häufigsten Fehlern, die ein angehender Roman-Autor macht? „Der größte Feind des Roman-Autors ist oft der Autor selbst“. Das weiß Gesing, der unter dem Pseudo-nym Frederik Berger historische Romane schreibt, aus eigener Erfahrung. „Oft hat man gerade bei seinem Erstling einen zu hohen Anspruch an sich selbst. Man brütet zu lange an einem Satz und kommt nicht in den Schreibfluss.“ Das berühmte leere Blatt ist die Folge. Ein klassischer Fehler ist auch, dass der Roman nicht genug Konfliktstoff für mindestens 150 Seiten, also dem Minimal-Umfang eines Romans, trägt. „Viele meinen, Spannung sei nur etwas für Krimis oder Thriller“, so Gesing. „Jeder Roman, der den Anspruch hat zu unterhalten, braucht aber Spannung und Konflikt, sonst legt der Leser den Roman schnell gelangweilt weg“.
Eine Regel, zum Beispiel für den ersten Satz, hat William Faulkner einmal aufgestellt: “Schreiben Sie den ersten Satz so, dass der Leser unbedingt den zweiten lesen will – und dann immer so weiter“. Eigentlich ganz einfach. Bei wem das nicht auf Anhieb klappt, braucht dennoch keine Angst zu haben: John Irving begann seine Romane immer mit dem letzten Satz. Dass das Letzte manchmal zuerst kommt und das Erste zuletzt, lernen die Teilnehmer der Roman-Werkstatt übrigens auch.
Mehr Infos zur Roman-Werkstatt sowie eine Liste mit "Zehn Tipps, wie Sie einen verdammt schlechten Roman schreiben" finden Sie unter www.schule-des-schreibens.de.
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Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Die Schule des Schreibens in der Hamburger Akademie für Fernstudien ist ein Unternehmen der Klett-Gruppe. Das Angebot umfasst sieben Schreiblehrgänge – von der Roman-Werkstatt über die Kinder- und Jugendliteratur bis zum Journalismus. Alle Lehrgänge sind durch die Staatliche Zentralstelle für Fernunterricht (ZFU) geprüft und zugelassen.
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Datum: 22.10.2010 - 12:41 Uhr
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