Zeitarbeit ist unverzichtbar
Sprung in die Festanstellung ist nicht immer Ziel der Beschäftigten
(IINews) - Berlin/Düsseldorf, 6. September 2010 - Der Arbeitsmarkt gewinnt an Dynamik, Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen spricht in ihrer Stellungnahme zu den jüngsten Zahlen vom Arbeitsmarkt bereits vom „Vorkrisenniveau“ http://www.bmas.de/portal/47678/2010__08__31__zahlen__august.html: „Danach lag das gesamtwirtschaftliche Arbeitsangebot für den ersten Arbeitsmarkt im zweiten Quartal 2010 bei 805.000 Stellen. Das waren 97.000 oder 14 Prozent mehr als vor einem Jahr“, so die Ministerin, die auch die Rolle der Zeitarbeit kommentiert: „Dass jetzt auch viele Menschen zunächst über Zeitarbeit den Wiedereinstieg in Beschäftigung schaffen, ist normal. Die Erfahrungen zeigen, dass mit zunehmender Stabilisierung der Konjunktur der Anteil der Zeitarbeitsverhältnisse am Beschäftigungswachstum wieder sinkt. Stamm- und Fachkräfte wurden in der Krise mithilfe der Kurzarbeit gehalten. Es war im Abschwung der Krise die Zeitarbeit, in der viele Stellen wegfielen. Dass nun in diesem Bereich Beschäftigung wieder aufgebaut wird, heißt nicht, dass dadurch Stammbelegschaften ersetzt werden, sondern dass sowohl Zeitarbeit als auch reguläre Beschäftigungsverhältnisse parallel zunehmen."
Werner Sülberg, Geschäftsführer des Märkischen Arbeitgeberverbandes, hat die Bedeutung der Zeitarbeit in einem Kommentar für das Magazin Blickpunkt Wirtschaft http://www.div-blickpunkt.de/start0910.htm ausführlich unter die Lupe genommen. Er sieht die Zeitarbeit „als unverzichtbaren Flexibilitätspuffer“ für viele Unternehmen der produzierenden Wirtschaft.
Zwar seien Zeitarbeiter in der Krise die ersten Leidtragenden, dafür holen Unternehmen „diese im Aufschwung aber auch als Erste wieder zurück. Gerade wer vor einem halben Jahr den Abbau von Zeitarbeitsstellen massiv beklagt hat, darf darum jetzt deren Aufbau nicht behindern.“ Zudem gelinge es „mit Hilfe dieses Instrumentes vielen Unternehmen, Arbeitsplätze an heimischen Standorten zu sichern, die sonst aus Kostengründen von der Auslagerung in andere Branchen oder ins Ausland bedroht sind“, so Sülberg.
Nach Ansicht des renommierten Zukunftsforschers Matthias Horx http://www.horx.com wird die Zeitarbeit noch weiter an Bedeutung gewinnen. Zeitarbeit sei eine hervorragende Chance, sich auf die Anforderungen der Zukunft einzustellen, betonte er auf dem Arbeitgebertag Zeitarbeit im letzten Jahr in Berlin. So zeichne sich bereits ab, dass der Beschäftigungssektor die starren Strukturen von Jahrzehnten abwerfen werde. Die Menschen, so seine Prognose, würden in Zukunft drei oder vier Berufe in ihrem Leben ausüben, „und die Zeitarbeit gibt ihnen die Gelegenheit, das auszuprobieren." Die Aufgabe der Zeitarbeitsunternehmen sieht er darin, dem Teil der Dienstleistungsbranche anzugehören, der „diese Veränderungsprozesse organisiert". Insbesondere müsse sich die Branche auf den Anstieg der wissensintensiven Dienstleistungen einstellen.
„Zeitarbeitnehmer punkten heute durch enorme Flexibilität und hohe Qualifikation. Manche streben eine Festanstellung an, aber viele verstehen wechselnde Unternehmen auch als stete Möglichkeit der Weiterentwicklung“, so die Markterfahrung von Udo Nadolski. Er ist Geschäftsführer des auf Technical Recruitment und Outsourcing Services spezialisierten Beratungshauses Harvey Nash http://www.harveynash.de in Düsseldorf. Der Arbeitgeber habe die Möglichkeit, ohne großes Risiko und längerfristige Verpflichtungen einen potenziellen neuen Mitarbeiter in Augenschein zu nehmen und zu prüfen, wie er sich einfügt, ob er ein Teamplayer ist, wie schnell er neue Aufgabenbereiche erfasst und ob man ihn schließlich dauerhaft an das eigene Unternehmen binden könne oder wolle. „Somit gelingt oft der Sprung in die Festanstellung. Im Bereich von hochqualifizierten Leistungsträgern wie Ingenieuren, Technikern und Facharbeitern ist die Zeitarbeit zudem unverzichtbar, um dem Fachkräftemangel zu begegnen“, so Nadolskis Einschätzung.
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Datum: 08.09.2010 - 11:42 Uhr
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