Eltern dosieren Arzneisäfte häufig falsch
(ots) - Eltern sollten sich vom Apotheker zeigen lassen,
wie sie Arzneisäfte für ihre Kinder korrekt dosieren. Beim Abmessen
von Flüssigkeiten kommt es häufig zu unbeabsichtigten
Fehldosierungen. Dies zeigt eine Studie aus den USA, bei der 300
Mütter oder Väter gebeten wurden, 5 Milliliter eines Saftes mit
verschiedenen Dosierhilfen abzumessen. Besonders ungenau war das
Abmessen mit Dosierbechern: Jede vierte Dosis überschritt die
gewünschte Menge um mehr als 40 Prozent. Am besten schnitten Tropfer
und Spritzen ohne Adapter ab.
"Kinder brauchen oft nur sehr kleine Mengen eines Arzneisaftes.
Gerade diese wenigen Milliliter lassen sich aber oft nur schwer
korrekt abmessen. Die richtige Dosis ist aber sehr wichtig", so
Friedemann Schmidt, Vizepräsident der ABDA - Bundesvereinigung
Deutscher Apothekerverbände. Das gilt besonders für Arzneisäfte mit
stark wirksamen Substanzen oder großem Risikopotential. Sowohl Unter-
als auch Überdosierungen sollten vermieden werden. Zum Beispiel kann
es bei einer Unterdosierung eines Antibiotikasaftes zu Resistenzen
kommen. Mit einer Überdosierung steigt das Risiko für Nebenwirkungen.
Die korrekte Dosierung wird durch Dosierhilfen erleichtert. Vielen
Arzneisäften liegen Messgefäße oder -löffel bei. Einige dieser
Messlöffel sollten geneigt werden, damit die korrekte Dosis abgelesen
werden kann. Außerdem gibt es in der Apotheke spezielle
Dosierspritzen. Arzneisäfte sollten grundsätzlich nicht mit Tee- oder
Esslöffeln abgemessen werden, da diese je nach Besteckfabrikat
unterschiedlich groß sind. Die Angabe einer Dosis in Haushaltslöffeln
dient nur dazu, das Volumen zu veranschaulichen: So bedeutet "ein
Teelöffel" 5 Milliliter, "ein Esslöffel" 15 Milliliter. Die Dosis
sollten Eltern aber immer mit einer geeigneten Dosierhilfe abmessen.
Studie: Yin, H.S. et al: Parents' Medication Administration
Errors. Arch Pediatr Adolesc Med. 2010; 164(2) 181-186
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Datum: 11.08.2010 - 13:34 Uhr
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