Sommer, Sonne, Knochenbruch: Die Top 5 der Trendsportarten 2010 und ihr Verletzungsrisiko
(ots) - Egal ob Kitesurfing, Wakeboarding oder Nordic
Blading: Kaum ein Sommer vergeht ohne neue Trend-Sportarten. Doch
gerade bei Trends fehlt es den Sportlern häufig an Erfahrung und
Ausrüstung. Die Folge: Volle Wartezimmer in Arztpraxen und bei
Orthopäden. Die Sportmediziner vom Ortenau Klinikum, das
deutschlandweit zu den 100 größten Arbeitgebern der
Gesundheitsbranche zählt, haben die aktuellen Top 5 der
Trendsportarten dieses Sommers einem Risiko-Check unterzogen: Wo ist
die Verletzungsgefahr am höchsten, wo am niedrigsten?
1. Kitesurfing
Hier mischt sich Wasser- mit Flugsport: Kitesurfing gehört zu den
Trendsportarten mit dem größten Gefahrenpotential. Kitesurfer lassen
sich von einem Lenkdrachen über das Wasser ziehen und vollführen
aufsehenerregende Sprünge. "Kitesurfing ist spektakulär anzusehen,
kann aber auch spektakuläre Verletzungen hervorrufen", so der
Sportmediziner Dr. Christian Hensler vom Ortenau Klinikum
(www.sportmedizin-ortenau.de). "Dazu zählen neben Trümmerbrüchen im
Knie- und Beinbereich auch Rippenbrüche oder Schädelfrakturen." Die
richtige Ausrüstung sowie ein intensiver Vorbereitungskurs sind
Pflicht: "Die Kitesurfer werden bei ihren Sprüngen mehrere Meter in
die Luft gezogen, da ist volle Körperbeherrschung gefragt."
2. Wakeboarding
An zweiter Stelle der risikoreichen Trendsportarten steht das
Wakeboard, der kleine Bruder des Surfbretts. Die Mischung aus
Wasserski und Wellenreiten ist ideal für Sommersportler, die es
rasant mögen. Wer sich beim Wakeboarding ausprobieren möchte, sollte
jedoch unbedingt Wasserski- oder Surf-Erfahrungen besitzen. Ansonsten
drohen Prellungen, Muskelzerrungen oder sogar Knochenbrüche.
3. Nordic Blading
"Inline Skaten mit Stöcken, das ist Nordic Blading", sagt der
Sportmediziner, "es ist schneller und fordernder als das geruhsame
Nordic Walking und erfordert eine gewisse Grundfitness sowie
ausgeprägte koordinative Fähigkeiten". Das Verletzungsrisiko ist
ähnlich wie beim Skaten: "Handschuhe, Gelenkschoner und Helm sind
wichtig, sonst ziehen sich Stürzende Verletzungen wie Schürfwunden,
Prellungen oder Knochenbrüche zu." Zudem sollten die Stöcke aus
Kohlefaser sein, um die Bewegungen auf dem Asphalt gelenkschonend
abzudämpfen.
4. Windsurfen
Für einige Jahre etwas in Vergessenheit geraten, erlebt das
klassische Windsurfen gerade eine Renaissance. "Windsurfen ist im
Gegensatz zu Sportarten wie Wakeboarding oder Kitesurfing auch für
Sportler jenseits der 50 problemlos erlernbar", so Dr. Hensler.
Voraussetzung: ein guter Gleichgewichtssinn und Dehnübungen vor
Sportbeginn, um den Körper auf die Bewegungen einzustellen. "Und
falls es doch einmal zum Sturz kommt, ist das nicht weiter tragisch,
Schwimmen gehört zu den gesündesten Formen der Fortbewegung", ergänzt
der Sportmediziner augenzwinkernd.
5. Beach Volleyball
Spätestens seit die Teamsportart olympische Disziplin wurde, hat
sich Beachvolleyball ganz nach oben auf der Beliebtheitsskala
katapultiert. "Beach Volleyball ist ideal für jüngere und ältere
Menschen", so Dr. Hensler. "Das Verletzungsrisiko ist gering, und als
Mannschaftssportart steht das gemeinsame Erlebnis im Vordergrund."
Ein wichtiger Tipp, den auch die Profis beherzigen: "Bei Sonne mit
Kopfbedeckung spielen und auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr
achten." Sonst besteht die Gefahr eines Hitzschlags, der sich durch
Schwindel, Übelkeit und Kopfschmerzen bemerkbar macht. "Betroffene
sollten schnellstmöglich einen schattigen Platz aufsuchen und den
Körper beispielsweise durch Eis oder kalte Bäder abkühlen."
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Dieter W. Schleier
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Datum: 11.08.2010 - 09:30 Uhr
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