Jahrhundertflut in Pakistan:
Hilfe kommt nur langsam in abgelegene Regionen - Mindestens 6 Millionen Kinder betroffen
(IINews) - Berlin, 9. August 2010: Pakistans Regierung hat erneut Flutwarnung gegeben. Auch in den kommenden Tagen sollen die heftigen Regenfälle anhalten und zu weiteren Überschwemmungen führen. Die Situation in den betroffenen Gebieten verschärft sich daher zusehends.
Mittlerweile sind 15 Millionen Menschen betroffen, darunter mindestens 6 Millionen Kinder. Die überfluteten Gebiete sind oft vollkommen von der Außenwelt abgeschnitten. Erst nach einem tagelangen Treck mit Maultieren gelang es Nothilfeteams von Save the Children Medikamente nach Allai im Nordwesten des Landes zu bringen. Für die Menschen dort waren es die ersten Hilfsgüter, die sie bekamen.
Im Batagram Distrikt konnten Save the Children Mitarbeiter mehrere Hochschwangere retten. Zwei Stunden lang trugen sie die Frauen auf hölzernen Pritschen durch die Fluten und brachten sie so in Sicherheit. Sieben Frauen haben inzwischen entbunden und werden von Gesundheitsmitarbeitern betreut.
Die zweite Katastrophe: Epidemien
Unterdessen wächst im Katastrophengebiet die Angst vor Epidemien. Erste Verdachtsfälle von Cholera wurden bereits gemeldet. Das Trinkwasser ist vielerorts verseucht. Sanitäre Anlagen sind zerstört. Viele Familien haben keine Wahl: Um nicht zu verdursten, trinken sie das verschmutzte Wasser - eine tödliche Gefahr vor allem für Babys und Kleinkinder.
Seit dem Beginn der Flutkatastrophe konnte Save the Children insgesamt mehr als 14.000 Menschen mit Essen, Trinkwasser, Medikamenten und Schutzzelten versorgen. Ärzteteams versorgten 10.000 Menschen in Swat, DI Khan, Buner und Allai. Die weltweit größte unabhängige Kinderrechtsorganisation arbeitet seit 1979 in Pakistan.
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