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WAZ: Schumachers Höllenfahrt. Kommentar von Reinhard Schüssler

ID: 236891


(ots) - Niemand würde einem Formel-1-Fahrer, der einen
Kollegen ohne Rücksicht auf Verluste bei dessen Überholversuch mit
Tempo 250 beinahe in eine Begrenzungsmauer drückt, unterstellen, er
habe sich dabei gedacht: "Fahr zur Hölle". Auch Michael Schumacher
nicht. Im Falle des siebenmaligen Weltmeisters kann man sich
andererseits nicht sicher sein, was bei solchen irrsinnigen Aktionen
in seinem Kopf vorgeht. Die Erfahrung jedoch lehrt, dass es sich um
einen Reflex handelt, der sich offenbar selbst mit zunehmendem Alter
nicht abnutzt.

Schumachers Rücksichtslosigkeit gegen sich und andere ist ja
nichts Neues. "Er weiß einfach nie, wann es genug ist", sagt David
Coulthard. Nur wurde dem gebürtigen Kerpener dieses Verhalten,
solange er vorne weg fuhr, von teilweise denselben Leuten, die ihn
jetzt an den Pranger stellen, als Erfolgsgeheimnis ausgelegt.

Bezeichnend, dass sich Mercedes-Teamchef Ross Brawn nach dem
Manöver von Sonntag, das den Tatbestand der versuchten
Körperverletzung erfüllt, bemüßigt fühlte, festzustellen: "Es war
nicht Michaels Absicht, Rubens zu zerquetschen." Da sind wir aber
beruhigt. Das Totschlag-Argument des Rekordweltmeisters lautete vor
zehn Jahren nicht anders als heute: "Wir sind hier in der Formel 1
und nicht auf einer Kaffeefahrt."

Diesmal allerdings ist Schumacher offensichtlich zu weit
gegangen, wie das weltweite Echo zeigt. Nicht übrigens weil seine
Aktion lebensgefährlich war (das waren andere vorher auch schon).
Sondern weil es diesmal nicht um den Titel, sondern um einen 10.
Platz in einem für ihn belanglosen Rennen ging. Die einhellige
Empörung der Medien hat deshalb auch viel mit Scheinheiligkeit zu
tun. Mit einem Schumi, dessen Comeback sich längst zum Desaster
entwickelt hat, lässt sich halt leichter ins Gericht gehen als mit




einem aktuellen Champion.

Rubens Barrichello hat nach dem Beinahe-Crash auf dem Hungaro-Ring
über Schumacher gesagt: "Wenn er als Erster im Himmel sein will, dann
bitte - aber ich will da oben nicht Erster sein." Offensichtlich
kennt auch der Brasilianer seinen langjährigen früheren
Ferrari-Teamkollegen immer noch nicht gut genug. Einer wie Schumi
würde für eine bessere Platzierung freiwillig durch die Hölle
fahren...



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Datum: 02.08.2010 - 20:06 Uhr
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