Neue OZ: Kommentar zu USA / Film / Oliver Stone
(ots) - Wörter als Waffe
Für Filme voller Gewalt ist er berühmt - und berüchtigt -
geworden, mit verbaler Gewalt hat er jetzt den Raum der Fiktion
verlassen: Oliver Stones Entgleisung geht weit über
Missverständlichkeiten hinaus. Und sie lässt bestürzend tief blicken:
bis auf den Grund einer von Ressentiments verzerrten Anschauung
unserer Welt.
Für Interpretationen von Stones Worten besteht leider kein
Spielraum. Der Regisseur hat für traurige Klarheit gesorgt. Im Licht
seiner Äußerung erscheinen umstrittene Filme wie "Natural Born
Killers" nun nicht als Kritik an Gewalt, sondern als deren
Verherrlichung. Und ihr Schöpfer als Mann, der Wörter wie Waffen
benutzt.
Dabei enttäuscht Stone nicht allein durch den Inhalt seiner
antisemitischen Ausfälligkeit, sondern auch durch deren gedanklichen
Zuschnitt. Der beschränkt sich auf simpelste Klischees. Dass gerade
solche Klischees im Dritten Reich tödliche Wirkung entfaltet haben,
darf nicht vergessen werden. Stone hat es vergessen - oder mit dem
Schockpotenzial dieser Wirkung bewusst gespielt.
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Datum: 27.07.2010 - 22:00 Uhr
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