Hochschule und IT-Unternehmen entwickeln Schutz für Demenzkranke
Ein auf Funk-Sensorik spezialisiertes Unternehmen hat mit Unterstützung der Universität Duisburg-Essen ein System etnwickelt, dass eine sichere Betreuung von Demenzkranken ermöglicht. Die Zusammenarbeit ist eine von vielen Kooperationen von Firmen und Hochschulen, die durch die InnovationsAllianz der NRW-Hochschulen vermittelt werden.
(IINews) - Wenn Demenzkranke allein unterwegs sind, besteht die Gefahr, dass sie die Orientierung verlieren und nicht mehr zu ihrem Ausgangsort oder zu ihren Betreuern zurückfinden. Daher bemühen sich Pflege-Einrichtungen, Angehörige und Betreuungspersonal um Möglichkeiten, rechtzeitig reagieren zu können, wenn Demenzkranke ein ihnen vertrautes Umfeld verlassen.
Die auf Online-Anwendungen und Funk-Sensorik spezialisierte ISIS IC GmbH in Wesel hat daher ein System entwickelt, das ein Signal auslöst, sobald Demenzkranke einen festgelegten Bereich zum Beispiel innerhalb des Pflegeheims verlassen oder sich zu weit von ihrer Begleitperson entfernen. Das so alarmierte Betreuungspersonal kann sich dann rechtzeitig um den Pflegebedürftigen kümmern.
Kern des "Christofferus" genannten Systems ist ein Armbanduhr-großer Sender am Handgelenk der betroffenen Personen. "Darin müssen alle elektronischen Bauteile für das Funksystem untergebracht werden, ohne dass das Armband von den Betroffenen als störend empfunden wird", umschreibt Dirk Unsenos von ISIS IC eine der Herausforderungen. Dafür werden in Zusammenarbeit mit dem Rapid Technology Center (RTC) der Universität Duisburg-Essen die Bauteile immer wieder auf die jeweiligen Ansprüche optimiert und angepasst. Bei dem dabei durchgeführten Rapid Prototyping werden - anders als beim Schneiden, Fräsen oder anderen so genannten substraktiven Techniken - aus formlosen Stoffen wie etwa Flüssigkeiten, Pulvern oder Strängen vorläufige Modelle oder auch fertige Bauteile hergestellt. Diese können dann auf Funktionalität, Passgenauigkeit und Tragekomfort überprüft werden. Änderungswünsche lassen sich unmittelbar in neue Bauteile umsetzen. Dadurch kann das "Christofferus" System an die Bedürfnisse von Demenzkranken und Pflegepersonal angepasst werden.
Die Zusammenarbeit des Weseler Unternehmens und der Universität Duisburg-Essen wurde durch die InnovationsAllianz der NRW-Hochschulen vermittelt. Das Netzwerk, dem 29 nordrhein-westfälische Hochschulen angehören, fördert Innovationen in allen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bereichen. Im Rahmen regelmäßiger Partner-Börsen können Unternehmer direkt Kontakt zu Forschern aufnehmen, von denen sie sich Unterstützung bei der Entwicklung neuer Produkte oder bei der Optimierung bestehender Technologien und Arbeitsprozesse erhoffen.
Darüber hinaus veranstaltet die InnovationsAllianz jedes Jahr mehrere Dialog-Veranstaltungen, bei denen erfolgreiche Kooperationen von Hochschulen einerseits und Unternehmen oder anderen Einrichtungen aus Wirtschaft und Gesellschaft andererseits präsentiert werden. Dadurch sollen weitere Unternehmen und Einrichtungen ermutigt werden mit den Universitäten und Fachhochschulen in NRW zusammen zu arbeiten.
Themen in diesem Fachartikel:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Die InnovationsAllianz der NRW-Hochschulen wurde 2007 gegründet. In ihr arbeiten derzeit insgesamt 29 Hochschulen und vier Hochschul-Transfergesellschaften zusammen, sie ist damit das größte derartige Bündnis bundesweit. Ziel ist es die Forschungskapazitäten der Hochschulen effektiver zu nutzen und in Kooperationen innerhalb der Wissenschaft sowie mit Unternehmen, kommunalen Einrichtungen und Verbänden die Entwicklung neuer bzw. die Optimierung bestehender Technologien, Produkte und Anwendungen zu fördern. Viele erfolgreiche Kooperationen haben bereits zu nachhaltigen Ergebnissen und Nutzen in Wirtschaft und Gesellschaft beigetragen. Die InnovationsAllianz wird vom Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie NRW gefördert. Eine Reihe von Unternehmen unterstützt die InnovationsAllianz darüber hinaus als Mitglieder im "InnovationsClub NRW".
Weitere Informationen zum Rapid Prototyping:
Dipl.-Ing. Jan T. Sehrt
Universität Duisburg-Essen
Lotharstraße 1, 47057 Duisburg
Tel.: (0203) 379-1570, Fax: (0203) 379-1530
Weitere Informationen zur InnovationsAllianz:
Prof. Dr. Gisela Schäfer-Richter (Vorsitzende des Vorstands)
Fachhochschule Dortmund
Sonnenstraße 96, 44139 Dortmund
Tel.: (0231) 9112-101, Fax: (0231) 9112-335
Claudius Kroker · Text & Medien
Kapitelshof 26
53229 Bonn
Telefon (0228) 4107721
www.claudius-kroker.de
presse(at)inno-nrw.de
Datum: 22.07.2010 - 12:03 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 232032
Anzahl Zeichen: 0
Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner:
Stadt:
Telefon:
Kategorie:
Forschung & Entwicklung
Anmerkungen:
Dieser Fachartikel wurde bisher 230 mal aufgerufen.
Der Fachartikel mit dem Titel:
"Hochschule und IT-Unternehmen entwickeln Schutz für Demenzkranke"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
InnovationsAllianz der NRW-Hochschulen (Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).