Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Doping im Radsport
(ots) - Als Mentor und väterlicher Freund stand Rudy
Pevenage immer treu an der Seite des einstigen deutschen
Radsporthelden Jan Ullrich. Jetzt hat der Belgier erstmals zugegeben,
dass er darüber hinaus auch als eine Art Doping-Dienstleister für den
inzwischen in der Schweiz lebenden Toursieger von 1997 tätig gewesen
ist. Pevenages »Geständnis« kann jedoch nur mäßig überraschen.
Schließlich hat er nur das zugegeben, was Staatsanwälte oder
Sonderermittler mit Bankbelegen und Kontoauszügen sowie per DNA-Test
zugeordneten Blutbeuteln ohnehin längst bewiesen hatten: Jan Ullrich
hat den berüchtigten Dopingarzt Fuentes in Madrid besucht. Jetzt
wissen wir immerhin, dass der Fahrer sich nicht selbst um die
Logistik kümmern musste. Leider hat sich Pevenage mit der halben
Wahrheit begnügt. Das hilft weder der Vergangenheitsbewältigung noch
dem aktuellen Anti-Doping-Kampf. Es lässt sich trefflich spekulieren,
warum er nicht mehr sagt. Eine Erklärung wäre, dass es im Radsport
noch immer viel zu wenig Menschen gibt, die an der vollen Wahrheit
interessiert sind - auch bei der Tour.
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Datum: 08.07.2010 - 19:16 Uhr
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