Wenn Brot und Roggenmehl ungesund machen – Zöliakie und Unverträglichkeit von Gluten
Wenn Brot und Roggenmehl ungesund machen – Zöliakie und Unverträglichkeit von Gluten
(IINews) - Kein Butterbrot am Frühstückstisch, keine Spaghetti am Abend? Etwa jeder 500. Bundesbürger leidet unter der kaum bekannten hiesigen Sprue, gleichsam als Weizenallergie oder Glutenallergie bekannt. Der in Weizen, Roggen und weiteren Getreidesorten enthaltene Eiweißkleber Gluten löst bei den Erkrankten eine Entzündung der der Schleimhaut im Darm aus, was zu einer Beschädigung der Darmzotten führt. Da die Zotten für die Aufnahme von Nährstoffen verantwortlich sind, kommt es auf lange Sicht zu Mangelzuständen und einer großen Anzahl von Symptomen, u.a. Müdigkeitszustände, Erinnerungslücken und Gewichtsverlust, trotz mitunter deutlich größerer Nahrungsaufnahme.
Eine Heilungsmöglichkeit gibt es für die heutzutage zumeist als Zöliakie benannte chronische Erkrankung nicht, die Gründe hierfür scheinen wenigstens mitunter genetischer Natur zu sein. Die Betroffenen müssen ihr Leben lang eine glutenfreie Ernährung einhalten – nicht zuletzt, um ihr erhöhtes Darmkrebsrisiko niedrig zu halten, allerdings bis es überhaupt zur Diagnose kommt, vergehen häufig Monate, oder gar Jahre. Wie bei anderen Intoleranzen gegen Lebensmittel verursacht auch Zöliakie vor allem unspezifische Symptome, die kaum Hinweise auf die Erkrankung geben – die Betroffenen konsumieren weiterhin trotz ihrer Unverträglichkeit Gluten und schädigen damit unbewusst ihren Organismus. Deswegen kommt es meist zu Folgeerscheinungen wie zum Beispiel Intoleranz gegenüber Milchzucker. Nach der Umstellung auf glutenfreie Ernährung verschwinden die Probleme dennoch zumeist nach wenigen Wochen, die Darmschleimhaut braucht allerdings bis zu über einem Jahr, um sich vollständig zu erholen. Die Folgebeschwerden gehen in dieser Zeit in der Regel zurück, sogar wenn Roggenbestandteile in vielen Nahrungsmitteln eingesetzt werden, stellt eine glutenfreie Ernährung heute kein unbezwingbares Problem mehr dar. Denn mit der wachsenden Anzahl an Leidenden hat sich über die Zeit gleichsam ein spezialisierter Markt gebildet, der mit besonderen Zubereitungen auf die besonderen Bedürfnisse eingeht. Leider betragen die Preise glutenloser Produkte oft das Dreifache handelsüblicher Artikel. In einigen Ländern, darunter der Schweiz, federt die Regierung die großen Kosten deshalb durch einen Lebensmittelzuschuss ab; dadurch sind auch das morgendliche Wurstbrot und der Teller Spaghetti kein Traum mehr.
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Datum: 28.06.2010 - 19:19 Uhr
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Meldungsart: Fachartikel
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Freigabedatum: 28.06.2010
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