Terre des Hommes zum Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD: Kinderrechte in Gefahr

(ots) - Joshua Hofert, Vorstandssprecher der Kinderrechtsorganisation Terre des Hommes, kommentiert den Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD. Er sieht die Kinderrechte im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit an mehreren Stellen in Gefahr:
Kinderrechte in der Entwicklungspolitik
"Der Erhalt des Entwicklungsministeriums ist ein wichtiges und positives Signal, da es den hohen Stellenwert dieses Ressorts unterstreicht. Die inhaltliche Ausrichtung ist jedoch enttäuschend. Die künftige Entwicklungszusammenarbeit soll primär deutschen Sicherheits- und Wirtschaftsinteressen dienen und läuft damit Gefahr, Kinder zu vernachlässigen. Dabei lebt fast jedes dritte Kind auf der Welt in Armut. Diese Kinder gehen nicht zur Schule und haben nicht genug zu essen. Deutschland muss primär seiner Verantwortung für Kinder- und Menschenrechte nachkommen, statt nur auf eigene Interessen zu schauen. Zudem fehlt das Bekenntnis zum verpflichtenden Finanzziel von 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens, stattdessen sollen die Finanzmittel gekürzt werden. Diese Kürzung ist schlicht unverantwortlich - in einer Zeit, in der sich andere Geberländer zurückziehen und Millionen Menschenleben in Gefahr sind."
Lieferkettengesetz
"Die Abschaffung des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes ist ein dramatischer Schlag gegen Menschlichkeit und Recht. Kinder schuften weltweit unter unvorstellbaren Bedingungen und gefährden ihr Leben für Produkte wie Kaffee, Bananen, Zucker oder Textilien, die wir hierzulande täglich konsumieren. Das Hauptziel des Gesetzes, Ausbeutung entlang der Lieferkette zu beenden, gerät völlig in den Hintergrund. Wir fordern die Mitglieder des Bundestages auf, das Vorgehen nicht mitzutragen."
Flucht / Migration
"Die Vorhaben im Bereich Migration und Integration sind für geflüchtete Kinder und Jugendliche fatal. Zwei der wenigen legalen Fluchtwege, die es überhaupt gibt, sollen blockiert werden: der Familiennachzug zu subsidiär Schutzberechtigten und humanitäre Aufnahmeprogramme, zum Beispiel aus Afghanistan. Dies sind lebensrettende Maßnahmen,die für geflüchtete Kinder und Jugendliche und ihre Familien wichtig sind. Wir sehen in unseren Projekten jeden Tag, was es bedeutet, wenn Kinder von ihren Familien getrennt sein müssen oder unter den Folgen traumatischer Fluchterlebnisse leiden. Geflüchtete Kinder brauchen Schutz stattAusgrenzung. Familien gehören zusammen!"
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Die entwicklungspolitische Kinderrechtsorganisation Terre des Hommes engagiert sich seitüber 50 Jahren für Kinder und Jugendliche weltweit. Terre des Hommes fördert Projekte zur nachhaltigen Verbesserung ihrer Lebensbedingungen und leistet humanitäre Hilfe in Konflikten und Katastrophensituationen. Im Vordergrund der Arbeit steht ein partnerschaftlicher und partizipativer Ansatz mit lokalen Partnerorganisationen in den Projektregionen. Weltweit fördert Terre des Hommes 367 Projekte für Kinder und Jugendliche in 44 Ländern.
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Datum: 09.04.2025 - 18:17 Uhr
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