ZDF-Film und Doku zum 100. Geburtstag: Hans Rosenthals zwei Leben

(ots) - Am 2. April 2025 wäre Hans Rosenthal 100 Jahre alt geworden. Das ZDF widmet dem Quizmaster ("Dalli Dalli") einen"Fernsehfilm der Woche", der den Entertainer von einer weitgehend unbekannten Seite zeigt: im Zwiespalt zwischen Showgeschäft und seiner Biografie als Holocaust-Überlebender.
Unter der Regie von Oliver Haffner brilliert Hauptdarsteller Florian Lukas in der Titelrolle, an seiner Seite Silke Bodenbender als Rosenthals Ehefrau Traudl, Teresa Rizos als Quiz-Assistentin Monika Sundermann und viele andere. Szenenbildner Knut Loewe hatte für die Dreharbeiten in München ein fast originalgetreues"Dalli Dalli"-Studio nachgebaut. Drehbuchautor Gernot Krää entwickelte den Filmstoff in Abstimmung mit der Familie Rosenthal. Er vermittelt Einblicke in den Zeitgeist und das Fernsehgeschäft der 70er-Jahre mit Flashbacks – ein zeitgeschichtliches Thema auch für die Begleitdokumentation, die wie der 90-Minüter bereits in Web und App des ZDF verfügbar ist. Die lineare Ausstrahlung beider Formate erfolgt am Montag, 7. April 2025, ab 20.15 Uhr.
"Rosenthal"führt die Zuschauer in den Herbst 1978. Der Quizmaster ist auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Die 75. Ausgabe seines Straßenfegers"Dalli Dalli"steht kurz vor der Ausstrahlung. Doch die Feierlaune wird durch eine Entscheidung im ZDF getrübt: Seine Jubiläumsshow fällt ausgerechnet auf den 9. November, 40 Jahre nach den verheerenden antisemitischen Pogromen von 1938. Das Festhalten des Senders an dem heiklen Termin stürzt Rosenthal in ein moralisches Dilemma. Als jüdischer Jugendlicher in Nazi-Deutschland musste er zwei Jahre lang untertauchen. Nach dem Tod seiner Eltern kümmerte Hans sich um seinen jüngeren Bruder Gert. Machtlos musste er miterleben, wie der Zehnjährige mit anderen Waisenkindern deportiert und erschossen wurde. Und nun soll ausgerechnet er 1978 parallel zum Jahrestag der antisemitischenNovemberpogrome, der erstmals mit einer offiziellen Gedenkveranstaltung und einer Ansprache des Bundeskanzlers gewürdigt wird, Millionen Deutsche mit seiner Rate- und Spieleshow unterhalten und ablenken. Als der Quizmaster auch noch selbst vom Zentralrat der Juden in die Kölner Synagoge eingeladen wird – in die erste Reihe neben Helmut Schmidt, gerät Hans Rosenthal in einen großen inneren Konflikt.
"Eine ungeheuerliche Geschichte– und ein wichtiger Stoff. Ihn aufzugreifen, war überfällig und muss auch von uns selbst erzählt werden", erklärt ZDF-Programmdirektorin Dr. Nadine Bilke."Hans Rosenthal war eine der prägendsten Persönlichkeiten des deutschen Fernsehens, insbesondere für das ZDF. Auf dem Höhepunkt seines Erfolges wussten jedoch die wenigsten im Publikum von seinem Schicksal als Jude in der NS-Zeit. Es war eine Zeit, die stark vom Vergessen und Verdrängen geprägt war. So auch im ZDF."
In der historischen Begleitdokumentation"Hans Rosenthal– zwei Leben in Deutschland"skizziert Autor Kai Christiansen beide Seiten des Berliners: den populären Showmaster und den verfolgten jüdischen Jungen, Jahrzehnte zuvor. Die Menschenjagd in der NS-Zeit überlebte er nur dank der Hilfe beherzter Berlinerinnen, versteckt in einer Laubenkolonie. In Archivaufnahmen erzählt Hans Rosenthal selbst aus seinen"zwei Leben". In Interviews berichten unter anderem seine Kinder Birgit Hofmann und Gert Rosenthal, Reinhard Stein (der Assistent des Showmasters), die Historikerin Prof. Dr. Sybille Steinbacher– und der heute 100-jährige Schulkamerad Walter Frankenstein. Er ist der einzige noch lebende Zeitzeuge, der beide Rosenthal-Brüder aus der gemeinsamen Zeit im jüdischen Waisenhaus kannte."Hans hat sich sehr um seinen Bruder gekümmert", erzählt Frankenstein."Die beiden hingen sehr aneinander."Bevor der zehnjährige Gert im Oktober 1942 mit einem Kindertransport deportiert wird, verspricht er seinem Bruder, nach seiner Ankunft im Osten Postkarten zu schicken."Von diesen Postkarten ist nie eine angekommen", sagt Frankenstein,"die Kinder sind gleich ermordet worden."
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