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Gentechnik-Deregulierung: Minister:innen beugen sich dem Druck der Lobby

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(ots) - Der Ministerrat der EU hat sich heute mit hauchdünner Mehrheit auf eine Position (https://data.consilium.europa.eu/doc/document/ST-6292-2025-INIT/en/pdf) zur Deregulierung von Gentechnik-Pflanzen geeinigt.

Die EU-Kommission hatte im Juli 2023 vorgeschlagen (https://food.ec.europa.eu/plants/genetically-modified-organisms/new-techniques-biotechnology_en), die meisten Pflanzen, die mit neuen gentechnischen Verfahren wie CRISPR/Cas hergestellt werden, vom EU-Gentechnikrecht auszunehmen. Risikoprüfung, Kennzeichnung und Rückverfolgbarkeit sollen für diese gentechnisch veränderten Organismen künftig wegfallen. Nur das Saatgut soll ein Etikett"Kat. 1 NGT"tragen.

Der Ministerrat folgt nach intensiven Verhandlungen diesem Vorschlag mit wenigen unerheblichenÄnderungen. Damit beginnen jetzt die Trilogverhandlungen zwischen Rat, Parlament und Kommission.

Das EU-Parlament hatte im Februar 2024 für eine Kennzeichnung und Rückverfolgbarkeit der neuen Gentechnikprodukte gestimmt (https://www.europarl.europa.eu/doceo/document/TA-9-2024-0067_DE.html) und ein umfassendes Verbot von Patenten gefordert. Parlament und Ministerrat müssen sich jetzt auf einen gemeinsamen Text verständigen.

Zuletzt hattenüber 200 Agrar- und Umweltverbände gegen die Gentechnik-Deregulierung protestiert (https://www.greenpeace.org/eu-unit/issues/nature-food/47424/200-environment-and-farmer-groups-new-gmos-old-problems/).

Franziska Achterberg von Save Our Seeds, kommentiert:"Nun sind offenbar auch die Minister:innen unter dem Druck der global agierenden Gentechnik-Konzerne eingeknickt. Damit setzen sie den Anbau von gentechnikfreien Nahrungsmitteln, einschließlich des Bioanbaus, unter massiven Druck. Den Verbraucher:innen wollen sie die Wahlfreiheit nehmen, sich für gentechnikfreie Lebensmittel zu entscheiden."

"Dieses Gesetz kennt nur einen Gewinner, aber viele Verlierer. Es stärkt die Marktmacht der Konzerne und beschneidet die Rechte der Verbraucher:innen. Der Verzicht auf Risikoprüfung, Rückverfolgbarkeit und Rückholbarkeit erhöht zudem die Gefahren für Natur und Gesundheit erheblich. Ausgerechnet in dem Moment, in dem der Einsatz künstlicher Intelligenz in der Gentechnik (https://www.saveourseeds.org/fileadmin/files/SOS/ai/Wenn_Chatbots..._Pressemitteilung_23012025.pdf) deren Möglichkeiten und Gefahren deutlich erweitert, werfen die Minister:innen jegliche Kontrolle über Bord."





Achterberg weiter:"Auch die zukünftige Bundesregierung darf eine solche Deregulierung nicht mittragen. SPD, CDU und CSU müssen dem Druck der Lobby standhalten, um die gentechnikfreie Produktion in der biologischen und konventionellen Landwirtschaft zu sichern. Die SPD hat sich klar dazu bekannt. Sie wird an ihren Versprechen gemessen werden."

Einer Ende 2024 veröffentlichten Untersuchung (https://bfn.bsz-bw.de/frontdoor/deliver/index/docId/1861/file/brs248.pdf) zufolge wollen 94 Prozent der Erwachsenen in Deutschland eine Kennzeichnung auch für Lebensmittel aus sogenannten"neuen genomischen Techniken".

Pressekontakt:

Franziska Achterberg
Save Our Seeds, Leiterin Politik
+32 498 362403, achterberg(at)saveourseeds.org

Benedikt Haerlin
Zukunftsstiftung Landwirtschaft, Büroleiter Berlin
+49 173 9997555, haerlin(at)zs-l.de


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Datum: 14.03.2025 - 13:29 Uhr
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