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DLRG Statistik 2024: Mindestens 411 Menschen in Deutschland ertrunken

ID: 2158302

(ots) -
- Erstmals seit 2019 wieder mehr als 400 Opfer gezählt
- Mehrheit der Todesfälle unter älteren Menschen
- Neue Kampagne soll Eltern für unterschätzte Gefahren sensibilisieren

Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) hat im vergangenen Jahr 411 tödliche Unglücke in den Gewässern verzeichnet. Das sind 31 Todesfälle mehr als im Jahr zuvor. Die Organisation für Wasserrettung stellte zum dritten Mal in Folge einen Anstieg bei der Zahl der Ertrunkenen in Deutschland fest."Damit zählt diese Statistik erstmals seit 2019 wieder mehr als 400 Opfer", sagte DLRG Präsidentin Ute Vogt und fügte hinzu:"Dieses Ergebnis sensibilisiert hoffentlich möglichst viele Menschen für die bevorstehende warme Jahreszeit."Eltern kleiner Kinder will die DLRG in den kommenden Monaten auf besondere Gefahren aufmerksam machen.

Knapp die Hälfte (48%) der tödlichen Unfälle ereignete sich in den drei Sommermonaten ab Juni. Besonders viele Menschen ertranken im heißen Monat August: 80 Opfer bedeuteten eine Zunahme von 33 Personen gegenüber dem Vorjahresmonat. Mehr Todesfälle in einem Monat (117) erfasste die DLRG zuletzt im August 2020. Auch in den ersten Monaten des Jahres war die Zahl der Menschen, die im Wasser ihr Leben verloren, größer. Im Herbst und im Winter kamen hingegen weniger Menschen zu Tode.

Mehr Unfälle in Fließgewässern

Rund 90 Prozent der Fälle ereigneten sich in Binnengewässern. Während die DLRG in Seen und Teichen (146) sechs Todesfälle weniger verzeichnete, stieg die Anzahl derer, die in einem Fließgewässer tödlich verunglückten. 2024 ertranken in Flüssen und Bächen 161 Menschen (2023: 147)."Die Flüsse, aber auch alle anderen unbewachten Gewässer sollten möglichst gemieden werden. Am sichersten ist das Baden und Schwimmen dort, wo Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer im Notfall direkt vor Ort sind", rät die Präsidentin der DLRG.

Mit 30 Opfern (2023: 27) kamen erneut etwas mehr Menschen in Nord- und Ostsee ums Leben. Die allermeisten davon - 27 Frauen und Männer - verstarben in der Ostsee."Das ist ein trauriger Rekord für dieses Gewässer in unserer Statistik. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Zahl der tödlichen Unfälle in der Ostsee verdoppelt", berichtete Ute Vogt und ergänzte:"Dennoch ist die Freizeit an den Küstenstränden während der Bademonate besonders sicher."Das liegt unter anderem daran, dass während der Badesaison von Anfang Mai bis Ende September allein von der DLRG rund 6.000 ehrenamtliche Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer im Einsatz sind und an sieben Tagen in der Woche Badestellen bewachen. Sie waren 2024 in fast 300 Fällen rechtzeitig zur Stelle und verhinderten Schlimmeres.





Vieleältere Menschen verunfallen

An den Küsten, aber auch andernorts kamen insbesondere mehr ältere Menschen ums Leben. Während sich unter Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen bis Anfang 50 weniger Todesfälle ereigneten, häuften sich diese darüber hinaus jedoch deutlich. Rund 60 Prozent der Opfer bekannten Alters waren älter als 55 Jahre."Hitze und auch der Sprung ins Kühle Wasser können den Körper sehr belasten und zu gesundheitlichen Problem führen, die schnell lebensgefährlich werden. Angesichts weiter steigender Temperaturen im Zuge der klimatischen Veränderungen wird die Wahrscheinlichkeit solcher Unfälle womöglich noch zunehmen", sagte Ute Vogt und mahnteältere Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen zu besonderer Vorsicht.

Unter Kindern bis zehn Jahren kam es zu 14 tödlichen Unglücken. Mindestens acht Jungen und Mädchen waren im Alter bis fünf Jahre (2023: 10); sechs Kinder waren zwischen sechs und zehn Jahre (2023: 7) alt. Hinzu kommen jedes Jahr Ertrinkungsunfälle, die nicht tödlich enden, aber lebenslange Folgen für die Opfer haben. Auchzu Hause, insbesondere in der Badewanne, passieren immer wieder Unglücke.

Kampagne mahnt Eltern zur Vorsicht

Außerhalb der eigenen vier Wände verunglücken Kinder nicht nur in Schwimmbädern oder an Badeseen. Unfälle ereignen sich oft dort, wo Eltern weniger damit rechnen: im Gartenteich, im Planschbecken oder im Bach hinter dem Spielplatz. Die Werbeagentur Grabarz&Partner will dazu beitragen, dass sich alle Eltern dieser Gefahren bewusst sind. Die Kreativen aus Hamburg entwickelten mit der DLRG hierzu eine Kampagne, die in den kommenden Monaten bundesweit für Aufmerksamkeit sorgen soll."Wir alle wissen viel zu wenig, welche Gefahren in Gewässern lauern können. Vor allen Dingen da, wo man nicht damit rechnet - in flachen Gewässern zum Beispiel, die völlig harmlos wirken. Diese Fakten dramatisiert unsere Kampagne eindrücklich", sagte Ralf Heuel, Geschäftsführer Kreation und Partner bei Grabarz&Partner.

Die Wall GmbH hilft dabei, die Botschaft der Kampagne zu verbreiten. Zum Start am Donnerstag (13.3.) spielt das Unternehmen mit Sitz in Berlin die Motive bereits auf 260 digitalen Werbeflächen im Hamburger Stadtgebiet aus. Bis Ende August sollen insgesamt über 7.000 Werbeflächen in mindestens 13 Großstädten genutzt werden."Die DLRG leistet nicht nur im Bereich der aktiven Wasserrettung, der Bewachung von Badestellen und in der Schwimmausbildung wertvolle Arbeit für das Gemeinwesen, sondern ebenso durch ihre wichtige Präventionsarbeit. Diese unterstützen wir als Partner im Rahmen der bundesweiten Kampagne und werden sie breit in Deutschland sichtbar machen", so die Leiterin Corporate Communications&Affairs der Wall GmbH, Frauke Bank. Und weiter:"Wir hoffen, dass die von der Agentur Grabarz&Partner für die DLRG eindrücklich gestalteten Motive noch mehr Achtsamkeit und Verantwortungsbewusstsein bei Eltern und betreuenden Personen bewirken, um Todesfälle an und in Gewässern, insbesondere von Kindern, zu verhindern."

Mehr Informationen zum Thema der Kampagne finden sich auf dlrg.de/ertrinken-verhindern

Über die DLRG

Die DLRG als private Wasserrettungsorganisation hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen vor dem Ertrinken zu bewahren. Hierfür klären ihre ehrenamtlich Aktiven über Wassergefahren auf, bringen Menschen das Schwimmen bei und bilden sie im Rettungsschwimmen aus. Zudem wachen fast 49.000 Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer jährlich 2,7 Millionen Stunden über die Sicherheit von Badegästen und Wassersportlern. Sie engagieren sich darüber hinaus in der örtlichen Gefahrenabwehr und bilden Einheiten der rund 100 DLRG Wasserrettungszüge für den Bevölkerungs- und Katastrophenschutz. Die DLRG zählt derzeit über 600.000 Mitglieder. Mehr als 1,3 Millionen Förderinnen und Förderer unterstützen die lebensrettende Arbeit mit Spenden. Schirmherr ist Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.

Alle Informationen zur DLRG Statistik"Todesfälle durch Ertrinken 2023"gibt es im Internet unter dlrg.de/statistik-ertrinken. Grafiken sowie O-Töne für Audio- und Videoformate stehen im DLRG Medienportal (https://eyebase.bgst.dlrg.de/view/pin4q67Aiyn) zum Download bereit.

Pressekontakt:

Martin Holzhause
Leiter DLRG Pressestelle
Telefon: 05723 955 442
Mobil: 0162 175 12 04
E-Mail: presse(at)dlrg.de


Original-Content von: DLRG - Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft,übermittelt durch news aktuell


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Datum: 13.03.2025 - 11:00 Uhr
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