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Europäischer Aktionstag gegen Gewalt im Gesundheitswesen / Gewalt vorbeugen, konsequent verfolgen und angemessen bestrafen

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(ots) - Berlin - Beschimpfungen, Bedrohungen und körperliche Übergriffe gegen Angehörige medizinischer Berufe haben mittlerweile ein inakzeptables Niveau erreicht. Dabei handelt es sich nicht nur um ein deutsches Problem. Europaweit warnen Ärzteschaft, Pflege und weitere Beschäftigte vor zunehmender Gewalt im Gesundheitswesen. Die europäische Vereinigung der Ärztekammern (Conseil Européen des Ordres Médicaux, CEOM) hat deshalb den 12. März zum europäischen Tag gegen Gewalt im Gesundheitswesen ausgerufen. In diesem Jahr wird dieser Aktionstag zum sechsten Mal begangen.

In Deutschland war fast die Hälfte aller niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte und ihrer Praxisteams in den letzten fünf Jahren mit körperlicher Gewalt konfrontiert. Unter den Krankenhausärzten berichten mehr als 40 Prozent, dass die Gewalt in den letzten fünf Jahren zugenommen hat. Auch die polizeiliche Kriminalstatistik weist seit 2019 einen massiven Anstieg von sogenannten Rohheitsdelikten im Gesundheitswesen aus.

"Arztpraxen und Krankenhäuser sind Orte der Genesung und des Vertrauens. Für die dort Beschäftigten sind sie mitunter aber auch echte Gefahrenzonen", sagte Bundesärztekammer-Präsident Dr. Klaus Reinhardt vor dem Aktionstag. Die Ärztekammern in Deutschland setzten sich intensiv dafür ein, Ärztinnen und Ärzte besser vor verbalen und körperlichen Angriffen zu schützen. Neben der Einrichtung von Meldeadressen, Ombudsstellen und Beratungsangeboten bestehe ein vielfältiges Angebot an Fortbildungen zu Gewaltprävention, Konfliktmanagement, Deeskalationstrainings, Selbstverteidigungstechniken und Eigensicherung in beruflichen Ausnahmesituationen.

"Vor allem aber muss der Staat seinem Schutzauftrag für die Beschäftigten im Gesundheitswesen nachkommen. Angriffe auf Ärzte in Kliniken und Praxen, auf Rettungskräfte und Feuerwehrleute müssen in der Praxis schärfer bestraft werden. Gewaltdelikte müssen konsequent und unmittelbar verfolgt und geahndet werden", forderte Reinhardt. Er bekräftigte zudem seine Forderung nach Meldesystemen für Angriffe auf Einsatzkräfte und medizinisches Personal, in denen die Betroffenen die entsprechenden Fälle unkompliziert anzeigen und so auch dokumentieren können.





"Die zunehmende Gewaltbereitschaft gegenüber medizinischem Personal, das antritt anderen in Notsituationen zu helfen, muss deutlich vernehmbar geächtet werden. Unser gemeinsames Ziel in Deutschland und in Europa muss sein, zu einem Klima des Respekts und des guten Miteinanders zurückzufinden. Das gilt für die Gesellschaft alsGanzes und für das Gesundheitswesen im Besonderen", so Reinhardt.

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Bundesärztekammer
Dezernat Politik und Kommunikation
Herbert-Lewin-Platz 1
10623 Berlin

Tel.: (030) 4004 56 700
Fax: (030) 4004 56 707
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Datum: 11.03.2025 - 11:34 Uhr
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