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Zahl der Krankenhausbehandlungen wegen Depression 2023 gegenüber Vorjahr um 3,6 % gestiegen

ID: 2156363

(ots) -
- Depression häufigste Diagnose bei stationären Behandlungen wegen psychischer Erkrankungen
- Behandlungsdauer bei Depression 5 Mal so lang wie bei stationären Behandlungen insgesamt
- Psychische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen häufigste Ursache für Krankenhausbehandlungen

Depressionen sind die häufigste Diagnose bei Krankenhausbehandlungen aufgrund psychischer Erkrankungen oder Verhaltensstörungen. Im Jahr 2023 wurden hierzulande rund 261 200 Patientinnen und Patienten wegen depressiver Episoden oder wiederkehrender depressiver Störungen im Krankenhaus behandelt. Damit ist die Zahl solcher vollstationären Behandlungen das dritte Jahr in Folge gestiegen - im Vergleich zu 2022 um 3,6 %, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt. Allerdings lag die Zahl damit zuletzt noch immer 1,2 % unter dem Vor-Corona-Niveau des Jahres 2019 mit 264 400 Behandlungsfällen. Einendeutlichen Anstieg gab es im langfristigen Vergleich der letzten 20 Jahre: 2023 waren 76,8 % mehr psychisch Erkrankte aufgrund von Depressionen in stationärer Behandlung als noch 2003 mit 147 800 Patientinnen und Patienten.

Höchstwert bei wiederkehrenden depressiven Störungen

Mit 261 200 entfiel ein Viertel (25 %) aller rund 1,05 Millionen Krankenhausbehandlungen aufgrund psychischer Erkrankungen und Verhaltensstörungen auf depressive Erkrankungen. Alkoholbedingte psychische Erkrankungen und Verhaltensstörungen folgten mit rund 232 800 Behandlungsfällen sowie einem Anteil von 22 %.

Die wiederkehrende depressive Störung, bei der depressive Episoden im Laufe des Lebens wiederholt auftreten, ist die häufigste Diagnose einer Depressionsform bei den Krankenhausbehandlungen. Deswegen wurden im Jahr 2023 rund 160 500 Patientinnen und Patienten behandelt - ein Höchstwert seit Beginn der Zeitreihe. Wegen erstmaliger depressiver Episoden waren 100 800 Menschen in stationärer Behandlung.

Behandlungsdauer bei Depressionüberdurchschnittlich lang





Patientinnen und Patienten müssen wegen einer Depression deutlich länger im Krankenhaus behandelt werden als im Durchschnitt aller Erkrankungen. 39,2 Tage dauerte eine Behandlung bei einer wiederkehrenden depressiven Störung im Jahr 2023 durchschnittlich an. Bei einer erstmaligen depressiven Episode waren es durchschnittlich 32,3 Tage und bei psychischen Erkrankungen und Verhaltensstörungen insgesamt waren es 24,5 Tage. Zum Vergleich: Ein stationärer Krankenhausaufenthalt dauerte im Jahr 2023 durchschnittlich 7,2 Tage.

61 % der wegen Depression Behandelten waren Frauen

Frauen werden häufiger aufgrund einer Depression stationär im Krankenhaus behandelt: 159 200 oder 61 % der mit dieser Diagnose im Jahr 2023 Behandelten waren Frauen. Depression war die häufigste Diagnose bei psychisch erkrankten Frauen: Jede dritte Frau (32 %) die aufgrund einer psychischen Erkrankung oder Verhaltensstörung im Jahr 2023 im Krankenhaus behandelt wurde, litt daran. Danach folgten mit 62 900 Fällen die alkoholbedingten psychischen Erkrankungen und Verhaltensstörungen. Die Diagnose umfasst unter anderem Folgen von Alkoholmissbrauch und akuten Alkoholvergiftungen wie Abhängigkeits- oder Entzugssyndrome.

Bei den Männern ist die psychische Erkrankung oder Verhaltensstörung durch Alkohol die häufigste Diagnose: 169 800 oder 73 % solcher Behandlungsfälle waren im Jahr 2023 Männer. Jede dritte (31 %) stationär im Krankenhaus behandelte psychische Erkrankung war bei einem Mann auf Alkohol zurückzuführen. Danach folgten die Krankenhausbehandlungen aufgrund von Depressionen mit 102 000 Fälle.

Insgesamt werden Männer mit einem Anteil von 52 % häufiger aufgrund psychischer Erkrankungen oder Verhaltensstörungen im Krankenhaus behandelt.

Psychische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 10 bis 19 Jahren häufigste Ursache für Krankenhausbehandlungen

Bei Patientinnen und Patienten im Alter von 10 bis 19 Jahren waren psychische Erkrankungen und Verhaltensstörungen die häufigste Ursache für eine stationäre Krankenhausbehandlung. Depressionserkrankungen spielen auch in dieser Altersgruppe eine wichtige Rolle: Sie sind der häufigste Grund für einen Krankenhausaufenthalt wegen psychischer Erkrankungen und Verhaltensstörungen: Im Jahr2023 waren rund 33 300 der 10- bis 19-Jährigen wegen einer Depression stationär in Behandlung. Das entspricht einem Anteil von 30 % an den Behandlungen wegen psychischer Erkrankungen und Verhaltensstörungen dieser Altersgruppe.

In der Altersgruppe der 20- bis 29-Jährigen wurden rund 41 000 Patientinnen und Patienten wegen einer Depression stationär behandelt. Das war gut ein Viertel (26 %) aller Klinikbehandlungen wegen psychischer Erkrankungen und Verhaltensstörungen. In dieser Altersgruppe waren psychische Erkrankungen der zweithäufigste Grundfür einen Krankenhausaufenthalt, nach Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett.

Methodische Hinweise:

Es gibt verschiedene Ausprägungen und Unterformen einer Depressionserkrankung. Den Auswertungen liegen ICD10-F32"Depressive Episode"und ICD10-F33"Rezidivierende depressive Störung"zugrunde.

Der Rückgang der stationären Krankenhausbehandlungen in den Jahren 2020 und 2021 ist auf die Corona-Pandemie zurückzuführen. Die hohe Auslastung der Krankenhäuser durch COVID-19-Patientinnen und -Patienten, das Freihalten von Bettenkapazitäten und verschärfte Hygienekonzepte führten dazu, dass"planbare"Behandlungen verschoben wurden. Zudem vermieden vermutlich viele Menschen Krankenhausaufenthalte, wenn sie diese nicht als unbedingt notwendig erachteten.

Bei den Daten aus der Krankenhausstatistik handelt es sich jeweils um die Zahl der stationären Behandlungsfälle. Mehrfachzählungen einer Person sind möglich, falls die Patientin oder der Patient im jeweiligen Berichtsjahr aufgrund der gleichen Hauptdiagnose mehrfach stationär behandelt wurde.

Diese Pressemitteilung ist, gegebenenfalls ergänzt mit weiteren Informationen und Verlinkungen zum Thema, veröffentlicht unter www.destatis.de/pressemitteilungen.

Weitere Auskünfte:
Gesundheitsstatistiken,
Telefon: +49 611 75 8121
www.destatis.de/kontakt

Pressekontakt:

Statistisches Bundesamt
Pressestelle
www.destatis.de/kontakt
Telefon: +49 611-75 34 44


Original-Content von: Statistisches Bundesamt,übermittelt durch news aktuell


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