"phoenix persönlich": Cyberexperte Sandro Gaycken zu Gast bei Jörg Thadeusz - Samstag, 22.02.2025, 0:00 Uhr
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(ots) - In der Sendung"phoenix persönlich"spricht Jörg Thadeusz mit Sandro Gaycken, Experte für Cyberwar und Cyberspionage über die Frage, wie bedroht Deutschlands kritische Infrastruktur ist, wie effektiv Schutz vor Hackern sein kann und warum die besten Hacker nicht unbedingt bei Behörden arbeiten.
"Das Schwierige an dieser Situation mit Russland und diesen kritischen Infrastrukturen ist, dass die bis jetzt in Schach gehalten wurden durch die Amerikaner", sagt Sandro Gaycken, Experte für Cyberwar und Cyberspionage mit Blick auf mögliche Angriffe auf die kritische Infrastruktur in Deutschland."Was die Russen abgehalten hat, kritische Infrastrukturen großflächig anzugreifen, war die Angst, dass sie selber zurückangegriffen werden."Die Russen oder auch die Chinesen würden auf genauso"verwundbarer IT sitzen wie wir", so Gaycken weiter. Doch der Sicherheitsgarant seien immer die Amerikaner gewesen. Entsprechend sei Deutschland bei der Frage Cybersicherheit nicht gut aufgestellt:"Wir sind in allen Bereichen furchtbar unsicher. Auch die Bundeswehr ist so wahnsinnig schlecht ausgestattet, die Russen lachen sich da einen Keks."
Unternehmen, die Cybersicherheit ernsthaft betreiben würden, müssten nur auf"ein Niveau hin investieren", dass der Durchschnitt der Kriminellen sich ein einfacheres Ziel suche, sagt Gaycken, der auch schon die Bundesregierung und die NATO in Fragen der IT-Sicherheit beraten hat und heute u.a. Rüstungsfirmen berät."Die wissen aber ganz genau, sobald die russischen oder chinesischen Topspione kommen, und da irgendwie reinwollen oder die Amerikaner, dann sind die Türen auf."
Dass die besten Hacker nicht unbedingt beim Bundesnachrichtendienst zu finden seien, erklärt Gaycken mit der mangelnden"Flexibilität"und vielen"rechtlichen Regularien", aber auch mit den Gehältern."Richtig gute Hacker"würde von Silicon Valley-Firmen geworben, die selbst denen, die gerade von der Uni kämen, beispielsweise ein Jahresgehalt von 300000 Euro bieten würden."Da können Behörden natürlich nicht konkurrieren."
Das Bild, das in der Regel von Hackern im Fernsehen vermittelt werde, sei nicht realistisch, so Gaycken:"Man muss tatsächlich monatelang Codes lesen. Also so ein Code für irgendeine Software sind ein paar Millionen Zeilen. Man muss sich da so gut auskennen, dass man dann Ambivalenzen in der Bedeutung von Codezeilen erkennen kann, dass man kleine Tippfehler erkennen kann. Man muss diesen Code erstmal kriegen,ist auch nicht so trivial. Und die richtig guten Hacker, die wir inzwischen haben, die sitzen halt echt den ganzen Tag zuhause und haben irgendeine Doku nebenbei laufenund lesen diesen Code Zeile für Zeile manuell durch."
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