Erwerbstätigkeit im 4. Quartal 2024 stagniert / Anstiege in den Dienstleistungsbereichen kompensieren Rückgänge im Produzierenden Gewerbe und im Baugewerbe
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(ots) - Erwerbstätige mit Arbeitsort in Deutschland, 4. Quartal 2024
0,0 % zum Vorquartal (saisonbereinigt)
+0,3 % zum Vorquartal (nicht saisonbereinigt)
0,0 % zum Vorjahresquartal
Im 4. Quartal 2024 waren rund 46,3 Millionen Menschen in Deutschland erwerbstätig. Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) blieb die Erwerbstätigenzahl im Vergleich zum Vorquartal saisonbereinigt nahezu unverändert (+1 000 Personen; 0,0 %). Im 3. Quartal 2024 war die Erwerbstätigkeit saisonbereinigt um 47 000 Personen (-0,1 %) und damit erstmals seit dem 1. Quartal 2021 zurückgegangen.
Ohne Bereinigung um saisonale Effekte stieg die Zahl der Erwerbstätigen im 4. Quartal 2024 gegenüber dem 3. Quartal 2024 um 156 000 Personen oder 0,3 %. Ein Anstieg der Erwerbstätigenzahl im 4. Quartal eines Jahres gegenüber dem Vorquartal ist üblich, allerdings lag der saisonale Zuwachs im Jahr 2024 deutlich unter dem Durchschnitt der Jahre 2022 und 2023 (+224 000 Personen; +0,5 %).
Erwerbstätigkeit auf dem Niveau des Vorjahres
Auch verglichen mit dem 4. Quartal 2023 stagnierte die Zahl der Erwerbstätigen im 4. Quartal 2024 (-8 000 Personen; 0,0 %). Der Beschäftigungsanstieg im Vorjahresvergleich hatte sich seit seinem Höhepunkt im 2. Quartal 2022 (+717 000 Personen; +1,6%) im Zuge des Aufholprozesses im Anschluss an die Rückgänge der Corona-Krise immer weiter abgeflacht und lagzuletzt im 3. Quartal 2024 nur noch bei +25 000 Personen (+0,1 %).
Beschäftigungszuwächse ausschließlich in Dienstleistungsbereichen
Im 4. Quartal 2024 wuchs die Erwerbstätigenzahl ausschließlich in den Dienstleistungsbereichen, und zwar gegenüber dem Vorjahresquartal um 130 000 Personen (+0,4 %). Innerhalb der Dienstleistungsbereiche entwickelte sich die Beschäftigung allerdings unterschiedlich: Der Bereich Öffentliche Dienstleister, Erziehung, Gesundheit wuchs kräftig um 204 000 Personen (+1,7 %) und damit genauso stark wie im Vorquartal. Die zweitgrößte absolute Zunahme innerhalb der Dienstleistungsbereiche im 4. Quartal 2024 verzeichnete der Bereich Finanz- und Versicherungsdienstleister mit +16 000 Personen (+1,5 %). Im Bereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe gab es ein kleines Plus von 3 000 Personen (0,0 %). Bei den Unternehmensdienstleistern, zu denen auch der Bereich Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften gehört, sank dagegen die Zahl der Beschäftigten um 89 000 Personen (-1,4 %) und damit noch stärker als im 3. Quartal 2024. Im Bereich Information und Kommunikation ging der seit neun Jahren, nämlich seit dem 4. Quartal 2015, und auch über die Corona Krise hinweg anhaltende Beschäftigungsaufbau zunächst zu Ende (-1 000 Personen; -0,1 %). Und auch die Sonstigen Dienstleistungen (unter anderem Verbände und Interessenvertretungen) beendeten ihre seit dem 4. Quartal 2021 anhaltende positive Entwicklung (-1 000 Personen; 0,0 %).
Abwärtstrend im Produzierenden Gewerbe setzt sich fort
Im Produzierenden Gewerbe (ohne Baugewerbe) ging die Erwerbstätigenzahl im 4. Quartal 2024 gegenüber dem Vorjahresquartal weiter zurück (-98 000 Personen; -1,2 %). Im Baugewerbe sank die Beschäftigung im 4. Quartal 2024 um 35 000 Personen (-1,3 %) und in der Land- und Forstwirtschaft, Fischerei um 5 000 Personen (-0,9 %).
Mehr Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, weniger Selbstständige
Dass die Erwerbstätigkeit gegenüber dem Vorjahresquartal nicht weiter zurückging, lag maßgeblich an der positiven Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung. Beschäftigungsverluste gab es hingegen bei der Zahl der Beschäftigten mit ausschließlich marginalen Tätigkeiten (geringfügig entlohnte und kurzfristig Beschäftigte sowie Personen in Arbeitsgelegenheiten). Insgesamt erhöhte sich die Zahl der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im 4. Quartal 2024 im Vergleich zum 4. Quartal 2023 um 78 000 (+0,2 %) auf 42,5 Millionen Personen. Dagegen ging die Zahl der Selbstständigen einschließlich mithelfender Familienangehöriger weiter zurück. Ihre Zahl sank im Vorjahresvergleich um 86 000 Personen (-2,2 %) auf 3,7 Millionen.
Arbeitsvolumen steigt um 0,7 %
Die durchschnittlich geleisteten Arbeitsstunden je erwerbstätiger Person erhöhten sich nach ersten vorläufigen Berechnungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit im 4. Quartal 2024 im Vergleich zum Vorjahresquartal um 0,8 % auf 334,8 Stunden. Das gesamtwirtschaftliche Arbeitsvolumen - also dasProdukt aus der Erwerbstätigenzahl und den gestiegenen geleisteten Stunden je erwerbstätiger Person - nahm im gleichen Zeitraum um 0,7 % auf 15,5 Milliarden Stunden zu.
Erwerbstätigenzahlen in der EU
Nach Angaben des europäischen Statistikamtes Eurostat vom 14. Februar 2025 stieg die nach europäisch harmonisierten Methoden berechnete Erwerbstätigkeit im 4. Quartal 2024 in den 27 Staaten der Europäischen Union (EU) durchschnittlich um 0,5 % und im Euroraum um 0,6 % gegenüber dem Vorjahresquartal.
Hinweis zu den bisher veröffentlichten Ergebnissen:
Neben der Erstberechnung der Erwerbstätigenzahlen und der geleisteten Arbeitsstunden für das 4. Quartal 2024 wurden auch die bisher veröffentlichten Ergebnisse ab dem 1. Quartal 2024 im Rahmen der turnusmäßigen Überarbeitung der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (VGR) überarbeitet. Die Vorjahresveränderungsrate der vierteljährlichen Erwerbstätigenzahl weicht dadurch gegenüber den früheren Angaben im 2. Quartal 2024 um 0,1 Prozentpunkte nach unten von dem bisher veröffentlichten Ergebnis ab. Das in der Pressemitteilung Nr. 001 vom 2. Januar 2025 veröffentlichte Jahresergebnis von 46,1Millionen Erwerbstätigen und die Vorjahresveränderungsrate von +0,2 % bleiben durch die Neuberechnung unverändert.
Methodische Hinweise:
In allen Meldungen zu Konjunkturindikatoren sind die unterschiedlichen Vergleichszeiträume zu beachten. Im Fokus der Konjunkturbeobachtung steht der saisonbereinigte Vergleich zum Vormonat/Vorquartal. Hieraus lässt sich der kurzfristige Trend der konjunkturellen Entwicklung ablesen. Der Vorjahresvergleich dient einem längerfristigen Niveauvergleich und ist von saisonalen Schwankungen ebenfalls weitgehend unabhängig. Im Zuge der Corona-Krise und aktuell wegen des Kriegs in der Ukraine konnte und kann es zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen im Vormonats-/Vorquartalsvergleich und im Vorjahresvergleich kommen.
Weitere Informationen:
Eine Tabelle mit Quartalsergebnissen zur Zahl der Erwerbstätigen im Inland nach Wirtschaftsbereichen ab 2019 bietet die Themenseite"Erwerbstätigkeit"im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes. Tief gegliederte Daten und lange Zeitreihen können in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden: Gesamtwirtschaftliche Daten zu Erwerbstätigen aus der Erwerbstätigenrechnung sind in den Tabellen 13321-0001 (Monate), 13321-0002 (Quartale) und 81000-0011 (Jahre) verfügbar. Daten zu Erwerbstätigen nach Wirtschaftsbereichen undzu Arbeitszeit und Arbeitsvolumen in der Tabelle 81000-0016 (Quartale).
Diese Pressemitteilung ist, gegebenenfalls ergänzt mit weiteren Informationen und Verlinkungen zum Thema, veröffentlicht unter www.destatis.de/pressemitteilungen.
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Datum: 18.02.2025 - 08:00 Uhr
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