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Herabstufung des strengen Schutzes der Wölfe: Appell an Steffi Lemke

ID: 2151465

(ots) - Wir appellieren an Bundesumweltministerin Steffi Lemke, die ihr verbleibende Amtszeit der verkürzten Legislaturperiode zu nutzen, um ihre Unterstützung für die Entscheidung im Dezember 2024 für den Beschluss zur Herabstufung des Schutzstatus des Wolfs zurückzuziehen.

Der Beschluss ist allein auf der Basis kurzsichtiger politischer Erwägungen ergangen. Er entbehrt jeglicher fachlicher Grundlage. Dabei gibt es einen breiten Konsens in der Wissenschaft, dass nicht-letale Methoden zur Verringerung von Nutztierübergriffen durch Wölfe und andere große Beutegreifer nicht nur effektiver, sondern aus ökologischen, rechtlichen und wildtierpolitischen Gründen vertretbarer und gesellschaftlich tolerierter sind als letale Methoden. [1]

Maßgeblich wurden die Stimmen von Bauernfunktionären und von Jagdverbänden gehört, nicht die aus der Wissenschaft oder von Umweltverbänden. Und ein großer Teil der ländlichen Bevölkerung hat sich in der repräsentativen Umfrage auch in Deutschland für einen strengen Schutzvon großen Beutegreifern ausgesprochen. [2]

Die Einsprüche von mindestens 17 Vertragsparteien der Berner Konvention sind erforderlich, um den Beschluss der Herabsetzung von streng geschützt auf geschützt rückgängig zu machen.

Der Beschluss, den Schutzstatus von Wölfen aufgrund mangelnder wissenschaftlicher Erkenntnisse herabzustufen, stellt einen herben Rückschlag für den Naturschutz und die demokratische Prozesse in Europa dar. Das betont Wildtierschutz Deutschland in einem gemeinsamen Schreiben mit 70 europäischen NGOs an die Vertragsparteiender Berner Konvention [3]. Die Entscheidungsfindung und der Beschluss verstoßen gegen etablierte Verfahren und stellen eine direkte Bedrohung für die biologische Vielfalt dar.

Die Entscheidung widerspricht auch den Grundprinzipien der Berner Konvention selbst, die, wie in ihrer Präambel festgehalten, den intrinsischen Wert und das Recht auf Leben der wildlebenden Flora und Fauna anerkennt, das es zu erhalten und an künftige Generationen weiterzugeben gilt.





Die Herabsetzung des strengen Schutzes des Wolfes ist - wie bereits zu beobachten - auch ein Einfallstor für die Schwächung des gesamten europäischen Artenschutzes. Schon jetzt ruft zum Beispiel das Umweltministerium in Brandenburg dazu auf, künftig nicht nur den Wolf jagdlich zu managen, sondern auch andere geschützte Arten wie den Biber. Die nächsten auf der Liste sind dann Kormoranund Fischotter.

Dass ein jagdliches Wolfsmanagement nicht zielführend ist, sondern die Anzahl der Nutztierrisse letztlich erhöht, zeigt u.a. eine Studie aus der Slowakei.[4] Auch Frankreich und Slowenien haben diese Erfahrungen gemacht. In Schweden gar führt der regelmäßige Eingriff in die Wolfspopulation bereits zur genetischen Degeneration derTiere. +++

Literaturquellenüber wildtierschutz-deutschland.de/wolf +++

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Mitbegründer des aktionsbuendnis-fuchs.de Mitglied der Deutschen Juristischen Gesellschaft für Tierschutzrecht e.V. (DJGT)

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Datum: 11.02.2025 - 08:45 Uhr
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