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Bonner Ethikerin Woopen warnt vor Demokratiegefährdung durch US-Oligarchen - Ruf nach Förderung des unabhängigen Journalismus

ID: 2146858

(ots) - Die Bonner Ethikerin Christiane Woopen warnt vor einer demokratiegefährdenden Machtkonzentration bei US-Unternehmern. In den Händen einiger weniger"Tech-Oligarchen"liege"eine Verbindung von technologischer, wirtschaftlicher und medialer Macht in einem bislang ungekannten Ausmaß", schreibt die Direktorin des"Center for Life Ethics"der Universität Bonn im"Kölner Stadt-Anzeiger"(Montag-Ausgabe). Im Anschluss an die Rede des früheren US-Präsidenten Dwight D. Eisenhower von einem"militärisch-industriellen Komplex"in den 1960er Jahren sprach Woopen vom Missstand eines"tech-medialen Wirtschaftskomplexes", der in den letzten Jahren entstanden sei. Darin werde"das Prinzip der Gewaltenteilung zur Begrenzung staatlicher Macht durch gegenseitige Kontrolle ausgehöhlt durch die faktische Konzentration technologischer, wirtschaftlicher, medialer und politischer Macht in den Händen demokratisch nicht gewählter Unternehmer."Die Kräfte, die dem wirksam entgegentreten könnten, seien das Recht, unabhängige Medien und selbstbewusste Bürgerinnen und Bürger, so die frühere Vorsitzende des Deutschen und Europäischen Ethikrats.

Dem Chef des US-Konzerns Meta mit Social-Media-Angeboten wie Facebook und Instagram, Mark Zuckerberg, warf Woopen Schindluder im Umgang mit der Meinungsfreiheit vor. Zuckerberg gab unlängst bekannt, einen unabhängigen Faktencheck auf seinen Plattformen abzuschaffen und sprach von einer Entscheidung gegen Zensur."Die Meinungsfreiheit wird hier zum Florett in einem Spiegelfechten, um von der eigenen Macht und Verantwortung sowie den tiefer liegenden Problemen abzulenken", so Woopen, die auch Co-Sprecherin der von der Bundesregierung eingesetzten Datenethik-Kommission war.

Scharf kritisierte Woopen auch den US-Milliardär Elon Musk, der in einem Meinungsbeitrag in der"Welt am Sonntag"für die AfD geworben hatte. Auch hier gehe es nicht um Meinungsfreiheit."Als könnte Musk mit seiner Reichweite von 213 Millionen Followern und algorithmischer Bevorzugung auf X sowie oft kritikloser Rezeption seiner Beiträge in zahllosen weiteren Medien sich nicht jederzeit wirkungsvoll zu Wort melden. Dies alles sind Spiegelfechtereien mit der Meinungsfreiheit - und damit tragischerweise mit einer der wesentlichen Stützen der Demokratie."





Woopen begrüßte die Maßnahmen der EU-Kommission zur Eindämmung solcher demokratiegefährdender Einflüsse."Hinzukommen sollte eine kraftvolle Förderung des unabhängigen Journalismus, der nicht in die Hände von Tech-Oligarchen geraten darf, die dann - wie Amazon-Boss Jeff Bezos bei der Washington Post - bestimmen, was gedruckt werden darf. Wenn dann auch noch wir alle als Bürgerinnen und Bürger von unseren Freiheiten tatsächlich Gebrauch machen und im vernünftigen Streit unsere Gesellschaft zusammenhalten, haben wir eine Chance auf die Bewahrung unserer Demokratie."

Der Gastbeitrag von Prof.in Christiane Woopen auf ksta.de unter:

www.ksta.de/944007

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