Ernährung und Mikronährstoffe bei entzündlichen Darmkrankheiten und Reizdarm
Empfehlungen zu geeigneten Ernährungsweisen und den Aufnahmen von Probiotika, löslichen Ballast- und Mikronährstoffen können bei entzündlichen Darmkrankheiten und Reizdarm unterstützen. Sie lindern Symptome der Verdauung, korrigieren Ernährungsdefizite und fördern die Lebensqualität.
(IINews) - Die Vorkommen von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa) und Reizdarm sind weit verbreitet und nehmen weiter zu. Sie sind durch anhaltende Verdauungs-Symptome gekennzeichnet, zu denen z. B. Diarrhö, Fieber, kolikartige Bauchschmerzen, Gewichtsverlust, Übelkeit und Erbrechen gehören, was die Lebensqualität stark belastet. Bei etwa der Hälfte der Patienten mit entzündlichen Darmkrankheiten ist der Krankheitsverlauf relativ mild, dazu gehören auch geringe Rückfälle und Komplikationen. Die andere Hälfte der Patienten sind mit schwereren Formen stärker belastet, dazu gehören regelmäßige Krankheitsschübe, ein häufigerer Aufenthalt im Krankenhaus und eine schlechtere Lebensqualität. Selbst wenn sich Entzündungsmarker (Fäkales Calprotectin, CRP) verbessern oder gar normalisieren, berichtet ein erheblicher Teil der Patienten weiterhinüber eine eingeschränkte Lebensqualität aufgrund von anhaltenden funktionellen Verdauungsstörungen.
Tatsächlich leiden 40-60 % der Patienten mit Morbus Crohn in der Remission und 46 % der Patienten mit Colitis ulcerosa an Symptomen, die beim Reizdarm typisch sind. Dazu gehören Bauchschmerzen und Krämpfe, Diarrhö, Konstipation, Meteorismus und Flatulenz. Menschen mit entzündlichen Darmkrankheiten leiden oftmals auch an depressiven Symptomen, Ängstlichkeit, chronischer Müdigkeit und Schlafstörungen. Nur um die 40 % der Patienten mit entzündlichen Darmkrankheiten sind der Ansicht, dass sich ihre Krankheit durch die Therapie gut kontrollieren lässt. Zum Teil fehlt das Ansprechen auf die Behandlung oder die Therapie-Wirkungen lassen im Lauf der Zeit nach, außerdem können Nebenwirkungen und erneute Magen-Darm-Symptome auftreten. Neben den üblichen Therapien können einige ergänzende Maßnahmen hilfreich sein, die sich auf die Linderung der Verdauungs-Symptome und eine verbesserte Lebensqualität konzentrieren. In einem Review wurden dazu die neuesten Kenntnisse über Körperaktivität, kognitive Verhaltenstherapie und eine geeignete Ernährung bei diesen Darmkrankheiten vorgestellt. Dazu gehören verbesserte Aufnahmen von Ballast- und Mikronährstoffen sowie von Probiotika. Sie können dazu beitragen, die belastenden Verdauungs-Symptome zu lindern, Ernährungsdefizite zu korrigieren und die Lebensqualität zu verbessern. Wir stellen hier kurz die wichtigsten Erkenntnisse zur Ernährung und Mikronährstoffen vor.
Bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen und Reizdarm wurden verschiedene Diäten untersucht. Das gilt z. B. für ballaststoffreiche und vegetarische Diäten, für eine Ernährung mit niedrigem FODMAP-Gehalt (fermentierbare Oligo-, Di-, Monosaccharide), kohlenhydrat-spezifische Diäten und die mediterrane Ernährung. Gute Nachweise gibt es z. B. aus einigen klinischen Studien und Meta-Analysen für die mediterrane Ernährung. Sie zeichnet sich durch hohen Verzehr von Olivenöl, rohem Gemüse, Obst, Nüssen, Fisch und Milchprodukten aus. Relativ gering ist dagegen der Verzehr von rotem Fleisch und verarbeiteten Lebensmitteln, die reichlich gesättigte Fette und Einfachzucker enthalten. Die mediterrane Ernährung wird mit einem geringeren Risiko für Colitis ulcerosa und Morbus Crohn in Verbindung gebracht, die Zahl der Patienten in aktiven Phasen ist deutlich geringer.Beobachtet wurden auch positivere Werte bei Entzündungsmarkern und eine günstige Modulation der Darmflora, das Wachstum gesunder Bakterien wird gefördert. Mit den reichlich enthaltenen Polyphenolen und Antioxidantien aus pflanzlichen Lebensmitteln trägt die mediterrane Ernährung zur Hemmung von Entzündungen bei und reduziert den oxidativen Stress. Das verbessert die Verdauungs-Symptome und steigert die Lebensqualität.
Im Bereich der Mikronährstoffe gewinnt eine gute Versorgung mit Probiotika (gesunde Darmbakterien) beim Reizdarm und entzündlichen Darmkrankheiten an Beachtung. Sie haben einen gesundheitlichen Nutzen, wenn sie in signifikanter Menge mit der Nahrung oder aus Nahrungsergänzungen aufgenommen werden. In einer Meta-Analyse von 13 klinischen Studien wurde die Wirkung von Probiotika beim Reizdarm in Bezug auf verringerte Verdauungs-Symptome untersucht. Beim Reizdarm wurden z. B. gute Wirkungen mit Bacillus coagulans erreicht. Er verbesserte in mehreren Studien über einen Zeitraum von 8 bis 12 Wochen Symptomewie Blähungen, Konstipation, Grummeln, Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Bacillus coagulans verringerte in einer Studie nach acht Wochen auch die Diarrhö mit der Anzahl der täglichen Stuhlgänge im Vergleich zu einer Placebogruppe. Insgesamt sind Probiotika wie Bifidobakterieumlongum, Lactobacillus acidophilus und plantarum, Bacillus coagulans sowie Saccharomyces cerevisiae und eine Kombination mehrerer Stämme mit signifikanten Verbesserungen der Verdauungs-Symptome, einer höheren Lebensqualität, einem geringeren Schweregrad des Reizdarm-Syndroms und einer Normalisierung der Stuhlkonsistenz und -häufigkeit verbunden. Einige Stämme haben spezifische Wirkmechanismen wie die verringerte viszerale Überempfindlichkeit, entzündungshemmende Wirkungen, Immunmodulation, Modulation der Serotonin-Wiederaufnahme und Korrektur der Dysbiose. Mit den zunehmenden Nachweisen für den Nutzen von Probiotika beim Reizdarm wurden viele Therapie-Empfehlungen angepasst und der Einsatz von Probiotika für Patienten mit dem Reizdarm-Syndrom empfohlen.
Patienten mit entzündlichen Darmkrankheiten und Reizdarm haben häufig auch Ernährungsmängel. Das gilt vor allem für Defizite an Vitamin D, den B-Vitaminen B1, B6, B12 und Folsäure sowie für die Mineralien Eisen, Magnesium und Zink. Einschränkende Diäten oder der Verzicht auf bestimmte Nahrungsmittel können das Risiko für eine unzureichende Ernährung und Nährstoff-Defizite erhöhen. Ergänzungen von Mikronährstoffen können solche Defizite beheben. Gaben von Vitamin D (50 mcg/Tag) werden mit einem verbesserten Zustand von Reizdarm-Patienten in Verbindung gebracht.Der Status der Vitamine D und B6 sowie von Zink ist mit dem Reizdarm-Schweregrad verknüpft. Magnesiumsalze können die Konsistenz und Häufigkeit des Stuhls verbessern. Zink ist an der intestinalen Immunmodulation und der Integrität der Darmbarriere beteiligt. Die verringerte Absorption, verstärkte fäkale Ausscheidung von Zink und Darm-Dysbiose könnten niedrige Serum-Zinkwerte von Reizdarm-Patienten erklären. Die Dysbiose kann die Funktionsfähigkeit der Mikrobiota im Darm verändern, das führt zu einer verminderten Aufnahme von Mineralstoffen, geringeren Syntheseder kurzkettigen Fettsäuren und zur beeinträchtigten Verdauung von Kohlenhydraten.
Diese Veränderungen können die Bioverfügbarkeit von Zink verringern und gastrointestinale ebenso wie psychische Gesundheitsstörungen auslösen. Weiter sind die B-Vitamine B6, B12 und Folsäure an der intestinalen Immunmodulation beteiligt. Bei Reizdarm-Patienten wurden hohe Vorkommen von Vitamin-D-Mangel festgestellt, dies wird mit schwereren Symptomen und einer schlechteren Lebensqualität in Verbindung gebracht. Niedrigere Serum-Konzentrationen von Vitamin D3 korrelierten signifikant mit einem höheren Grad von Bauchschmerzen, Darmgasen, abdominalem Blähbauch und allgemeinen Verdauungs-Symptomen.
Die Forscher ziehen das Fazit: Die mediterrane Ernährung, Körperaktivität, kognitive und verhaltenstherapeutische Therapien können Teil eines personalisierten Programms für Patienten mit Reizdarm-Syndrom und chronisch entzündlichen Darmkrankheiten sein. Sie verbessern nachweislich die Verdauungs-Symptome, Lebensqualität und dasRisiko von Krankheitsschüben. Ernährungstherapien, z. B. mit löslichen Ballaststoffen, Probiotika und Mikronährstoffen, können einen zusätzlichen Nutzen für die Therapie und Korrektur von Ernährungsdefiziten bei den Patienten mit entzündlichen Darmkrankheiten und Reizdarmhaben.
Quelle:
Veronique Traynard, Adjunct Therapies to Standard Care for IBS and IBD Patients: Digestive Symptoms Improvement and Quality of Life Optimization. In: Nutrients, online 18.11.2024, doi: 10.3390/nu16223927.
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Datum: 02.01.2025 - 10:47 Uhr
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