Volle Auftragsbücher, wenig Profit - Experte verrät, wie Handwerksunternehmen den Gewinn steigern
(ots) - Die Auftragslage ist in vielen Handwerksbetrieben in der heutigen Zeit ausgezeichnet. Aufgrund einer hohen Nachfrage, die einem geringen Angebot gegenübersteht, können sich die meisten Unternehmen über volle Auftragsbücher freuen. Dennoch ist es oftmals so, dass die Gewinnspanne niedrig ist. Dies hat verschiedene Gründe. Vor allem gestiegene Kosten für Material, Löhne und ein nicht einkalkulierter Mehraufwand bei der Arbeit sorgen dafür, dass trotz hoher Umsätze nicht genügend Gewinn erwirtschaftet wird.
Um dies zuändern und erfolgreicher zu wirtschaften, hilft es, zu erkennen, wo die Ansatzpunkte sind, um den Profit des Unternehmens zu verbessern und dennoch eine hohe Qualität zu gewährleisten. Eine strategische, langfristige Planung und Organisation des eigenen Betriebs mit einer effizienten Kostenrechnung hilft, um den Erfolg des Betriebs auf lange Sicht zu gewährleisten. Der folgende Beitrag beleuchtet hilfreiche Schritte, mit denen Handwerksunternehmen den Gewinn steigern.
Einsparpotenziale nutzen
Ein wichtiger Aspekt bei der Optimierung des Gewinns betrifft die Kosten. Je transparenter und klarer diese einsehbar sind, desto besser lassen sich Möglichkeiten der Kostenoptimierung identifizieren. Hierbei hilft es, diese sorgfältig und detailliert aufzulisten. Eine übersichtliche Kostenaufstellung zeigt auf, an welchen Stellen unnötige Verluste entstehen und wo der finanzielle Aufwand gesenkt werden könnte.
Der Einfluss der Preise auf den Gewinn
Qualität hat ihren Preis - dieser Satz sollte als Grundsatz für die Arbeit fungieren. Häufig achten Handwerksbetriebe auf eine hohe Qualität, setzen den Preis jedoch zu niedrig an. Wenn die eigenen Leistungen unter Wert verkauft werden, geht dies zu Lasten des Gewinns. Um das zu verhindern, hilft es, eine gründliche Preiskalkulation zu erstellen, die die Einflussgrößen aufzeigt und darlegt, wo der Mehrwert für die Kunden liegt. Dabei kommt es darauf an, dies überzeugend zu verkaufen und natürlich auch wettbewerbsfähig zu bleiben. Das Ziel sollte somit sein, den richtigen Mittelweg zu finden und Kunden gezielt zu informieren. Häufig zeigt sich, dass die Qualität einen größeren Einfluss auf die langfristige Kundenzufriedenheit hat als ein niedriger Preis.
Prozesseffizienz und Verbesserung von Strukturen
Die effizientere Gestaltung von Prozessen, Abläufen und der Organisation ist ein zentraler Aspekt bei der Gewinnsteigerung in Handwerksbetrieben. Gerade hier bietet die Digitalisierung eine Menge Potenzial, gleichzeitig gibt es nach wie vor Unternehmen, in denen die digitale Transformation bislang nicht umgesetzt wurde. Dies ist jedoch in der heutigen Zeit entscheidend, um auf dem Markt bestehen zu können. Daher ist es ratsam, jeden einzelnen Prozess genau zu betrachten, um festzustellen, welche Schritte automatisiert werden könnten. Das steigert die Effizienz und schafft Optionen, Zeit und Kosten einzusparen.
Solide und langfristige Kundenbindung
Der Aufbau eines Kundenstamms ist wichtig für das Fortbestehen jedes Unternehmens. Sind Kunden zufrieden, empfehlen sie den Betrieb weiter und beauftragen ihn auch in Zukunft, wenn sie erneut Bedarf haben. Zudem sind sie eher bereit, einen angemessenen Preis zu zahlen, wenn sie wissen, dass sie dafür eine hohe Qualität erhalten. Zufriedene Kunden lassen sich außerdem nutzen, um Neukunden zu erreichen, denn gerade im Handwerk ist es nicht unüblich, sich im eigenen Umfeld nach guten Betrieben zu erkundigen. Diese Art von unkomplizierter und kostengünstiger Werbung ist für jedes Unternehmen von unschätzbarem Wert und trägt zur Imagebildung bei.
Qualifizierung von Mitarbeitenden
Mehrarbeit kostet Zeit und Arbeit, ist jedoch in vielen Fällen vermeidbar, wenn die Mitarbeiter mit den nötigen Kompetenzen ausgestattet sind. Angesichts dessen ist es wichtig, auf eine gute Ausbildung der Beschäftigten zu achten und auch ihre Zufriedenheit sicherzustellen. Zufriedene Mitarbeiter sind motivierter und somit produktiver. Dadurch senkt man das Fehlerpotenzial und verringert die Notwendigkeit von ungeplanten Zusatzarbeiten. Für die Unternehmen gilt es, zeitgemäße und vor allem nachhaltige Aus- und Weiterbildungsmethoden im Betrieb zu etablieren.
Externe Unterstützung durch ein starkes Netzwerk
Ein wertvoller Tipp für Handwerksbetriebe, die nicht wissen, wo sie ansetzen können, um ihren Gewinn zu steigern, ist der Blick nach außen. Der Austausch mit anderen Experten, etwa über Berufs- und Branchennetzwerke, kann hilfreich sein, denn er bietet die Chance, von den Erfahrungen anderer zu lernen und zuprofitieren. Gerade für Führungskräfte im Handwerk ist dies hilfreich, denn sie haben im eigenen Betrieb oft keinen Ansprechpartner für einen Austausch auf Augenhöhe. Impulse von außen zeigen Aspekte auf, die man selbst aufgrund von Betriebsblindheit vielleicht gar nicht erkennenwürde. Auch ein externer Coach kann Verbesserungspotenziale gezielt aufzeigen und der ideale Sparringspartner für den Unternehmer sein.
Über Josef Zauner und Julian Mehlig:
Josef Zauner und Julian Mehlig sind die Geschäftsführer von Digital Blocks, einer digitalen Unternehmensberatung, die sich auf das Recruiting und die Digitalisierung in der Handwerksbranche spezialisiert hat. Sie unterstützen ihre Kunden zum einen dabei, qualifizierte Mitarbeiter zu finden. Doch ihre Arbeit geht noch tiefer: Sie implementieren in den Handwerksbetrieben automatisierte Prozesse, damit diese mit weniger Aufwand zu größerer Effizienz gelangen. Mehr Informationen unter: https://digitalblocks.at/
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Datum: 11.12.2024 - 13:25 Uhr
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