KfW Research: Stimmung im Mittelstand kann Abwärtstrend nicht durchbrechen
(ots) -
- KfW-ifo-Mittelstandsbarometer sinkt zum sechsten Mal in Folge
- Einzelhandel ist kleiner Lichtblick
- Beschäftigungserwartungen trüben sich weiter ein
Die Stimmung im deutschen Mittelstand verschlechtert sich im November zum sechsten Mal in Folge. Mit einem Rückgang um 0,9 Zähler liegt das Geschäftsklima nun bei minus 20,5 Punkten - also weit unter dem langjährigen Durchschnitt, der durch die Nulllinie definiert ist. Grund dafür ist vor allem, dass die kleinen und mittleren Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage deutlich schlechter bewerten als im Vormonat.
Das sind Ergebnisse des KfW-ifo-Mittelstandsbarometers. Die KfW wertet dafür Ergebnisse der ifo-Konjunkturumfragen aus, unterteilt nach Größenklassen der Unternehmen und Hauptwirtschaftsbereichen.
Innerhalb des Geschäftsklimaindex sinkt die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage um 2,2 Zähler auf minus 21,8 Punkte. Damit setzt sich der Abwärtstrend fort, der schon seit Mitte 2022 anhält. Die Geschäftserwartungen auf Sicht von sechs Monaten bessern sich dagegen geringfügig auf niedrigem Niveau um 0,4 Zähler auf minus 19,4 Punkte.
Erfreulich ist, dass sich das Geschäftsklima im mittelständischen Einzelhandel aufhellt. Seit August bessert sich hier das Geschäftsklima und insbesondere auch die Lagebeurteilung, was dafürspricht, dass die Einzelhandelsumsätze nach einem Zuwachs im dritten Quartal auch im laufenden Vierteljahr zulegen. Ebenfalls leicht verbessert ist die Stimmung in der mittelständischen Industrie. Die drohenden protektionistischen Maßnahmen der USA scheinen den eher auf den Binnenmarkt fokussierten deutschen Mittelstand momentan noch kalt zu lassen.
Das sieht in industriellen Großunternehmen anders aus. Sie bewerten sowohl ihre aktuelle Geschäftslage als auch noch mehr ihre Zukunftsaussichten deutlich schlechter als vor einem Monat oder vor einem Jahr.
Der Geschäftsklimaindex der Großunternehmen insgesamt sinkt im November um 2,6 Zähler auf minus 22,9 Punkte.
Die Beschäftigungserwartungen verschlechtern sich sowohl bei Großunternehmen als auch im Mittelstand weiter; in Großunternehmen liegen sie absolut betrachtet weit unter denen im Mittelstand. Vor allem in der Industrie, im Großhandel und bei den großen Einzelhändlern planen viele Unternehmen, die Zahl ihrer Beschäftigten zu reduzieren.
"Das mittelständische Geschäftsklima im November ist so trüb wie graues Herbstwetter. Lichtblicke gibt es praktisch nur aus dem Einzelhandel, wo sich zumindest bei den kleinen und mittleren Unternehmen ein zaghafter Erholungstrend herausgebildet hat", sagt Dr. Philipp Scheuermeyer, Konjunkturexperte bei KfW Research."Der Mittelstand war bei den Beschäftigungserwartungen bislang ein Stabilitätsanker. Aber die Situation hat sich auch hier schleichend eingetrübt und es ist unklar, wie lange die Unternehmen bei unterausgelasteten Produktionskapazitäten an ihren Beschäftigten festhalten können."
Das aktuelle KfW-ifo-Mittelstandsbarometer ist abrufbar unter:
KfW-ifo-Mittelstandsbarometer | KfW (https://www.kfw.de/%C3%9Cber-die-KfW/Service/Download-Center/Konzernthemen/Research/Indikatoren/KfW-ifo-Mittelstandsbarometer/?redirect=80065)
Die KfW unterstützt im Auftrag des Bundes den Mittelstand mit zahlreichen Förderprogrammen. Weitere Informationen unter Förderung für Unternehmen | KfW (https://www.kfw.de/inlandsfoerderung/Unternehmen/?kfwmc=kom.presse.pm.na.na.standardtext&wt_cc1=anlass&wt_cc2=na)
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