Hilfseinrichtung für bedrohte WissenschaftlerInnen zieht Bilanz
(ots) - Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler suchen regelmäßig professionelle Hilfe, weil sie Ziel von Bedrohungen und Anfeindungen werden.
Das geht aus der vorläufigen Bilanz der Hilfseinrichtung Scicomm-Support hervor, die rbb24-Recherche exklusiv vorab vorliegt.
Seit Juni vergangenen Jahres bietet Scicomm-Support betroffenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern bundesweit Hilfe bei Anfeindungen an. Gut 18 Monate nach Gründung hat die Hilfsorganisation rund 30 000 Zugriffe auf die Webseite, knapp 500 Wissenschaftskommunikatoren haben an präventiven Workshops teilgenommen. Der Hilfsleitfaden von Scicomm-Support wurde mehr als 2300-mal heruntergeladen.
Außerdem wurden und werden 52 betroffene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fortlaufend beraten. Scicomm-Support bietet Betroffenen psychologische und juristische Hilfe und unterstützt bei der Entwicklung von Kommunikationsstrategien. Die meisten Bedrohungen richten sich gegen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Sozial-, Verhaltens- und Geisteswissenschaften. Besonders betroffen sind Frauen. Ihr Anteil bei den Beratungsfällen beträgt laut Scicomm-Support 63 Prozent.
Einer Studie des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung zufolge hat in Deutschland fast jeder zweite Wissenschaftler schon Erfahrungen mit Anfeindungen gemacht - darunter auch der Historiker Jan Claas Behrends von der Viadrina in Frankfurt (Oder). Er erhielt in der vergangenen Woche eine briefliche Morddrohungwegen seiner Einschätzungen zum Ukraine Konflikt.
In Brandenburg sind bisher nicht viele Bedrohungs-Fälle bekannt geworden. Geografischer Schwerpunkt von Bedrohungsfällen sind nach der Bilanz der Hilfsorganisation Berlin und Nordrhein-Westfalen.
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Datum: 04.12.2024 - 05:00 Uhr
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