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Diskriminierung kostet Menschenleben / CBM fordert Menschen mit Behinderungen in Notsituationen besser einzubinden

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(ots) - Weltweit leben 1,3 Milliarden Menschen mit Behinderungen und doch werden sie häufig übersehen. Gerade bei Wetterextremen ist das fatal. Die Christoffel-Blindenmission (CBM) ruft zum Welttag der Menschen mit Behinderungen dazu auf, die Betroffenen von Anfang an einzubinden - schon bei der Krisenvorsorge bis hin zu den Hilfsmaßnahmen im Ernstfall. Denn sie wissen am besten, wo der Schuh drückt.

Hochwasser und Dürren - das zentralafrikanische Land Kamerun ist immer häufiger Extremwetter ausgesetzt. Klimabedingte Katastrophen nehmen dort drastisch zu. Menschen mit Behinderungen haben in solchen Notsituationen kaum eine Möglichkeit, sich in Sicherheit zu bringen. Und sie werden oft bei der Lebensmittelversorgung und bei der medizinischen Hilfe vergessen - mit dramatischen Konsequenzen. Wie auch gerade beim G20-Gipfel herausgestellt: Die Ärmsten der Armen leiden am stärksten.

Die 42-Jährige Armelle Aimerique kennt die Situation. Sie ist seit drei Jahren Chefin eines Bündnisses verschiedener Selbstvertretungsorganisationen im Nordwesten Kameruns, einem Partner der CBM in einer katastrophengeplagten Region. Aimerique erklärt:"Unser Motto lautet Nichts ohne uns . Wir sagen das, weil wir Teil der Gesellschaft sind. Es gibt ein Sprichwort, das besagt: Wer den Schuh trägt, weiß, wo er drückt. Menschen mit Behinderungen sollten in die Entscheidungsfindung einbezogen werden, denn sie wissen besser als alle anderen, mit welchen Herausforderungen sie konfrontiert sind."

Lebensgefährliche Ausgrenzung

Und doch werden Menschen mit Behinderungen eben oft nicht gefragt, wenn die Politik festlegt, wie die Bevölkerung vor Notlagen gewarnt wird - mit schlimmen Folgen, wie Aimerique berichtet:"So verlieren Menschen mit Behinderungen ihr Leben."Die Diskriminierung fängt bereits im Alltag an. Sie ist, so die Selbsthilfechefin, in Kamerun allgegenwärtig. Sie selbst wurde zum Beispiel von einer weiterführenden Schule abgelehnt, weil sie aufgrund einer Polioerkrankung Mobilitätseinschränkungen hat."Ich habe gelernt, Hindernisse zuüberwinden und meine Erfahrungen zu nutzen, um für eine inklusivere Gesellschaft zu kämpfen", sagt sie heute.





Schulungen für Inklusion: Keiner darf fehlen, keiner wird übersehen!

Das Bündnis, das Aimerique leitet, schult mit Unterstützung der CBM regelmäßig politische und religiöse Entscheider. Sie lernen bei den Trainings, wie sie in der Katastrophenvorsorge Menschen mit Behinderungen einbinden können und müssen - zum Wohle aller."Denn so können Menschen mit Behinderungen von Anfang an einbringen, wie sie die Dinge machen und was sie brauchen. Sie fühlen sich für das Projekt verantwortlich und seinem Erfolg verpflichtet."Das kann zum Beispiel bedeuten, dass der Weg zu einer Notunterkunft eine Rampe hat oder dass Essensverteilungen nicht nur per Radio angekündigt werden, sondern für Menschen mit Hörbehinderung zum Beispiel mit Plakaten.

Die Arbeit des Bündnisses trägt bereits Früchte: Bei allen lokalen Treffen der Vereinten Nationen im nordwestlichen Kamerun ist ein Vertreter des Bündnisses dabei. Das verleiht Menschen mit Behinderungen in der humanitären Arbeit mehr Gewicht und sorgt dafür, dass die nationale und internationaleHilfe allen zugänglich ist. Und Aimerique kämpft weiter: Derzeit konzentriert sie sich darauf, ein landesweites Netzwerk für inklusive Katastrophenvorsorge aufzubauen.

Über die CBM

Die Christoffel-Blindenmission (CBM) zählt zu den international führenden Organisationen für inklusive Entwicklungszusammenarbeit. Sie unterstützt Menschen mit Behinderungen in den ärmsten Ländern der Welt - und das seit mehr als 115 Jahren. Gemeinsam mit ihren lokalen Partnern sorgt sie dafür, dass sich das Leben von Menschen mit Behinderungen grundlegend und dauerhaft verbessert. Sie leistet medizinische Hilfe und setzt sich für gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe ein. Ziel ist eine inklusive Welt, in der Menschen mit und ohne Behinderungen ihre Fähigkeiten einbringen können und niemand zurückgelassen wird. Im vergangenen Jahr förderte die CBM 379 Projekte in 40 Ländern. Mehr unter www.cbm.de.

Pressekontakt:

CBM-Pressestelle:
Marion Muhalia
Tel.: 06251-131 341
E-Mail:presse(at)cbm.org


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