BearingPoint-Umfrage: Jeder Dritte kann sich Kryptowährungen als Anlageform zur Vermögensbildung vorstellen
Die große Mehrheit der Verbraucher in Deutschland, Österreich und der Schweiz kennt inzwischen Kryptowährungen, doch nur wenige investieren bereits in virtuelle Währungen, wie beispielsweise Bitcoin. Die größten Hindernisse sind dabei aus Sicht der Verbraucher vor allem die Wertschwankungen sowie Bedenken zur sicheren Verwahrung und die weiterhin ungewisse Gesetzgebung, wie eine neue Umfrage der Management- und Technologieberatung BearingPoint zeigt.
(IINews) - Frankfurt am Main, 24. Juni 2021 – Kryptowährungen kennt inzwischen fast jeder. Neun von zehn Verbrauchern in Deutschland, Österreich und der Schweiz haben schon einmal von Kryptowährungen gehört. Doch wie sie genau funktionieren, das weiß nur etwa jeder Vierte. Und Kryptowährungen nutzen in allen drei Ländern weniger als 10 Prozent der Bevölkerung. Das zeigt die neue Umfrage der Management- und Technologieberatung BearingPoint, die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland, Österreich und der Schweiz zum Thema Kryptowährungen befragt hat. Seit 2016 führt BearingPoint jährlich eine Umfrage zum Thema Kryptowährungen durch.
Nutzung von Kryptowährungen auf niedrigem Niveau
Die Zahl derjenigen, die in Deutschland Kryptowährungen nutzen, ist mit 7 Prozent etwas niedriger als in der Schweiz (8 Prozent) und in Österreich (9 Prozent). Dennoch hat sich die Anzahl der Nutzer in Deutschland von vier Prozent im Vorjahr jetzt nahezu verdoppelt. Auch wenn in allen drei Ländern die überwiegende Mehrheit virtuelle Währungen inzwischen kennt, wissen 49 Prozent der Deutschen, 46 Prozent der Schweizer und 44 Prozent der Österreicher nicht, wie sie eigentlich im Kern funktionieren.
Mehrheit glaubt nicht an Ablösung staatlicher Währungen durch Kryptowährungen
Die große Mehrheit der Befragten in allen drei Ländern glaubt nicht daran, dass Kryptowährungen zukünftig staatliche Währungen ablösen werden. In Deutschland halten dies 74 Prozent, in Österreich 71 Prozent und in der Schweiz 64 Prozent für nicht wahrscheinlich. Doch mehr als jeder vierte Deutsche und Österreicher kann sich eine solche Entwicklung durchaus vorstellen. In der Schweiz sogar mehr als jeder Dritte.
Junge Generation schaut anders auf Kryptowährungen
Wie die Umfrage auch zeigt, trauen gerade viele junge Menschen aus der Altersgruppe der 18- bis 24-jährigen in allen drei Ländern Kryptowährungen zu, zukünftig staatliche Transaktionsmittel abzulösen. In Deutschland und Österreich sind es über 40 Prozent, die diese Meinung teilen. Und in der Schweiz hält das sogar eine Mehrheit (52 Prozent) der jungen Generation für möglich.
Preisstabilität: Noch wenig Vertrauen in Kryptogeld
Das Vertrauen in die Preisstabilität von Kryptowährungen ist in allen drei Ländern niedrig. In Deutschland und Österreich haben nur 18 Prozent Vertrauen in die Preisstabilität, in der Schweiz sind es immerhin 23 Prozent. Absoluter Spitzenreiter in Sachen Preisstabilität sind traditionell Gold und Bargeld. Für 92 Prozent der Österreicher genießt Gold das höchste Vertrauen. In Deutschland und der Schweiz sind es 88 Prozent. Das Vertrauen in Bargeld ist in Österreich mit 88 Prozent, in Deutschland und der Schweiz mit 85 Prozent ebenfalls sehr hoch.
Dr. Robert Bosch, Partner bei BearingPoint im Bereich Financial Services und Experte für Kryptowährungen: „Die überwiegende Mehrheit der Verbraucher setzt nach wie vor in Sachen Preisstabilität und Anlageformen auf Gold, Aktien oder Bargeld. Doch bei Verbrauchern verliert bei den Anlageformen das Bargeld an Beliebtheit und Kryptowährungen scheinen langsam aber stetig aus ihrer Nische heraus zu kommen. Mehr als 30 Prozent der Befragten in allen drei Ländern kann sich die Investition in Kryptogeld vorstellen. Größte Hindernisse aus Sicht der Verbraucher sind aber nach wie vor die großen Wertschwankungen und die Unsicherheit der Verwahrung von Kryptowährungen“.
Anlageformen: Gold und Aktien klare Spitzenreiter
Die meisten Befragten in Österreich (87 Prozent), in Deutschland und der Schweiz (jeweils 81 Prozent) halten Gold für eine geeignete Anlageform zur Vermögensbildung. Gefolgt von Aktien, die 68 Prozent der Deutschen, 70 Prozent der Schweizer und 72 Prozent der Österreicher als geeignete Anlage ansehen.
Bargeld verliert als Anlageform, Kryptowährungen holen auf
In Deutschland halten 59 Prozent, in Österreich und der Schweiz 68 Prozent der Befragten Bargeld noch für eine geeignete Anlageform. Inzwischen können sich 32 Prozent der Deutschen, 34 Prozent der Österreicher und sogar 39 Prozent der Schweizer Kryptowährungen als geeignete Anlageform zur Vermögensbildung vorstellen.
Dabei bevorzugen die Verbraucher direkte Investitionen in Kryptowährungen. Nur etwa jeder fünfte deutsche, österreichische und Schweizer Verbraucher würde aktuell über börsengehandelte Produkte, wie zum Beispiel einem Krypto-Fond, in Kryptowährungen investieren wollen.
Junge Generation hat Krypto-Börsen im Blick – Depot bei der Hausbank dagegen noch nicht so attraktiv
Unter den 18 bis 24-jährigen können sich 26 Prozent in Deutschland eine Investition direkt über eine Krypto-Börse oder einen Krypto-Broker vorstellen. In Österreich (38 Prozent) und der Schweiz (41 Prozent) ist dieser Anteil bei den 18 bis 24-jährigen sogar noch höher. Eine Investition über das Depot eines Online-Brokers oder einer Hausbank ist für die junge Generation in Österreich (27 Prozent), in der Schweiz (24 Prozent) und in Deutschland (20 Prozent) aktuell weniger attraktiv. Rund 20 Prozent der jungen Altersgruppe wissen nicht, wie man in Kryptowährungen investieren kann.
Dr. Robert Bosch: „Immer mehr wissen über Kryptowährungen Bescheid, doch nur ein kleiner Teil der Bevölkerung traut sich, in Kryptowährungen zu investieren. In Deutschland ist im Vergleich zum Vorjahr dieser Anteil von vier auf sieben Prozent zwar deutlich gestiegen, doch immer noch auf niedrigem Niveau. Unsere Umfrage zeigt: Die junge Generation traut Kryptowährungen noch deutlich mehr zu. Viele junge Menschen halten sogar eine Ablösung der staatlichen Währungen durch Kryptowährungen für möglich. Zudem sind sie viel stärker bereit, direkt in Kryptowährungen, bei Kryptobörsen oder indirekt über börsengehandelte Produkte zu investieren. Investitionen über das Depot der Hausbank dagegen sind noch keine attraktive Alternative. Diese Entwicklung sollte gerade Banken aufhorchen lassen.“
Über die Studie
Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage in Deutschland, Österreich und der Schweiz von YouGov Deutschland im Auftrag von BearingPoint, an der zwischen dem 12. und 21. Mai insgesamt 4112 Personen teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die Bevölkerung ab 18 Jahren.
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Datum: 24.06.2021 - 09:12 Uhr
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