"Wir setzen auf eine Kombination aus aktiver und passiver Sicherheit, die Fahrer, Fahrgäste, Radfahrer und Fußgänger schützt!" / Omnibusse von Daimler Buses: Mit Sicherheit für die Zukunft gerüstet (AUDIO)
(ots) - Anmoderation:
Die Omnibusbranche nimmt wieder Fahrt auf. Nach Aufhebung des Fahrverbots für deutsche Busunternehmen im Zuge der Covid-19-Pandemie belebt sich der Markt für Busreisen in einigen Segmenten wieder. Und egal ob luxuriöse Fernreise, Städtetrip oder Überlandlinien-Fahrt - die Fahrgäste können sich in den modernen Fahrzeugen sicher fühlen. Zum einen, weil die neusten Generationen von Omnibussen mit antiviralen Hochleistungspartikelfiltern ausgestattet sind und so ein hoher Frischluftanteil im Innenraum garantiert ist. Zum anderen gilt der Omnibus aufgrund modernster Assistenzsysteme ohnehin als sicherstes Verkehrsmittel auf unseren Straßen. Anlässlich des 70-jährigen Bestehens der Traditionsmarke Setra stellte Peter Schumacher, Leiter Elektronik und Fahrwerk von Daimler Buses, heute beim Pressegespräch in Neu-Ulm die aktuellen Sicherheitskonzepte und Assistenzsysteme der Marken Mercedes-Benz und Setra vor. Wir haben uns am Rande der Veranstaltung mit ihm unterhalten.
1. Frage: Herr Schumacher, die Sicherheit und der Schutz von Fahrern, Fahrgästen und Verkehrsteilnehmern stehen bei Setra seit 70 Jahren im Mittelpunkt. Welche Features machen Daimler Buses vor diesem Hintergrund zum Maßstab?
70 Jahre kann ich persönlich nicht ganz begleiten, bin aber auch schon einige Jahre dabei. Es geht gar nicht um einzelne Features, sondern generell um unser integrales Sicherheitskonzept. Das heißt sowohl die Aspekte aktive Sicherheit als auch passive Sicherheit. In Summe haben wir vier Kategorien. Es geht darum, dem Fahrer den bestmöglichen Arbeitsplatz zur Verfügung zu stellen, ihn zu unterstützen und zu warnen, aber auch mit Systemen aktiv einzugreifen, wenn es eine Instabilität im Fahrzeug gibt oder einen Handlungsbedarf, eine Kollision zu vermeiden. Sollte es zu einem Unfall kommen, zählt dann die passive Sicherheit, das heißt die Festigkeit des Aufbaus, des Fahrzeugkörpers zum Schutz von Fahrer, Begleiter und Fahrgästen. (0:48)
2. Frage: Alle Setra und Mercedes-Benz Reisebusse sind serienmäßig mit dem Active Brake Assist 4 (ABA 4) ausgestattet. Was zeichnet dieses Sicherheitssystem aus?
Der Active Brake Assist 4 ist die vierte Generation unserer Notbremssysteme. Wir haben als Erster Notbremssysteme in Omnibussen vorgestellt. Zunächst konnten diese nur eine Bremsung bei Erkennen von stehenden Hindernissen im Fahrkorridor auslösen. In der vierten Generation übertreffen wir die gesetzlichen Anforderungen, die es seit 2015 gibt, sehr deutlich. Wir machen eine Vollbremsung sowohl auf stehende als auch auf fahrende Hindernisse, können deutlich mehr Energie aus dem Fahrzeug nehmen, als es der Gesetzgeber vorschreibt und wir erkennen auch bewegte Fußgänger, laufende Menschen. Wenn die sich irgendwo dem Fahrkorridor des Fahrzeugs nähern, können wir auch dort eine Teilbremsung auslösen. Der Fahrer kann dann entscheiden, ob er ausweicht oder stärker bremst. Das überlassen wir dann ihm. ABA 4 kann bereits die Fußgänger erkennen. (0:55)
3. Frage: Wie einige andere Assistenz- und Sicherheitssysteme hat der Abbiege-Assistent für Omnibusse seine Weltpremiere in einem Setra Bus gefeiert. 2018 wurde die Funktion erstmals in dem Doppelstockbus S 531 DT vorgestellt und ist heute aus keinem modernen Omnibus wegzudenken. Warum ist diese Assistenzfunktion gerade im Stadtverkehr so wichtig?
Der Sideguard Assist, wie wir ihn nennen, kümmert sich besonders um die schützenswerten Verkehrsteilnehmer, die Fußgänger und die Fahrradfahrer. Denn die haben gegen Autos, Lkw und Omnibusse wenig Chancen, wenn sie übersehen werden. Und der Sideguard Assist kann über ein Radarsystem in der Seitenwand des Fahrzeugs Fußgänger und Fahrradfahrer wahrnehmen, kann den Fahrer informieren, dass dort jemand oder etwas ist und wenn der Fahrer dann noch mit einer Lenkbewegung oder dem Setzen vom Blinker sich diesen Personen annähert, dann wird er mit einer roten Warnlampe gewarnt und erhält zusätzlich eine Vibration im Fahrersitz, die ihn davor bewahren soll, das Manöver fortzusetzen und damit sollen Fußgänger und Fahrradfahrer gut geschützt werden. (0:51)
4. Frage: Sollte es trotz aller Assistenz- und Sicherheitssysteme zu einem Unfall kommen, greift der Front Collision Guard (FCG). Was passiert in so einem Fall?
Ja, der Front Collision Guard ist auch eine unserer Erfindungen, die wir mittlerweile in allen Reisefahrzeugen verfügbar haben. Eine tolle Idee, den Fahrer und Beifahrer besonders zu schützen. Wir haben dort eine spezielle, sehr steife Struktur in dem vorderen Bereich des Fahrzeugs. Bei einer Frontkollision wird diese Struktur komplett über energieabsorbierende Elemente nach hinten verschoben. Der Überlebensraum um den Fahrer und Beifahrer bleibt nach Möglichkeit erhalten und die Energie absorbiert. Der Fahrer wird mit seinem Sitz und Lenkrad nach hinten geschoben. (0:36)
5. Frage: Im letzten Jahr sind aufgrund der Corona-Pandemie ganz neue Sicherheitsmaßnahmen relevant geworden. Welchen Schutz bieten Setra und Mercedes-Benz den Fahrgästen gegen eine Covid-19 Infektion?
Das war tatsächlich eine neue Situation, aber nicht nur für uns. Es war ja etwas Neues für alle. Die Kollegen von Heizung-Lüftung-Klima waren besonders gefragt, denn was wir ja alle gelernt haben: Aerosole sind die Hauptübertragungen von Infektionen. Wir haben uns dann die Klimatisierung in unseren Fahrzeugen angeschaut. Was vorher auch nicht so bewusst war ist, dass in einem Reisebus etwa 15 bis 60 Mal pro Stunde ein kompletter Luftaustausch stattfindet. Das heißt, wir sehen zwar den Omnibus als geschlossen Raum mit sehr viel Personen, aber der ist bestens durchlüftet. Einmal pro Minute und bis zu einmal pro vier Minuten findet ein vollständiger Luftaustausch statt mit einer hohen Frischluftrate. Zusätzlich gibt es auch Umluftfunktionen je nach Temperatur. Und dort haben wir spezielle Hochleistungspartikelfilter mit einer antiviralen Beschichtung entwickelt. Diese können bis zu 99 Prozent auffangen und deaktivieren. In Summe also können wir sagen: Auch über mehrere Stunden in dem Fahrzeug gibt es keine Aerosolkonzentrationen, die eine Infektion wahrscheinlich machen, das weisen Studien nach. Also eine sehr sichere Umgebung, auch wenn es ziemlich geschlossen aussieht. (1:25)
6. Frage: Und wie sind die Fahrerinnen und Fahrer in der Pandemie geschützt?
Auch da haben wir uns sehr schnell bemüht, Trennscheiben und erhöhte Schutztüren einzuführen. Wir kannten das schon aus einzelnen Ländern, wo die Fahrer besser im Fahrerplatz abgeschottet waren. Wir haben das weiterentwickelt und können das für alle unsere Fahrzeuge anbieten, nicht nur für Neufahrzeuge, sondern auch als Nachrüstung. Mittlerweile sind etwa 5.000 Fahrzeuge mit solchen Schutztüren aus Plexiglas oder Glas nachgerüstet worden. (0:30)
7. Frage: Setra Busse bieten den Fahrgästen nicht nur ein hohes Maß an Sicherheit, sondern auch Komfort. Was sind hier die Highlights, die ein moderner Setra bietet?
Ich kümmere mich mit meiner Mannschaft um die Fahrwerksentwicklung. Da fängt für mich der Komfort auch an: in einer komfortablen und trotzdem sicheren Fahrwerksauslegung. Weiterhin kümmern wir uns intensiv um Geräuschkomfort. Da geht es darum, Abrollgeräusche von Reifen zu minimieren, aber auch Motorgeräusche möglichst zu entkoppeln, Windgeräusche nicht entstehen zu lassen oder zu minimieren. Weiterhin - ja, was tun die Fahrgäste? Sitzen! Und das nicht nur kurzzeitig, sondern auch sehr lange Zeit. Das heißt, Sitzkomfort der Fahrgastsitze spielt eine Rolle - und ein Großteil der Sitze kommt aus unserer eigenen Fertigung hier in Neu-Ulm. (0:42)
Abmoderation:
Peter Schumacher, Leiter Elektronik und Fahrwerk von Daimler Buses im Interview. Der Stuttgarter Konzern unterstützt seit vielen Jahren Bus-Chauffeure mit immer wirkungsvolleren und ausgereifteren Assistenzsystemen.
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Datum: 22.06.2021 - 09:53 Uhr
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