Deloitte-Analyse: Sportverhalten und -konsum in Europa / Gute Vorsätze nach Corona: Europäer wollen Sportpensum wieder erhöhen
(ots) -
- Während der Pandemie haben viele Europäer ihr Trainingspensum deutlich eingeschränkt.
- Die Einschränkungen im Breiten- und Freizeitsport wirkten sich auch auf die Ausgaben für Sportkleidung und -equipment aus. Vor allem Teamsportler waren weniger ausgabefreudig.
- Viele Sportbegeisterte haben während der Einschränkungen mehr Sport in den Medien verfolgt als vorher. Auch bei der Fußball EM ist mit gewohnt hohen Quoten zu rechnen.
München (ots) - Die Covid-19-Pandemie und die damit einhergehenden Hygiene- und Schutzmaßnahmen haben in den vergangenen Monaten nicht zuletzt im Sport für deutliche Einschränkungen gesorgt. Weite Teile des Vereins- und Breitensports durften nicht ausgeführt werden und Fitnessstudios und Schwimmbäder waren monatelang geschlossen. Doch auch im Sport zeigt sich der Silberstreif am Horizont: Die Einschränkungen wurden mittlerweile deutlich gelockert und in ganz Europa freuen sich Sportbegeisterte nun bald wieder zu ihrem gewohnten Trainingspensum zurückkehren zu können.
Deloitte hat angelehnt an die vorjährigen Ausgaben der "Sports Retail Study" im Februar und März 2021 über 11.000 Menschen in 20 europäischen Ländern zu ihrem Sportverhalten und -konsum vor, während und nach (erwartet) der Pandemie befragt. Wenig überraschend hat die Trainingshäufigkeit der Befragten während der Pandemie abgenommen. Der Anteil der Menschen, die mehrmals pro Woche trainierten, sank im Vergleich zu vor der Pandemie von 49 auf 43 Prozent. Diese Entwicklung konnte in allen europäischen Ländern beobachtet werden - mit Ausnahmen von Ländern, in denen es weniger Einschränkungen gab, wie beispielsweise Schweden.
Je weniger Training während der Pandemie, desto besser die Vorsätze
Spannend ist auch, dass das Aktivitätsniveau in der Altersgruppe der 16-24-Jährigen deutlich weniger sank als bei den anderen Altersgruppen. Junge Sportler sind während der Pandemie häufiger auf alternative Sportarten wie Joggen umgestiegen. Alters- und länderübergreifend gilt: Je stärker die Rückgänge des Trainingspensums waren, desto mehr sportliche Aktivität haben sich die Befragten für die Zeit nach der Pandemie vorgenommen.
"Sport bringt Menschen zusammen, egal ob im Handballverein, beim Public Viewing oder im Fitnessstudio. Was sonst großartig ist, wurde in der Pandemie zum Problem", erklärt Stefan Ludwig, Partner und Leiter der Sportbusinessgruppe bei Deloitte. "Individualsport war natürlich weiterhin möglich, aber das Training in einer Gemeinschaft bringt nicht nur Spaß, sondern auch zusätzliche Motivation. Zudem dürfte die generelle Mehrbelastung, die viele Menschen in der Pandemie erlebt haben, dafür gesorgt haben, dass im Durchschnitt weniger Zeit für Sport verfügbar war. Doch die Monate der Einschränkungen im Sporttreiben haben die Lust auf Bewegung deutlich gesteigert. In der Mehrzahl der befragten Länder werden nach der Pandemie Aktivitätsniveaus erwartet, welche über dem Niveau vor der Pandemie liegen."
Dann eben am Bildschirm: Sportfans verbringen mehr Zeit mit Sportunterhaltung
Manche Sportfans haben versucht, sich mit Medienkonsum über das fehlende Training hinwegzutrösten. Im Durschnitt gaben 35 Prozent der Befragten an, während der Pandemie mehr Sportunterhaltung konsumiert zu haben, die Mehrheit von ihnen verbrachte sogar mindestens eine zusätzliche Stunde pro Woche mit Sportschauen. In Deutschland liegt der Wert mit 29 Prozent etwas niedriger. Spitzenreiter ist Rumänien, hier gab knapp die Hälfte der Befragten (47 Prozent) an, in der Pandemie mehr Sportunterhaltung zu konsumieren. Generell gilt, vor allem Befragte, die vorher schon viel Zeit mit Sportunterhaltung verbracht haben (mehr als sechs Stunden wöchentlich), haben ihr Konsumverhalten nochmal gesteigert. 44 Prozent der Vielnutzer haben während der Pandemie mehr Sportunterhaltung konsumiert als vorher.
Betrachtet man die verschiedenen Altersklassen wird eine klare Tendenz deutlich: Je jünger die Befragten, desto mehr nahm der Sportunterhaltungskonsum während der Pandemie zu. So gaben rund 48 Prozent der 16- bis 24-Jährigen an, während der Pandemie mehr Zeit mit Sportunterhaltung verbracht zu haben. Dahingegen betrug dieser Wert in der Altersklasse ab 65 Jahren vergleichsweise geringe 27 Prozent. Jedoch gilt dieselbe Tendenz auch für eine Abnahme des Konsums: Unter den jungen Befragten reduzierten rund 10 Prozent die Zeit, die sie mit Sportunterhaltung verbrachten. Bei den über 65-Jährigen waren es lediglich 4 Prozent. Entsprechend steigt der Anteil der Befragten, die keine Veränderung ihres Sportunterhaltungskonsums angaben, mit dem Alter. Insofern sind auf Basis der Befragung für die UEFA-Europameisterschaft 2020 mindestens ähnliche Zuschauerzahlen zu erwarten wie bei vorherigen Turnieren - trotz Einschränkungen beim Public Viewing.
Sportgeschäfte dürfen optimistisch in die Zukunft blicken
Der Blick auf die Ausgaben für Sportkleidung und -equipment zeigt, dass geschlossene Fitnessstudios nur für wenige Konsumenten ein Anreiz waren, in ein Home-Gym zu investieren. 30 Prozent der Befragten gaben an, in den vergangenen Monaten aufgrund ihrer verringerten Aktivität weniger für Sportkleidung und -ausrüstung ausgegeben zu haben. Bei Teamsportlern liegt der Wert mit 34 Prozent sogar noch etwas höher.
"Wer weniger Sport treibt, benötigt auch weniger Ausrüstung oder Sportkleidung. Die Einschränkungen im Einzelhandel sorgten außerdem dafür, dass die Konsumenten während der Pandemie auf den Online-Handel ausweichen mussten", fasst Karsten Hollasch, Partner und Leiter des Consumer Business bei Deloitte zusammen. "Doch die Prognose für den stationären Handel ist positiv. Genau wie vor der Pandemie plant jeder zweite Konsument in Zukunft wieder im Sportgeschäft einkaufen zu wollen. Qualität und Passgenauigkeit sind bei Sportkleidung und Ausrüstung besonders wichtig, deshalb schätzen Konsumenten die fachliche Beratung sowie die Möglichkeit, die Produkte an- und ausprobieren zu können."
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Inhaltlich verantwortlich für die Studie sind Stefan Ludwig, Partner und Leiter der Sport Business Gruppe und Karsten Hollasch, Partner und Leiter des Consumer Business bei Deloitte.
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Datum: 18.06.2021 - 09:51 Uhr
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