Karliczek: Jetzt mit Forschung bestmöglich auf künftige Krisen vorbereiten (FOTO)
(ots) - 14 Projekte aus dem BMBF-Wettbewerb SifoLIFE erproben innovative Sicherheitslösungen für den Katastrophenschutz in der Praxis
Mit dem Wettbewerb "SifoLIFE - Demonstration innovativer, vernetzter Sicherheitslösungen" unterstützt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) 14 Städte und Landkreise dabei, neue Sicherheitslösungen für den Katastrophenschutz zu erproben. Dabei kommen innovative Technologien ebenso zum Einsatz wie organisatorische Maßnahmen und neue Dienstleistungsangebote. Zum Projektstart erklärt Bundesforschungsministerin Anja Karliczek:
"Die Pandemie hat uns klar vor Augen geführt, wie wichtig Krisenvorsorge ist. Krisenvorsorge ist oft ein glanzloses Geschäft, von dem man häufig nichts mitbekommt. Im Ernstfall aber ist sie entscheidend.
Für eine Verbesserung des Katastrophenschutzes müssen wir auch unsere Forschungsanstrengungen verstärken. Das gilt für Naturereignisse wie Starkregen, aber auch für großflächige Stromausfälle, zum Beispiel nach Hackerangriffen, terroristische Attacken oder die nächste Pandemie. Wir alle hoffen, dass solche Szenarien nicht eintreten, aber das können wir leider nicht ausschließen, weil sie auf dieser Welt immer wieder Realität werden. Umfassende Ansätze aus der Forschung helfen bei der Krisenvorsorge und der Reduzierung von Folgen - wir müssen aber noch besser darin werden, relevante Forschungsergebnisse in die Praxis umzusetzen. Für den Transfer in die Anwendung vor Ort liefert die Förderinitiative SifoLIFE nun wichtige Impulse. Ich werde insgesamt 33,5 Millionen Euro für diese Initiative zur Verfügung stellen. Die 14 ausgewählten Städte und Landkreise erarbeiten zunächst Konzepte zur Erprobung neuer Sicherheitslösungen für den Katastrophenschutz, die besten fünf Vorschläge werden im Anschluss in der Praxis erprobt. Letztlich kommt es immer auf die Praxistauglichkeit an.
Dabei ist eines für mich ganz klar: Sicherheit ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe - das hat die Pandemie eindrücklich belegt. Neben Behörden, Einsatzkräften oder Betreibern kritischer Infrastrukturen müssen wir auch die Bürgerinnen und Bürger als Betroffene, aber auch als handelnde Akteure, etwa als Ersthelfende, in den Konzepten berücksichtigen. Dieser Aspekt ist mir bei der Förderung besonders wichtig. Die ausgewählten Projekte erarbeiten die Ideen daher von Beginn an in engem Austausch mit den Menschen vor Ort. Mit SifoLIFE ist es möglich, nicht nur eine einzelne Sicherheitslösung, sondern ein Gesamtkonzept im realen Einsatz zu testen und zu bewerten, beispielsweise für den Fall eines Blackouts in einer internationalen Metropole wie Berlin."
Die Praxistauglichkeit steht auch beim Präsidenten des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), Armin Schuster, an vorderster Stelle:
"Forschungsergebnisse bringen uns immer einen Schritt weiter! Aber der letzte Schritt zu einem noch effizienteren und effektiveren Krisenmanagement ist die Einsatzfähigkeit in der Praxis. Die ausgewählten 14 Projekte spiegeln eine Bandbreite an Risiken wider, für die wir uns dringend rüsten müssen - dies gut koordiniert und abgestimmt, und eben praktisch. Das BBK bringt daher auch selbst seine Expertise in die Projekte, beispielsweise SysKa und Energy-Islands-HeRo, ein. Den Projekten wünsche ich einen regen Austausch und ein erfolgreiches, Ebenen-übergreifendes Zusammenwirken. Das BBK als Anwender ist bereits jetzt gespannt auf die Ergebnisse."
Hintergrund:
Die Fördermaßnahme SifoLIFE wird vom BMBF im Rahmen des Programms "Forschung für die zivile Sicherheit" der Bundesregierung gefördert. Die Maßnahme ist als zweistufiger Wettbewerb angelegt. Für die erste Phase wurden 14 Projekte von einer Fachjury zur Förderung ausgewählt, die von Anfang Juni 2021 bis Ende November 2022 mit jeweils bis zu 250.000 Euro gefördert werden. In dieser "Konzeptphase" sollen die Projekte ihre Ideen wissenschaftlich fundiert ausarbeiten und die Umsetzung in die Praxis planen. Die Projektpartner haben in dieser Phase auch die Gelegenheit, weitere relevante Partner aus Wissenschaft, Wirtschaft und Anwendung für die zweite Phase des Wettbewerbs, die sogenannte "Umsetzungsphase", hinzuzuziehen. In dieser zweiten Phase sollen die Projektideen im Maßstab 1:1 in der Praxis getestet werden. Für die Umsetzungsphase werden aus den 14 Projektvorschlägen die fünf besten ausgewählt, für die das BMBF insgesamt rund 30 Millionen Euro an Fördermitteln zur Verfügung stellt.
Weitere Informationen zum Wettbewerb finden Sie unter:
https://ots.de/kyb16r
Übersicht der 14 ausgewählten Projekte für die erste Phase des SifoLIFE-Wettbewerbs, Start am 1. Juni 2021 (in alphabetischer Reihenfolge):
- ADLeR Automatisiertes Detektions-, Melde- und Leitsystem für Rettungskräfte - Rettungskette neu denkenProjektpartner: Stadt Dortmund; Fraunhofer-Institut für Software und Systemtechnik ISST, Dortmund
- DRAGON Desaster-Reaktions-Automatisierung in Gelsenkirchen und Organisationsübergreifende Netzwerkkommunikation (DRAGON)Projektpartner: Stadt Gelsenkirchen; Westfälische Hochschule, Gelsenkirchen
- Energy-Islands-HeRo Energieversorgungsinseln im Landkreis Hersfeld-RotenburgProjektpartner: Landkreis Hersfeld-Rotenburg; Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik IEE, Kassel
- FreiburgRESIST Sicher Leben in Freiburg: Resilienzmanagement für die StadtProjektpartner: Stadt Freiburg im Breisgau; Fraunhofer-Institut für Kurzzeitdynamik, Ernst-Mach-Institut, EMI, Freiburg
- GIS4BOS Kommunale Geoinformationssysteme für Behörden und Organisationen mit SicherheitsaufgabenProjektpartner: Stadt Bremerhaven; Institut für den Schutz maritimer Infrastrukturen DLR e.V., Bremerhaven
- KIWIS Kommunales Krisen-Warn- und InformationssystemProjektpartner: Stadt Köln; Fraunhofer-Institut für Kommunikation, Informationsverarbeitung und Ergonomie FKIE, Bonn
- KriKom-LK-MEI Krisenkommunikation im Landkreis MeißenProjektpartner: Landkreis Meißen; Hochschule Magdeburg-Stendal, Magdeburg
- LifeGRID Lebensrettung in flut- und energiekritischen Gefährdungssituationen durch Realisierung von Insellösungen im Rahmen der DaseinsvorsorgeProjektpartner: Landkreis Wesermarsch; Jade Hochschule Wilhelmshaven/Oldenburg/Elsfleth, Oldenburg
- Plan#B Planung und Demonstration innovativer, vernetzter Sicherheitslösungen am Beispiel Blackout in einer vielfältigen MetropoleProjektpartner: Senatsverwaltung für Inneres und Sport, Berlin; Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin
- REALIS Reallabore zur verteilten Information und Schulung der Zivilbevölkerung in KrisensituationenProjektpartner: Stadt Siegen; Universität Siegen
- RESCUE-MATE Dynamische Lageerstellung und Unterstützung für Rettungskräfte in komplexen Krisensituationen mittels Datenfusion und intelligenten DrohnenschwärmenProjektpartner: Freie und Hansestadt Hamburg; Universität Hamburg
- SiLBer Sicherheit im Ludwigsburger BahnhofsumfeldProjektpartner: Stadt Ludwigsburg; Universität Tübingen
- SysKa Integration systemischer Kritikalität in die KatastrophenschutzplanungProjektpartner: Stadt Bochum; TU Dortmund
- ZisSch Ganzheitliche zivile Sicherheitslösungen für die Stadt Wilhelmshaven als Bundeswehr- und maritimer Standort an der Schnittstelle städtischer LebensräumeProjektpartner: Stadt Wilhelmshaven; Universität Potsdam
Pressekontakt:
Pressestelle BMBF
Postanschrift
11055 Berlin
Tel.+49 30 1857-5050
Fax+49 30 1857-5551
presse(at)bmbf.bund.de
www.bmbf.de
www.twitter.com/bmbf_bund
www.facebook.com/bmbf.de
www.instagram.com/bmbf.bund
Original-Content von: Bundesministerium für Bildung und Forschung, übermittelt durch news aktuell
Themen in diesem Fachartikel:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Datum: 01.06.2021 - 13:06 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1906405
Anzahl Zeichen: 0
Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner:
Stadt:
Berlin
Telefon:
Kategorie:
Forschung & Entwicklung
Anmerkungen:
Dieser Fachartikel wurde bisher 683 mal aufgerufen.
Der Fachartikel mit dem Titel:
"Karliczek: Jetzt mit Forschung bestmöglich auf künftige Krisen vorbereiten (FOTO)
"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
Bundesministerium f (Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).