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Die Zukunft des Maschinenbaus / Vier Szenarien zeigen, wie die europäischen Maschinenbauer künftigen Herausforderungen begegnen können

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(ots) - Präzision ist ein hohes Gut im Maschinenbau, doch bei der Einschätzung künftiger Entwicklungen ist sie eher hinderlich. In einer aktuellen Szenario-Analyse zeigt Deloitte vier mögliche Entwicklungen der Branche bis 2030 auf. "Angesichts der digitalen und technologischen Transformation sind Aussagen über die Zukunft schwieriger denn je; der Blick nach vorne ist aber auch notwendiger denn je", sagt Oliver Bendig, Partner und Sektor Lead Maschinenbau bei Deloitte. "Mit der vorliegenden Szenario-Analyse nähern wir uns der Zukunft des Maschinenbaus in den deutschsprachigen Ländern bis 2030 an."

Dafür wurden auf der Grundlage der öffentlichen Berichterstattung von Dezember 2019 bis Dezember 2020 sowie auf Basis von qualitativen Experten-Interviews 91 Treiber identifiziert, die die Zukunft des Maschinenbaus wesentlich beeinflussen. Rund ein Drittel dieser Treiber tritt mit hoher Wahrscheinlichkeit ein und wird einen großen Einfluss auf die Branche haben; als kritische Unsicherheiten bilden sie die Grundlage der vier Szenarien. Um eine möglichst breite und diverse Darstellung der künftigen Szenarien sicherzustellen, wurden hierfür Treiber in Betracht gezogen, die voneinander unabhängig sind.

Szenario A - Ein fragiles Paradies

In dieser Fortschreibung der aktuellen Situation besetzen die Maschinenbauer auch im Jahr 2030 mit ihren spezialisierten und kundenspezifischen Maschinen attraktive Nischen. Ein offener Welthandel und ein stabiler EU-Wirtschaftsraum helfen ihnen, die Konkurrenz aus Asien, die durch steigende Gehälter gebremst wird, weiter hinter sich zu lassen. Die Tech-Unternehmen schaffen es nur langsam, in das Industriegeschäft einzusteigen. In dieser Position sind die europäischen Maschinenbauer weiterhin in der Lage, die nötigen Talente anzuziehen. Dennoch ist die Situation fragil. Denn die Herausforderungen aus dem Jahr 2021 bleiben erhalten und die europäischen Maschinenbauer sind weiterhin gezwungen, ihren Vorsprung durch kontinuierliche Innovation zu sichern.





Szenario B - Erfolg durch Wandel

Die europäischen Maschinenbauer haben ihre Produktion aus einer Position der Stärke heraus digitalisiert, modularisiert und standardisiert. Mit flexiblen Geschäftsmodellen haben sie die Konkurrenz aus Asien ebenso wie die Plattformanbieter hinter sich gelassen. Doch der hohe Grad der Automatisierung führt zu einem neuen Bedarf an geringer qualifizierten Mitarbeitern. Der Erfolg der Branche muss durch attraktive Preise gesichert werden, die Gehälter und Strukturen der europäischen Unternehmen geraten unter erheblichen Kostendruck.

Szenario C - Das verlorene Paradies

In dieser Zukunft haben die Tech-Unternehmen die Branche erheblich verändert, Software- und Plattformanbieter haben ihre Vision der Zukunft umgesetzt. Wie in Szenario B wurden die Maschinen auch hier digitalisiert, modularisiert und standardisiert, doch ihre Effektivität und Spezialisierung hängt nun von der Software ab. Die europäischen Maschinenbauer haben ihre Gestaltungskraft verloren und sind zu austauschbaren Zulieferern von mechanischen Komponenten geworden, die in starker Konkurrenz zu ihren weltweiten Wettbewerbern stehen. Qualifizierter Ingenieursnachwuchs ist schwer zu finden, da sich immer mehr Arbeitnehmer in Richtung Asien und USA orientieren.

Szenario D - Abhängig vom System

Der Maschinenbau ist zwar weiterhin erfolgreich, doch die technologische Vorreiterrolle und wesentliche Bereiche der Wertschöpfung haben Software- und Industrieservice-Anbieter sowie Finanzdienstleister übernommen. Der Maschinenbau wird durch fortgeschrittene Servicemodelle bestimmt. Die europäischen Hersteller befinden sich in der Rolle von Lieferanten, die eine von anderen spezifizierte Maschine zu optimierten Kosten anbieten müssen. Die Abhängigkeit von Software- und Plattformanbietern ist groß, ein profitables Geschäft ist nur noch als Teil des Ökosystems eines großen Software-Unternehmens möglich. Der direkte Zugang zum Kunden und zu den Maschinendaten liegt nun nicht mehr in der Hand der Maschinenbauer. Um in diesem Szenario Bestand zu haben im Wettbewerb mit den Tech-Firmen müssen sich die Vorreiter des Maschinenbau-Sektors früh in einem europäischen Verbund zusammenschließen.

Maßnahmen für die Zukunft

"Die verschiedenen Szenarien zeigen sehr deutlich wie wichtig es ist, bereits heute das Maschinenbau-Ökosystem mitzugestalten - bevor man selbst dadurch umgestaltet wird", sagt Thomas M. Döbler, Partner und Industry Lead Energy, Resources & Industrials bei Deloitte. Mit Blick auf ihren Umsatz können die europäischen Maschinenbauer in allen vier Szenarien erfolgreich sein. Denn der europäische Maschinenbau wird weiterhin entscheidend sein für die Weltwirtschaft. "Die europäischen Hersteller verlieren in den Szenarien C und D jedoch merklich ihren Gestaltungsspielraum", warnt Bendig. "Sie sind gut beraten, ihre Attraktivität für die entscheidenden Talente zu steigern sowie durch umfassende Digitalisierung und Konsolidierung ihre Effizienz zu erhöhen. All dies kann man nicht alleine stemmen, das Denken in Netzwerken ist jetzt entscheidend, wenn wir morgen die Zukunft gestalten wollen."

Hier geht''s zur Studie: Maschinenbau 2030: 4 Szenarien | Deloitte Deutschland (https://www2.deloitte.com/de/de/pages/energy-and-resources/articles/maschinenbau-2030.html)

Über Deloitte

Deloitte ist ein weltweit führender Dienstleister in den Bereichen Audit und Assurance, Risk Advisory, Steuerberatung, Financial Advisory und Consulting und damit verbundenen Dienstleistungen; Rechtsberatung wird in Deutschland von Deloitte Legal erbracht. Unser weltweites Netzwerk von Mitgliedsgesellschaften und verbundenen Unternehmen in mehr als 150 Ländern (zusammen die "Deloitte-Organisation") erbringt Leistungen für vier von fünf Fortune Global 500®-Unternehmen. Erfahren Sie mehr darüber, wie rund 330.000 Mitarbeiter von Deloitte das Leitbild "making an impact that matters" täglich leben: www.deloitte.com/de (https://www2.deloitte.com/de/de.html).

Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu Limited ("DTTL"), ihr weltweites Netzwerk von Mitgliedsunternehmen und ihre verbundenen Unternehmen (zusammen die "Deloitte-Organisation"). DTTL (auch "Deloitte Global" genannt) und jedes ihrer Mitgliedsunternehmen sowie ihre verbundenen Unternehmen sind rechtlich selbstständige und unabhängige Unternehmen, die sich gegenüber Dritten nicht gegenseitig verpflichten oder binden können. DTTL, jedes DTTL-Mitgliedsunternehmen und verbundene Unternehmen haften nur für ihre eigenen Handlungen und Unterlassungen und nicht für die der anderen. DTTL erbringt selbst keine Leistungen gegenüber Mandanten. Weitere Informationen finden Sie unter www.deloitte.com/de/UeberUns

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Head of Media
cgressner(at)deloitte.de
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Datum: 12.05.2021 - 10:48 Uhr
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