Initiative deutscher digitaler Bildungsanbieter: Milliardenschweres Corona-Aufholpaket geht nicht ohne digitales Lernen
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- 15 namhafte Bildungsanbieter bieten BMBF und KMK in einem Brief gemeinsam ihre Unterstützung und Zusammenarbeit an.
- Die Initiative will noch im Mai einen runden Tisch mit allen Akteur/-innen initiieren.
- Nach Schätzungen des BMBF haben circa 25 Prozent der Schüler/-innen mit großen Lernrückständen seit Corona zu kämpfen.
Berlin (ots) - Voraussichtlich diese Woche will das Bundeskabinett ein Corona-Aufholpaket auf den Weg bringen, um lernschwache Schüler/-innen zu unterstützen. Es wird vermutet, dass bis zu ein Viertel der Schüler/-innen (https://www.tagesschau.de/inland/karliczek-corona-nachhilfe-101.html) vor allem aus bildungsfernen Haushalten große Lernrückstände hätte. 400 bis 600 Unterrichtsstunden hätten Schüler/-innen laut ifo-Institut (https://www.ifo.de/node/62918) seit Beginn der Pandemie versäumt, da sie bis zu drei Stunden täglich weniger lernen als davor. Bislang fehlen jedoch konkrete Hinweise darauf, wie diese "Nachhilfe-Milliarde" aussehen soll. Eine gemeinsame Initiative von 15 Bildungsanbietern wendet sich jetzt an die Regierung und bietet ihre Unterstützung bei der Umsetzung des Programms an - mit einem Brief an das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und die Kultusministerkonferenz (KMK).
In dem Schreiben, das am 30. April 2021 an Bildungsministerin Anja Karliczek und KMK-Generalsekretär Udo Michallik gerichtet ist, heißt es: "Wir denken, dass ein Förderprogramm zur Lernhilfe so aufgebaut werden sollte, dass alle wichtigen Bereiche, synchrone, wie die klassische Nachhilfe ebenso wie persönliche Förderung/ sozialpädagogische Hilfe, als auch asynchrone Hilfen, wie Online-Lernhilfen für das Schließen von Wissenslücken in allen Fächern, abgedeckt sind."
Vielseitiges Unterstützungsangebot steht bereit
Die Initiative der digitalen Bildungsanbieter (http://iddb.school/) wird getragen von 15 deutschen Unternehmen, die sich sowohl als junge Start-ups als auch als etablierte mittelständische Unternehmen und Vereine während der Corona-Krise und den damit verbundenen Schulschließungen hervorgetan haben. Alle beweisen momentan, dass passgenaue und individuelle Förderung von Schüler/-innen auch während der aktuellen Krise möglich ist. Digitale Angebote werden bereits von Schüler/-innen und Lehrkräften genutzt - gerade während der Krise - und stoßen nun auf breite Akzeptanz. Die bereits bestehenden Online-Angebote können auch künftig miteinander kombiniert werden, um ein starkes Auffangnetz für Schüler/-innen und Lehrkräfte zu bieten. Das Potenzial ist also noch nicht erschöpft.
Eine Forderung der Initiative ist deshalb, dass Bildungsverantwortliche zu einem gemeinsamen runden Tisch mit digitalen Anbietern zusammenkommen. Dieser sollte möglichst noch im Mai stattfinden, um schnell und konkret handeln zu können.
Zum anderen sollten Verantwortliche über die digitalen Lernangebote ergänzend zur stationären Nachhilfe informieren und sie in das Aufholpaket einbinden. Kommunen und Schulen haben damit die Möglichkeit, aus allen Angeboten das für sie Passende zu wählen - offline wie online und synchron wie asynchron.
Bund sieht Notwendigkeit digitalen Angebots
Dass die Digitalisierung des deutschen Bildungssystems eine notwendige Entwicklung ist, darüber herrscht auch im Bund Konsens. Deshalb sprach Angela Merkel gemeinsam mit Bildungsministerin Karliczek und der Bundesbeauftragten für Digitalisierung, Dorothee Bär vergangene Woche im Online-Dialog (https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/kulturwandel-digitales-lernen-1898088) "Kulturwandel Digitales Lernen" mit Lehrkräften, Gründer/-innen und Expert/-innen über ihre Best Practices in der digitalen Bildung. Merkel betonte hier, es sei wichtig, "dass sich der Mut fortsetzt, neue Wege zu gehen". Zu erwarten ist, dass das Corona-Aufholpaket erst in einigen Monaten ankommen wird. Dabei wäre eine schnelle und unbürokratische Hilfe für Schüler/-innen schon jetzt möglich. Auch hier stehen die Unternehmen der Initiative für Gespräche mit der Politik bereit.
Diese 15 Bildungsanbieter haben sich dieser Initiative angeschlossen und möchten mit ihren vorhandenen Ressourcen einen Lösungsbeitrag leisten:
Dr. Marc Klages, Vorstandsvorsitzender Bundesverband Digitale Bildung e.V.
Der Bundesverband Digitale Bildung e.V. (https://bvdb.org/) ist ein Netzwerk aus Bildungsinstitutionen, Unternehmen, Wissenschaft und Politik und steht für einen deutschlandweiten ganzheitlichen Digital-Ansatz im Bildungswesen. Wir sind Überzeugungstäter und Spezialisten im schulischen sowie unternehmerischen Umfeld mit langjähriger Erfahrung in der Vernetzung von Pädagogik, Technik und Medien. Wir beraten, schulen und begleiten Bildungseinrichtungen und Unternehmen bei der Anwendung und Weiterentwicklung zeitgemäßer Lernmethoden und setzen uns für politische Rahmenbedingungen ein, die das lebenslange digitale Lernen fördern.
Björn Jopen, Co-CEO cleverly GmbH
Cleverly (https://cleverly.de/) ist unsere Idee von der perfekten Online-Nachhilfeschule - bei der Schüler/-innen und ihre Eltern nicht nur von den besten Nachhilfelehrkräften (in allen Fächern und Klassenstufen), sondern auch von unseren Cleverly-Mentor/-innen ganzheitlich bei allen Themen rund ums Lernen unterstützt werden. Als Gründer von Cleverly und als Eltern von Schulkindern sind wir der Überzeugung, dass Lernen Spaß machen kann, und genau dabei wollen wir euch unterstützen! Björn & Fredrik
Christopher Reiners, Vorsitzender Corona School e.V.
Die Corona School (https://www.corona-school.de/) hat bereits 13.000 ehrenamtliche und geprüfte Studierende für eine digitale 1:1-Lernunterstützung vermittelt. Das Angebot richtet sich vor allem an bildungsbenachteiligte Schüler/-innen.
Massimo Cancellara, CEO Easy-Tutor GmbH
Easy-Tutor (https://www.easy-tutor.eu/) wurde Anfang 2017 gegründet und profitiert von langjährigen Erfahrungswerten im Bereich digitaler Bildung, sodass wir bereits seit mehreren Jahren tausenden Familien schulische Unterstützung anbieten können! Tausende hochqualifizierte Tutor/-innen gewährleisten eine individuelle Nachhilfe mit maximalem Qualitätsstandard inkl. absoluter Flexibilität bei der Terminauswahl, modernster Unterrichtsgestaltung dank Grafiktablett sowie optimaler Unterrichtsnachbereitung dank Easy-Cloud.
Felix Ohswald, Co-Founder und CEO GoStudent GmbH
Die digitale Nachhilfe-Plattform GoStudent (http://gostudent.org/) bietet Einzelunterricht für Schüler/-innen jeden Alters und in allen Schulfächern an. Im Kampf gegen den Bildungsverlust stellt GoStudent der Bundesregierung ein Kontingent von fünf Millionen Nachhilfestunden zum Selbstkostenpreis zur Verfügung, die so günstig eingekauft und gratis an Schüler/-innen verteilt werden können.
Christian Bohner, CEO Kuravisma GmbH
Bei bidi helfen wir Eltern und Schüler/-innen dabei, perfekt auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Nachhilfelehrer/-innen zu finden und ihr Potenzial voll zu entfalten. Dazu vereinen wir auf bidi.one alles ganz einfach und digital in einer Plattform: den 1:1 Online-Unterricht, die Terminplanung, die gesamte Kommunikation, die Bewertung des Unterrichts und die Messung des Lernfortschritts.
Benedict Kurz, CEO Knowunity
In der App Knowunity (https://knowunity.de/) können Schüler/-innen von der fünften bis zur 12. Klasse mit mehr als 50.000 hoch qualitativen Zusammenfassungen, Lernzetteln, Karteikarten oder Ausarbeitungen in allen Themen und Fächern effektiv und verständlich lernen. Ebenso können die bereits mehr als 700.000 registrierten Schüler/-innen miteinander interagieren oder sich bei relevanten Schulfragen gegenseitig helfen, um so ihren gesamten Schulalltag mit Spaß und modern auf einer Plattform abzubilden.
Max Maendler, Gründer & Geschäftsführer Lehrermarktplatz
Lehrermarktplatz (https://lehrermarktplatz.de/) ist die größte Tauschbörse für Unterrichtsmaterial im deutschsprachigen Raum. 700.000 Lehrer/-innen tauschen hier ihre selbst erstellten Unterrichtsmaterialien, jeden Tag kommen über 1.000 weitere hinzu. Das Startup wurde 2016 in Berlin gegründet. Inzwischen arbeiten über 50 Mitarbeiter/-innen an der Mission, weltweit Lehrer/-innen zu unterstützen und zu vernetzen.
Mike Shangkuan, CEO Lingoda GmbH
Lingoda (https://www.lingoda.com/de/?utm_source=google_sem&utm_medium=cpc_sem&utm_campaign=%5Bdach_brand_de&gclid=Cj0KCQjwsqmEBhDiARIsANV8H3aY7XEJs09cdvwrBD9rYB1m6RRIhqOoPxON7qH6KPi8n4cDGK_j8AwaAijFEALw_wcB) ist die führende Online-Sprachschule und wurde 2013 in Berlin, Deutschland, gegründet. Wir bieten über 70.000 Lernenden weltweit leicht zugängliche Sprachkurse in Deutsch, Englisch, Business Englisch, Spanisch und Französisch an. Unsere Einzel- oder Kleingruppenstunden werden von über 1.400 qualifizierten, muttersprachlichen Lehrkräften unterrichtet. Über 450.000 Unterrichtsstunden sind pro Jahr verfügbar und rund um die Uhr zugänglich. Unsere Mission ist es, selbst sehr beschäftigten Menschen das Sprachenlernen zu ermöglichen, damit sie ihr volles Potenzial entfalten können - jederzeit und überall.
Sebastian Scott, Initiator naklar.io GmbH & Co. KG
naklar.io hilft über 8000 Schüler/-innen bundesweit mit ehrenamtlicher On-Demand Nachhilfe. Kostenlos, flexibel und zielgerichtet. In Zusammenarbeit mit Städten, Stiftungen, Vereinen und Schulen bietet das EdTech-Startup eine individualisierbare Plattform zur Digitalisierung lokaler Tutoring-Systeme und zur einfachen Verknüpfung von Lehrenden und Lernenden.
Stefan Schabernak, CEO ROCK YOUR LIFE!
ROCK YOUR LIFE! (https://rockyourlife.de/) ist ein Netzwerk aus ehrenamtlich engagierten Studierenden in 52 Vereinen, motivierten Schüler/-innen, verantwortungsvollen Unternehmen und der ROCK YOUR LIFE! gGmbH als Dachorganisation, die sich tatkräftig für mehr Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit für junge Menschen einsetzen. Mit unserem Eins-zu-Eins-Mentoring-Programm bauen wir Brücken zwischen Schüler/-innen, Studierenden und Unternehmen.
Anna Dörfle, Co-CEO Scobees
Scobees (http://www.scobees.com) ist ein digitales Tool, das individualisierte und dynamische Lernwege für Schüler/-innen ermöglicht. Damit Lernkultur zeitgemäß und nachhaltig gelebt werden kann, gestalten Lernende ihren Lernprozess in Scobees selbstständig, partizipativ und vor allem in ihrem ganz persönlichen Tempo - mit Materialien, die Lehrpersonen im Team erstellt haben. Dabei bleiben die Lehrpersonen über das digitale Lerntagebuch kontinuierlich mit den Schüler/-innen in Kontakt und können durch direkte Feedbacks die Schüler/-innen gezielt beim Lernen begleiten!
Daniel Zacharias, CEO Sdui GmbH
Sdui (http://www.sdui.de) bietet Schulen eine DSGVO-konforme Plattform für die Kommunikation zwischen allen Schüler/-innen, Lehrkräften und Eltern. Mit Videotelefonie, Cloud, Umfragen, Übersetzungen und Co. hilft Sdui bereits mehreren tausend Schulen in ganz Deutschland, das Schulleben mit und ohne COVID-19 zu meistern. In der aktuellen Situation bietet Sdui allen Schulträgern bundesweit an, die Plattform für die schulübergreifende Kommunikation und Organisation mit ihren Schulen kostenfrei zu nutzen. Auf seiner Plattform stellt Sdui zudem eine Übersicht von Online-Lernhilfen zur Verfügung.
Alexander Giesecke, Co-CEO simpleclub GmbH
simpleclub ist mit mehr als einer Million Nutzer/-innen monatlich die beliebteste Lernplattform unter Schüler/-innen in Deutschland. Lehrer/-innen nutzen den Lernstoff der fünften bis 13. Klasse kostenfrei als Alternative zum klassischen Schulbuch. Dabei verknüpft simpleclub digitale Lerninhalte (Videos, interaktive Aufgaben, Zusammenfassungen) mit neuester Technologie, mithilfe derer Lehrer/-innen individuelle Lernpläne erstellen und direkt mit ihrer Klasse teilen können. Schüler/-innen lernen damit selbständig von zu Hause weiter. Die Lernpläne ermöglichen eine Lernstandserhebung für alle Themen und Fächer und können zeit- und ortsunabhängig zum Ausgleich von Lerndefiziten genutzt werden.
Stephan Bayer, CEO sofatutor GmbH
Mit 1,5 Millionen Nutzer/-innen pro Woche ist sofatutor.com die umfangreichste Online-Lernplattform im deutschsprachigen Raum (11.000 Lernvideos, 40.000 Übungen und 38.000 Arbeitsblätter). Die Inhalte des 250-köpfigen Teams orientieren sich an den Lehrplänen und richten sich an Schüler/-innen aller Klassenstufen. Lehrkräfte können sofatutor kostenlos nutzen, um Inhalte mit ihren Klassen zu teilen. An über 10.000 Schulen wird heute schon mit sofatutor gelernt, jede vierte Lehrkraft in Deutschland nutzt die Plattform bereits.
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Datum: 03.05.2021 - 10:00 Uhr
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