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Daimler Truck Vorstand Daum: "Unser Ziel ist es bis 2039 nur noch emissionsfreie Fahrzeuge auszuliefern" / Daimler Truck AG& Volvo Group stellen Strategie für neues Brennstoffzellen-Joint Venture vor (AUDIO)

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(ots) - Anmoderation:

Mit der Daimler Truck AG und der Volvo Group haben heute zwei führende Unternehmen der Nutzfahrzeugindustrie die Strategie für ihr neues Brennstoffzellen-Joint Venture vorgestellt. Im Gütertransport sehen Experten die Zukunft der Brennstoffzelle. Sie gilt als Ideallösung für abgasfreie Lkw, hat einen hohen Wirkungsgrad und es entstehen in der Brennstoffzelle auch keine Stickoxide. Einziges Abfallprodukt ist Wasserdampf. Die beiden Partner verfügen über umfangreiche und langjährige Erfahrung bei der Entwicklung neuer Technologien und der Produktion im industriellen Maßstab. Dies wird dem gemeinsamen Unternehmen von Anfang an zugutekommen. In einer digitalen Veranstaltung wurden heute die ambitionierten Ziele vorgestellt. Im Exklusiv-Interview erläutert Martin Daum, Vorstandsvorsitzender der Daimler Truck AG, die Aufgaben und Ziele des Joint Venture:

1. Herr Daum, die Daimler Truck AG und die Volvo Group haben am 1. März ihr neues Brennstoffzellen-Joint Venture gegründet und heute die Strategie vorgestellt. Was planen Sie gemeinsam?

Wir planen zusammen Brennstoffzellen in Serienproduktion zu bringen. Das heißt, das Prinzip, das Daimler seit zwanzig Jahren erforscht hat, jetzt endlich als Produkt auf den Markt zu bringen, das jeder kaufen kann. (0:11)

2. Welche Aufgaben hat das gemeinsame Unternehmen "cellcentric"?

Zunächst ist es eine Gruppe der Techniker, der Forscher, die bisher die Brennstoffzelle entwickelt hat. Die werden sie weiter entwickeln. Man kann sie effizienter machen, man kann sie vor allem günstiger und billiger machen. Da sind die Mitarbeiter mit Hochdruck dran. Dann geht es darum, Lieferanten für die wesentlichen Teile zu finden und dann geht es darum, eine Produktion aufzubauen, die jährlich zunächst einmal vielleicht einhunderttausend Brennstoffzellen, aber irgendwann auch einmal deutlich höhere Zahlen von Brennstoffzellen im Jahr herstellt. (0:26)

3. Wann werden die ersten Brennstoffzellen serienreif sein und für wann ist der Produktionsstart geplant?





Wir haben, wenn wir das Wort serienreif in der Automobilindustrie in den Mund nehmen, sehr hohe Anforderungen. Das wird nicht vor 2025, 2026 sein. Wenn ich aber höre, was manches Start-Up als serienreif bezeichnet, dann sind wir das heute schon. Wir werden schon dieses Jahr die ersten Brennstoffzellen produzieren, die dann in Lkw gehen, die dann auch tatsächlich auf der Straße fahren. Also es kommt wirklich darauf an, wie man Serienreife definiert. (0:22)

4. Warum war dazu ein Joint Venture nötig? Hätte das die Daimler Truck AG nicht auch allein geschafft?

Vom Know How hätten wir es auf jeden Fall alleine geschafft, von den finanziellen Mitteln hätten wir es alleine geschafft, aber Brennstoffzellen haben ein großes Problem: Wir brauchen eine Wasserstoffinfrastruktur und da brauchen wir eine breitest mögliche Basis. Und da war es super toll, die Volvo Gruppe zu finden, die genauso begeistert von der Brennstoffzellentechnologie war, um es gemeinsam zu machen. Zusammen stellen wir so viele Lkw her, dass wir, glaube ich, da die sogenannte kritische Masse bekommen, um dann auch die Infrastruktur aufbauen zu können. (0:28)

5. Welche Vorteile hat Wasserstoff und für welche Transportaufgaben sind Wasserstoff-Lkw geeignet?

Jede Art von Mobilität erfordert zunächst einmal gespeicherte Energie. Heute benutzen wir die gespeicherte Energie in Form von Kohlenwasserstoffen, die bei der Verbrennung CO2 ausstoßen und mit zur Klimaerwärmung beitragen. Deshalb wollen wir das künftig nicht mehr machen. Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten, Energie zu speichern. Das eine ist in Form von Batterien. Das ist schwer und braucht auch eine gewisse Zeit, bis sich solche Batterien aufladen. Und das andere ist: Ich nehme die Energie gespeichert in einem Tank mit, in einer CO2-freien Speicherform, und das ist der Wasserstoff. Deshalb denke ich, ist ein wasserstoffbetriebenes Fahrzeug deutlich ähnlicher und vergleichbarer mit heute einem diesel- oder benzinbetriebenen Fahrzeug. Und je schwerer die Ladung, desto länger die Strecke, also desto mehr Energie ich brauche und desto unvorhersehbarer die Route, also umso weniger ich sie planen kann, desto eher brauche ich den Wasserstoff, weil ich da einfach mehr Energie am Lkw mit transportieren kann. (0:54)

6. Wird der Wasserstoffantrieb mittelfristig den batterieelektrischen Antrieb bei Nutzfahrzeugen ersetzen?

Nein, das ist für mich kein entweder oder, es ist sowohl als auch. Je leichter die Ladung, je kürzer die Strecke, je planbarer die Strecke, desto eher ist die Batterie das bessere. Am Ende zählt: Was ist die effizientere Form? Und da wird es eine ganz wichtige Frage in der Zukunft geben: Wie entwickelt sich der Preis von grünem Strom plus die notwendige Infrastruktur, Ladeinfrastruktur, die wir brauchen? Und wie entwickelt sich der Preis von grünem Wasserstoff, das heißt Wasserstoff, der aus grünem Strom hergestellt ist? Und das sind die beiden großen Unbekannten. Und je nachdem, wie sich die Frage dann in zehn, fünfzehn Jahren klärt, wird sich dann auch klären, welche Anwendungszwecke besser für Batterie oder Wasserstoff sind. Wir bei Daimler und auch mein Kollege Martin Lundstedt bei Volvo sind der Überzeugung, dass es beides werden wird. (0:48)

7. Das Ziel ist ein klimaneutraler und nachhaltiger Transport. Bis wann ist dieses Ziel realistisch erreichbar?

Ein Lkw fährt auf der Straße etwa zehn Jahre. Das heißt, wenn wir anfangen, eine gesamte Produktion, 100 Prozent aller Lkw, emissionsfrei auf die Straße zu bringen, dann braucht es weitere zehn Jahre, bis dann der ganze Fuhrpark, der auf der Straße ist, ausgewechselt ist. Unser Ziel ist es, bis 2039 nur noch emissionsfreie Fahrzeuge herauszulassen. Und dann wären wir 2050 bei einem völlig emissionsfreien Güterverkehr in Gesamteuropa. Das ist ein großes Unterfangen und manche sagen: Warum dauert das so lange? Aber nehmen Sie die zehn Jahre, die es braucht, bis ein Fahrzeug auf der Straße dann am Ende seines Lebenszyklus ist. (0:39)

8. Welche Rahmenbedingungen sind nötig, um wasserstoffbasierte Brennstoffzellen voranzubringen?

Wir brauchen drei Dinge, um dieser Technologie zum Durchbruch zu verhelfen. Wir brauchen attraktive Angebote vonseiten der Industrie, uns also. Wir brauchen eine funktionierende Infrastruktur. Und wir brauchen, was wir Kostenparität nennen. Alle drei sind wie bei einer Multiplikation miteinander verknüpft. Wenn ein Faktor Null ist, ist das gesamte Produkt Null, egal wie gut die anderen beiden Faktoren sind. Wir arbeiten daran und werden bis 2027 ein gutes Angebot an Fahrzeugen mit Brennstoffzelle haben. (0:24)

9. Wie sieht es bei der Ladeinfrastruktur aus und was muss die Politik tun, um den Einsatz wasserstoffbasierter Brennstoffzellen zu beschleunigen?

Beim Problem der Infrastruktur arbeiten wir sehr eng mit den Mineralölgesellschaften und den Gasherstellern zusammen. Auch da sind Milliarden-Investitionen notwendig. Und auch da muss die Politik heftig mithelfen. Warum? Weil wir eine Investition in Infrastruktur brauchen, wo am Anfang nur ganz wenige Fahrzeuge da sind. Das klassische Huhn-Ei-Problem. Und dann brauchen wir das Thema Kostenparität. Ein Fahrzeug mit Brennstoffzelle wird immer teurer sein als mit einem Dieselmotor. Gleiches gilt übrigens auch für die Batterie. Dann kommt es darauf an, wie teuer grüner Wasserstoff oder grüner Strom in der Ladestation ist. Auch hier würde ich sagen, es ist auf absehbare Zeit noch mit einem höheren Preis zu rechnen als dem Preis für Diesel. Es zeigt einfach, wie effizient Kohlenwasserstoffe bisher waren. Und das muss die Politik durch eine CO2-Bepreisung ausgleichen. Deshalb ist das, was jetzt dieser Tage auch in Deutschland passiert ist, dieser CO2-Preis auf Benzin, ein guter erster Schritt. Wir haben im Lkw-Bereich die Möglichkeit auf eine CO2-basierte Maut, aber da ist die Politik gefragt. Und das betrifft nicht nur die Transportindustrie, sondern letztendlich jeden Zweig unserer Ökonomie. (1:08)

Abmoderation:

Martin Daum, Vorstandsvorsitzender der Daimler Truck AG im Exklusivinterview. Gemeinsam mit der Volvo Group hat das Unternehmen heute die Strategie für das Brennstoffzellen-Joint Venture "cellcentric" vorgestellt.

Pressekontakt:

Daimler AG, Uta Leitner, 0711 1753058
Daimler AG, Peter Smodej, 0711 1753230
all4radio, Hermann Orgeldinger, Laura Kühner, 0711 3277759 0

Original-Content von: Daimler Truck AG, übermittelt durch news aktuell


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Datum: 29.04.2021 - 13:34 Uhr
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