Studie Automobilbarometer 2021 - Verkehrswende muss bezahlbar sein (FOTO)
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- Dilemma für Geringverdiener - umweltfreundliche Antriebe sind oft zu teuer, der Benziner bleibt weltweit bei 30 Prozent die erste Wahl.
- Corona und die Folgen - 35 Prozent weltweit geben weniger Geld für Autokauf aus.
- Alternativen in Sicht - der Gebrauchtwagenmarkt für Elektro- und Hybridwagen wächst.
München (ots) - Zur Eindämmung des Klimawandels planen weltweit immer mehr Länder, Fahrzeuge mit Diesel- und Benzinmotoren zu verbieten. Für Verbraucherinnen und Verbraucher mit niedrigem und mittlerem Einkommen führt das häufig zu einem Dilemma. Viele von ihnen brauchen aufgrund ihrer Lebensumstände oder der Infrastruktur vor Ort ein Auto. Ein neues, umweltfreundlicheres Fahrzeug können sie sich jedoch meist nur schwer leisten. Die Corona-Pandemie hat diese Situation noch verschärft. Laut dem Automobilbarometer International von Consors Finanz (https://www.consorsfinanz.de/unternehmen/studien/Automobilbarometer/index.html) wollen aufgrund der Krise 35 Prozent der Konsumentinnen und Konsumenten weltweit und in Deutschland 28 Prozent weniger Geld für den geplanten Autokauf ausgeben. Bei der Gruppe der Geringverdiener sind es weltweit knapp 40 Prozent, in Deutschland sogar knapp die Hälfte (48 Prozent). Bei den Haushalten mit mittlerem Einkommen sind es weltweit 36 Prozent und in Deutschland 27 Prozent.
Wahl des Antriebs hängt mit Einkommen zusammen
Trotz staatlicher Förderung bleiben E-Autos für einen Teil der einkommensschwächeren Befragten unerschwinglich. Schließlich muss nicht nur der Wagen, sondern oft auch die Ladestation vor der Haustür finanziert werden. So überrascht es nicht, dass 30 Prozent der Befragten mit niedrigem Einkommen weltweit beim nächsten Autokauf statt eines Elektro- oder Hybrid-Autos weiterhin einen Benziner einplanen und 19 Prozent einen Diesel. In Deutschland ist die Bereitschaft etwas höher. Hier ist für 33 Prozent der Befragten mit niedrigem Einkommen der Kauf eines Elektro- oder Hybrid-Autos eine Alternative. 24 Prozent sind noch unschlüssig, welcher Antrieb es werden soll.
Für Haushalte mit mittleren Einkommen ist der Erwerb eines Elektro- oder Hybridwagens schon eher eine Option. Bereits 24 Prozent weltweit beabsichtigen, einen Hybrid und jeder Sechste ein reines Elektroauto anzuschaffen. 31 Prozent bleiben beim Benziner. In Deutschland würde sich hingegen weiterhin knapp die Hälfte der Befragten mit mittlerem Einkommen für einen Benziner entscheiden, nur 18 Prozent einen Hybrid und 14 Prozent ein Elektroauto.
Gebrauchter E-Automarkt eine Chance
In wirtschaftlich schwer zu kalkulierenden Zeiten ist der Gebrauchtwagen eine preisgünstigere Lösung. Laut der Studie würden 38 Prozent der weltweit Befragten mit niedrigem Einkommen auf ein Gebrauchtfahrzeug zurückgreifen, um die Ausgaben für den Autokauf zu reduzieren. Bei den Befragten mit mittlerem Einkommen sind es 28 Prozent (Deutschland: 21 Prozent/22 Prozent). Der Gebrauchtwagenmarkt entwickelt sich zugleich zu einer Chance für die Antriebswende. Dank der gestiegenen Anzahl der Modelle und Neuzulassungen steigt auch das Angebot an jungen gebrauchten Elektro- und Hybridfahrzeugen. Diese Entwicklung spiegelt sich in den Marktzahlen wider: Während die Neuzulassungen 2020 weltweit in den Keller gingen, war die Gebrauchtwagen-Nachfrage relativ stabil. Parallel stieg der Anteil der Hybrid- und Elektrofahrzeuge an Besitzumschreibungen laut Kraftfahrt-Bundesamt 2020 auf 2,10 Prozent an, im Februar 2021 weiter auf 2,57 Prozent. 2019 lag er erst bei 1,2 Prozent.
Die Antriebswende muss sozial verträglich sein
Bernd Brauer, Head of Automotive Financial Services bei Consors Finanz, resümiert: "Klima- und Verkehrswende gelingt nur mit einer Antriebswende. Diese muss sozial verträglich gestaltet werden." Dass der Kauf eines gebrauchten Elektro- oder Hybridautos zunehmend zur Option wird, ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. "Hilfreich wäre sicherlich eine weitergehende finanzielle Unterstützung des Staates abgestimmt auf das Haushaltseinkommen", so Brauer. Das halten laut Automobilbarometer im Übrigen auch 74 Prozent der weltweit Befragten für hilfreich. Dass Prämien ein probates Mittel sein können, zeigt nicht zuletzt die hohe Zahl der Neuzulassungen von Elektroautos und Plug-in-Hybriden in Deutschland für 2020.
Weitere Informationen
- Meldung: Sinn in der Krise: Corona und die Verkehrswende (https://www.consorsfinanz.de/unternehmen/presse/Pressemitteilungen/2021/Sinn-in-der-Krise_-Corona-und-die-Verkehrswende/index.html)
- Vollständige Studie in Englisch (https://www.consorsfinanz.de/unternehmen/studien/Automobilbarometer/Studien/index.html)
- Grafiken zum Download (https://www.consorsfinanz.de/unternehmen/studien/Automobilbarometer/Grafiken/index.html)
Über die Studie
Das Automobilbarometer International wird jährlich von Consors Finanz herausgegeben. Die Verbraucherstudie wurde vom 2. bis 11. September 2020 durch Harris Interactive in 15 Ländern durchgeführt: Belgien, Brasilien, China, Frankreich, Deutschland, Italien, Japan, den Niederlanden, Polen, Portugal, Südafrika, Spanien, Türkei, Großbritannien und den USA. Insgesamt wurden über 10.000 Personen im Alter zwischen 18 und 65 Jahren befragt (Online-Befragung über CAWI). Diese Personen wurden aus einer repräsentativen nationalen Stichprobe des jeweiligen Landes ausgewählt.
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Datum: 23.03.2021 - 10:55 Uhr
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