Rauchstopp: Alternative Nikotin-Produkte erhöhen die Erfolgschancen
(ots) - Nikotin Institut fordert Aufklärung über Ersatzprodukte und präsentiert Maßnahmenempfehlungen für eine europaweit einheitliche gesetzliche Regelung
Rauchen ist für eine Vielzahl von tabakassoziierten Gesundheitsschäden verantwortlich und findet in unserer gesundheitsorientierten Gesellschaft immer weniger Akzeptanz. Langjährigen Raucherinnen und Rauchern fällt ein absoluter und abrupter Rauchstopp aber oftmals sehr schwer. Gleichzeitig wünscht sich mehr als die Hälfte der über 50-Jährigen aufzuhören bzw. den Zigarettenkonsum zu reduzieren.
Univ.-Doz. Dr. med. Ernest Groman, wissenschaftlicher Leiter des Nikotin Instituts, kennt das Problem aus seiner umfangreichen Praxiserfahrung bei der Betreuung von Aufhörwilligen seit über 20 Jahren. An den Programmen und Informationskampagnen des Nikotin Instituts haben bisher mehr als 50.000 Menschen teilgenommen. Der Autor des Buches "Rauchfrei in 5 Wochen" (Springer Verlag) ist Befürworter des Prinzips der "Tobacco-Harm-Reduction" und sieht in dem immer größer werdenden Angebot an alternativen Nikotinzuliefersystemen eine vielversprechende Möglichkeit, langjährige Raucherinnen und Raucher auf dem Weg zum Wenig- oder Nichtrauchen erfolgreich zu unterstützen.
Univ.-Doz. Dr. med. Ernest Groman: "Raucherinnen und Raucher berichten uns, dass Hilfsmittel wie zum Beispiel E-Zigaretten, Tabakerhitzer und tabakfreie Nikotinbeutel helfen, die Zahl der gerauchten Zigaretten zu reduzieren, mit Situationen zu recht zu kommen, in denen nicht geraucht werden darf, sowie in weiterer Folge oft zum kompletten Verzicht auf die klassische Tabakzigarette führen."
Wichtig sind für Univ.-Doz. Dr. med. Ernest Groman auch in Motivation und Bestärkung der umstiegswilligen Menschen: "Der Schritt von der klassischen Zigarette hin zu einem alternativen Nikotinzuliefersystem stellt für viele Menschen eine große Hürde dar. Hier können auch Anreizsysteme sowie eine unterstützende, persönliche und maßgeschneiderte Beratung maßgeblich zum Erfolg beitragen."
Voraussetzung dafür ist aber, dass für alternative Produkte wie tabakfreie Nikotinbeutel, aber auch E-Zigaretten und Tabakerhitzer Standardisierungen und gesetzliche Rahmenbedingungen geschaffen werden, die es ermöglichen, ihr gesundheitspolitisches Potenzial vollständig ausschöpfen zu können. Es gilt, Konsumentinnen und Konsumenten über ihre gesundheitlichen Vorteile im Vergleich zu herkömmlichen Zigaretten informieren zu dürfen.
Statt einer rigorosen Verbotspolitik fordert Univ.-Doz. Dr. med. Ernest Groman daher die Durchführung von weitreichenden Kampagnen mit einer möglichst zielgerichteten Aufklärung über die Gefahren des Rauchens von Tabakzigaretten sowie der gleichzeitigen Information über die gesundheitlichen Vorteile von Ersatzprodukten.
Hier muss insbesondere der Fokus auf die derzeitigen Raucherinnen und Raucher gelegt werden.
Im Sinne des Jugendschutzes sind diese Maßnahmen von einer strikten und kontinuierlichen Marktbeobachtung zum Kaufverhalten von Jugendlichen zu begleiten, um gegebenfalls notwendige Korrekturen durchführen zu können.
Maßnahmenempfehlungen (Zusammenfassung)
- Schaffung von Anreizen zum Umstieg auf alternative Produkte
- Angebot von persönlicher Beratung für RaucherInnen zum Um- oder Ausstieg
- Schaffung gesetzlicher Rahmenbedingungen für tabakfreie Nikotinbeutel
- Aufklärungs- und Informationskampagnen statt "Informationssperre" für alternative Produkte
- Marktbeobachtung zum Konsum junger Menschen
Univ.-Doz. Dr. med. Ernest Groman ist Arzt und Experte für Programme zur Raucherentwöhnung. Als wissenschaftlicher Leiter des Nikotin Institutes Wien organisiert und führt Univ.-Doz. Dr. med. Dr. Groman unter anderem in Zusammenarbeit mit den österreichischen Sozialversicherungsträgern seit mehr als 20 Jahren Raucherentwöhnungsprogramme durch.
Das Nikotin Institut bietet Hilfestellungen für Raucherinnen und Rauchern, die die Abstinenz vom Zigarettenkonsum erreichen, bzw. Ihren Konsum langfristig reduzieren wollen. Im Zentrum steht dabei die Reduktion von tabakassoziierten Erkrankungen.
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Datum: 16.03.2021 - 11:41 Uhr
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