Mahnung zu Frieden, Freiheit und Selbstbestimmung
Staatssekretär Stephan Mayer MdB spricht zum Gedenken an den 4. März 1919
(LifePR) - riedlichen Demonstrationen ein Ende und forderten 54 Todesopfer und zahlreiche Verletzte unter der deutschen Bevölkerung.
Zum 102. Jahrestag dieses historischen Ereignisses, gedachten die Sudetendeutschen wieder in einer Feierstunde den Opfer des 4.März 1919 und erinnerten so auch an das Selbstbestimmungsrecht der Völker. Allerdings versammelte man sich nicht wie gewohnt im ?Haus der Heimat? in Stuttgart sondern auf digitalem Wege, erlaubt doch die ?Corona?-Pandemie gegenwärtig keine Präsenzveranstaltungen.
Unter den zahlreichen Besuchern, die der Einladung zur digitalen Feierstunde zum Gedenken an den ?4.März 1919? gefolgt waren, konnte der Landesobmann der Sudetendeutschen Landsmannschaft Baden- Württemberg, Bürgermeister Klaus Hoffmann, auch wieder eine große Anzahl von Ehrengästen begrüßen. So hatten sich u.a. der Vizepräsident des Europäischen Parlaments, Rainer Wieland (CDU) MdEP, der Staatsekretär im Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration Baden-Württemberg, Wilfried Klenk (CDU) MdL, der CDU-Landtagsabgeordnete Konrad Epple, Ministerialdirigent a.D. Herbert Hellstern, der neue Oberbürgermeister der Stadt Stuttgart, Dr. Frank Nopper (CDU), der Göppinger Oberbürgermeister, Alexander Maier, die Erste Bürgermeisterin der Stadt Karlsruhe, Gabriele Luczak-Schwarz, der Erste Bürgermeister der Stadt Schwäbisch Gmünd, Christian Baron, der ehemalige Innenminister Baden-Württembergs, Reinhold Gall (SPD), die Landesvorsitzende des Bundes der Vertriebenen Baden-Württemberg, Stadträtin Iris Ripsam (CDU), die Bundesfrauenreferentin der Sudetendeutschen Landsmannschaft, Gerda Ott, die Landesfrauenreferentin der Sudetendeutschen Landsmannschaft Baden-Württemberg, Ilse von Freyburg, der Sprecher der Südmährer, Franz Longin, der Vorsitzende des Landesverbandes der Heimat- und Trachtenvereine Baden-Württemberg e.V., Reinhold Frank sowie die Mitglieder der Bundesversammlung der Sudetendeutschen Landsmannschaft, Regine Löffler-Klemsche, Bruno Klemsche und Waltraud Illner, online zugeschaltet, um an der Feierstunde teilzunehmen.
Aber auch über die Grenzen Baden-Württembergs hinaus waren durch die Online Veranstaltung bundesweit Vertreter der Sudetendeutschen Landsmannschaft wie der stellvertretende Bundesvorsitzende der Sudetendeutschen Landsmannschaft, Steffen Hörtler, und der Präsident der SL-Bundesversammlung, Reinfried Vogler, mit der von der ?Bildungsstätte Heiligenhof? in Bad Kissingen technisch unterstützen Gedenkveranstaltung verbunden.
Ein besonderer Gruß von Landesobmann, Bürgermeister Klaus Hoffmann, galt jedoch dem Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat, dem CSU-Bundestagsabgeordneten Stephan Mayer, der in diesem Jahr die Gedenkrede in der von Michael Essl musikalisch umrahmten Feierstunde hielt.
Landesobmann, Bürgermeister Klaus Hoffmann, der die Vorgeschichte zu den Ereignissen des 4.März 1919 in den Mittelpunkt seiner Rede stellte und dabei auch das Wirken des Sozialdemokraten Wenzel Jaksch würdigte, machte deutlich, dass den sudetendeutschen Opfern des 4.März 1919 und der Vertreibung endlich Gerechtigkeit widerfahren müsse, denn die Sudetendeutsche Frage sei bis heute noch immer offen und zu klären.
Gedenkredner Stephan Mayer, CSU-Bundestagsabgeordneter und Staatssekretär im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat, ließ in seiner Ansprache keinen Zweifel daran aufkommen, dass der Gedenktag zu den Ereignissen des 4.März 1919 nichts an seiner Bedeutung eingebüßt habe. So mahne dieser Tag zu Frieden, Freiheit und Selbstbestimmung, Forderungen, die an Aktualität nicht verloren haben. Gedenkredner Stephan Mayer würdigte in seiner Ansprache die Arbeit der Sudetendeutschen in Baden-Württemberg und erinnerte daran, dass dieses Bundesland ohne die Aufbauleistung der deutschen Heimatvertriebenen und deren Zustimmung bei der Abstimmung über die Gründung Baden-Württembergs, sich nicht zu diesem erfolgreichen Land entwickelt hätte, das es heute darstellt. Der Staatssekretär im Bundesinnenministerium erwähnte aber auch die Förderprogramme der Bundesregierung, mit der die verständigungspolitische Arbeit der Vertriebenen unterstützt wird. Bei den ca. 100 Einzelmaßnahmen jährlich, die der Verständigung und Aussöhnung sowie der Zusammenarbeit zwischen den Heimatvertriebenen und den Völkern Ostmittel-, Ost- und Südosteuropas dienen und in ihrem Schwerpunkt die Intensivierung des friedlichen Miteinanders in Europa zum Ziel haben, soll nach den Worten von Stephan Mayer vor allem auch die junge Generation angesprochen werden, um auf diesem Wege den Wert eines vereinten und friedlichen Europas zu vermitteln. Der CSU-Bundespolitiker ließ die digitale Versammlung aber auch wissen, dass in den vergangenen Jahrzehnten die Sudetendeutschen zusammen mit dem Bund schon viel erreicht haben. Dabei erwähnte er auch einzelne vom Bundesinnenministerium geförderte Projekte wie das ?Sudetendeutsche Museum? in München oder auch das ?Deutschlandhaus? in Berlin, ein Meilenstein der Erinnerungsarbeit mit Dauerausstellung und Dokumentationszentrum der Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung, dass nach langem Warten im Juni 2021 im Beisein von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eröffnet werden soll. Aber auch mit der Einrichtung des ?Gedenktages für die Opfer von Flucht und Vertreibung?, der zusammen mit dem ?Weltflüchtlingstag? alljährlich am 20.Juni begangen wird, habe die Bundesregierung ein Zeichen gesetzt, sind doch die Flüchtlingsschicksale von heute mit dem Schicksal der deutschen Heimatvertriebenen von damals nicht zu unterscheiden. Enttäuscht zeigte sich Staatssekretär Stephan Mayer von der Reaktion des Europäischen Kommission auf die Europäische Bürgerinitiative ?MinoritySafePack?, die mit 1,2 Millionen Unterschriften unterstützt wurde und darauf abzielt, den Schutz von Personen, die nationalen und sprachlichen Minderheiten angehören, zu verbessern. Die Weigerung, zugunsten der Minderheiten initiativ zu werden und keine gesetzlichen Regelungen in Angriff zu nehmen, um den unter anderem vom Europäischen Parlament unterstützten Forderungen der europäischen Bürgerinitiative Minority SafePack in allen EU-Staaten Geltung zu verschaffen, ist ernüchternd. In diesem Zusammenhang forderte der Gedenkredner von der europäischen politischen Ebene eine stärkere Unterstützung der Minderheiten in Europa ein.
Nicht unerwähnt ließ Stephan Mayer auch die Ungleichbehandlung, die sich gegenwärtig im Bereich der Fremdrenten der Spätaussiedler entwickle und regte einen Härtefonds an, der diese Ungerechtigkeit minimieren solle. Mit der Hoffnung, dass beim 72. Sudetendeutschen Tag am 22. und 23.Mai 2021 in Hof endlich wieder Begegnungen möglich werden, schloss Stephan Mayer seine Gedenkrede.
Wir vertreten die im Land Baden-Württemberg wohnenden Sudetendeutschen.
Die Nachfahren jener Deutschen, die vor mehr als 800 Jahren in den sogenannten "Böhmischen Ländern", nämlich in Böhmen, Mähren und dem südlichen Teil Schlesiens (diese Länder bilden heute die "Tschechische Republik") ansässig geworden sind, wurden in diesem Jahrhundert unter dem Sammelnamen "Sudetendeutsche" bekannt.
1945/46 wurden 3,2 Millionen von den insgesamt 3,5 Millionen Sudetendeutschen aus ihrer Heimat vertrieben, ihr Eigentum wurde entschädigungslos konfisziert. Konfiskation und Vertreibung waren begleitet von blutigen Exzessen. Grundlage dieser gegen Menschen- und Völkerrecht verstoßenden "ethnischen Säuberung" bildeten Dekrete, die vom damaligen tschechoslowakischen Staatspräsidenten Edvard Bene? erlassen worden waren und die heute noch gültig sind.
Rund 600 000 dieser vertriebenen Sudetendeutschen kamen nach Baden-Württemberg, wo sie sich eine neue Existenz aufbauten und in das wirtschaftliche, gesellschaftliche, kulturelle und politische Leben eingegliedert wurden. Sie fanden sich in zahlreichen Vereinigungen zusammen, deren Grundlage ganz verschiedenartig war: Herkunftsgebiete, politische oder kulturelle Interessen, Freizeitgestaltung, berufliche Gemeinsamkeiten und manches mehr.
Jeder 15. Einwohner Baden-Württembergs ist Sudetendeutscher. Heute gibt es in Europa und Übersee insgesamt rund 3,8 Millionen Sudetendeutsche. Rund 600 000 von ihnen kamen im Zuge der Vertreibung aus ihrer Heimat nach dem 2.Weltkrieg nach Baden-Württemberg. Gemeinsam mit der einheimischen Bevölkerung trugen sie in der Nachkriegszeit zum Wiederaufbau des Landes bei. Durch ihre Stimmabgabe bei der Volksabstimmung 1952 waren sie wesentlich am Zustandekommen des "Südweststaates" beteiligt. Die für Baden-Württemberg kennzeichnende Ausgewogenheit zwischen großen Weltfirmen, Mittel- und Kleinbetrieben hat die wirtschaftliche Eingliederung der Sudetendeutschen und die Gründung neuer Werke und Fabriken durch sudetendeutsche Unternehmer in besonderem Maße erleichtert. Stellvertretend dafür seien genannt die Autofirma Porsche in Stuttgart, die Wiesenthal-Glashütte in Schwäbisch Gmünd, die Aluminium-Hütte Grohmann in Bisingen,die Maschinenfabrik Panhans in Sigmaringen, die Papierwerke Zechel in Reilingen,das Pharmawerk Merckle in Blaubeuren, dazu zahlreiche weitere mittlere und kleinere Betriebe.
27 Städte und Gemeinden Baden-Württembergs übernahmen Patenschaften über sudetendeutsche Kreise, Gemeinden und Landschaften. Insgesamt 24 kulturelle sudetendeutsche Einrichtungen - wissenschaftliche Gesellschaften, Archive, Büchereien, Sammlungen, Heimatstuben - wurden durch eigene Kraft der Sudetendeutschen und mit Hilfe öffentlicher Stellen in Baden-Württemberg aufgebaut.
Aus dem kulturellen Leben des Landes sind manche Namen von Sudetendeutschen nicht mehr wegzudenken, wie z. B. der Bildhauer Prof. Otto H. Hajek, die Tänzerin Birgit Keil, die Komponisten Karl-Michael Komma und Widmar Hader, der weltbekannte Posaunist Armin Rosin, die Dirigenten Wolfgang G. Hofmann und Emmerich Smola, die Malerin Traude Teodorescu-Klein oder der Dichter und Schriftsteller Josef Mühlberger - um nur einige wenige stellvertretend zu nennen.
Das Sudetenland im Vergleich zur Fläche einzelner deutscher Bundesländer
Bayern 70550 km2
Baden-Württemberg 35750 km2
Sudetenland 26500 km2
Hessen 21100 km2
Schleswig-Holstein 15700 km2
Saarland 2600 km2
Die kulturelle Verflechtung der Sudetendeutschen mit den übrigen deutschen Ländern und Landschaften ist seit Jahrhunderten eng und vielgestaltig.
Beispiele sind: Der schwäbische Baumeister Peter Parler aus Schwäbisch Gmünd, der im 14. Jahrhundert u. a. den Veitsdom in Prag erbaute, oder der aus dem Egerland kommende Barockbaumeister Balthasar Neumann, der nicht nur die Würzburger Residenz, sondern z. B. auch berühmte Treppenhäuser in Brühl und Bruchsal schuf. Auch andere Namen, herausgegriffen aus einer großen Zahl, beweisen den lebendigen Anteil, den die Deutschen aus den böhmischen Ländern am geistigen Leben des gesamten deutschen Volkes hatten und haben: Der Komponist Johann Wenzel Stamitz aus Deutsch-Brod beispielsweise, der später in Mannheim wirkte, Vinzenz Prießnitz und Johann Schroth, die großen Naturheiler, der Brünner Abt Gregor Mendel, dessen Vererbungslehre zur Grundlage moderner Genetik wurde, die Friedensnobelpreis-Trägerin Bertha von Suttner, die Dichter Rainer Maria Rilke, Adalbert Stifter, Marie von Ebner-Eschenbach, die Maler Alfred Kubin oder Ferdinand Staeger, aber auch die Bamberger Symphoniker, die nach der Vertreibung aus den "Prager Deutschen Philharmonikern" hervorgegangen waren, oder auch der Schriftsteller Otfried Preußler aus Reichenberg, dessen "Räuber Hotzenplotz" und "Kleine Hexe" heute Millionen Kinder und Erwachsene erfreuen.
Die Organisationen der Sudetendeutschen spiegeln in ihrer Vielfalt und Vielschichtigkeit das Leben und die Interessen der Angehörigen dieser Volksgruppe wider. Im politischen, kulturellen, wissenschaftlichen, wirtschaftlichen, beruflichen, sozialen und gesellschaftlichen Bereich gibt es sudetendeutsche Zusammenschlüsse, aber auch auf Generationsebene und im Bereich der Freizeitgestaltung.
In Baden-Württemberg gibt es heute 27 größere sudetendeutsche Vereinigungen, von denen viele noch Untergliederungen auf Orts- und Kreisebene haben.
Mehrere sudetendeutsche Zeitschriften werden in Baden-Württemberg herausgegeben, ebenso haben verschiedene sudetendeutsche Stiftungen, Institute und Gesellschaften ihren Sitz in diesem Lande.
Die Sudetendeutschen im Vergleich zur Einwohnerzahl verschiedener Staaten
Norwegen 4,1 Mio
Sudetendeutsche 3,8 Mio
Irland 3,3 Mio
Albanien 2,7 Mio
Luxemburg 0,36 Mio
Island 0,23 Mio
Wir vertreten die im Land Baden-Württemberg wohnenden Sudetendeutschen.
Die Nachfahren jener Deutschen, die vor mehr als 800 Jahren in den sogenannten "Böhmischen Ländern", nämlich in Böhmen, Mähren und dem südlichen Teil Schlesiens (diese Länder bilden heute die "Tschechische Republik") ansässig geworden sind, wurden in diesem Jahrhundert unter dem Sammelnamen "Sudetendeutsche" bekannt.
1945/46 wurden 3,2 Millionen von den insgesamt 3,5 Millionen Sudetendeutschen aus ihrer Heimat vertrieben, ihr Eigentum wurde entschädigungslos konfisziert. Konfiskation und Vertreibung waren begleitet von blutigen Exzessen. Grundlage dieser gegen Menschen- und Völkerrecht verstoßenden "ethnischen Säuberung" bildeten Dekrete, die vom damaligen tschechoslowakischen Staatspräsidenten Edvard Bene? erlassen worden waren und die heute noch gültig sind.
Rund 600 000 dieser vertriebenen Sudetendeutschen kamen nach Baden-Württemberg, wo sie sich eine neue Existenz aufbauten und in das wirtschaftliche, gesellschaftliche, kulturelle und politische Leben eingegliedert wurden. Sie fanden sich in zahlreichen Vereinigungen zusammen, deren Grundlage ganz verschiedenartig war: Herkunftsgebiete, politische oder kulturelle Interessen, Freizeitgestaltung, berufliche Gemeinsamkeiten und manches mehr.
Jeder 15. Einwohner Baden-Württembergs ist Sudetendeutscher. Heute gibt es in Europa und Übersee insgesamt rund 3,8 Millionen Sudetendeutsche. Rund 600 000 von ihnen kamen im Zuge der Vertreibung aus ihrer Heimat nach dem 2.Weltkrieg nach Baden-Württemberg. Gemeinsam mit der einheimischen Bevölkerung trugen sie in der Nachkriegszeit zum Wiederaufbau des Landes bei. Durch ihre Stimmabgabe bei der Volksabstimmung 1952 waren sie wesentlich am Zustandekommen des "Südweststaates" beteiligt. Die für Baden-Württemberg kennzeichnende Ausgewogenheit zwischen großen Weltfirmen, Mittel- und Kleinbetrieben hat die wirtschaftliche Eingliederung der Sudetendeutschen und die Gründung neuer Werke und Fabriken durch sudetendeutsche Unternehmer in besonderem Maße erleichtert. Stellvertretend dafür seien genannt die Autofirma Porsche in Stuttgart, die Wiesenthal-Glashütte in Schwäbisch Gmünd, die Aluminium-Hütte Grohmann in Bisingen,die Maschinenfabrik Panhans in Sigmaringen, die Papierwerke Zechel in Reilingen,das Pharmawerk Merckle in Blaubeuren, dazu zahlreiche weitere mittlere und kleinere Betriebe.
27 Städte und Gemeinden Baden-Württembergs übernahmen Patenschaften über sudetendeutsche Kreise, Gemeinden und Landschaften. Insgesamt 24 kulturelle sudetendeutsche Einrichtungen - wissenschaftliche Gesellschaften, Archive, Büchereien, Sammlungen, Heimatstuben - wurden durch eigene Kraft der Sudetendeutschen und mit Hilfe öffentlicher Stellen in Baden-Württemberg aufgebaut.
Aus dem kulturellen Leben des Landes sind manche Namen von Sudetendeutschen nicht mehr wegzudenken, wie z. B. der Bildhauer Prof. Otto H. Hajek, die Tänzerin Birgit Keil, die Komponisten Karl-Michael Komma und Widmar Hader, der weltbekannte Posaunist Armin Rosin, die Dirigenten Wolfgang G. Hofmann und Emmerich Smola, die Malerin Traude Teodorescu-Klein oder der Dichter und Schriftsteller Josef Mühlberger - um nur einige wenige stellvertretend zu nennen.
Das Sudetenland im Vergleich zur Fläche einzelner deutscher Bundesländer
Bayern 70550 km2
Baden-Württemberg 35750 km2
Sudetenland 26500 km2
Hessen 21100 km2
Schleswig-Holstein 15700 km2
Saarland 2600 km2
Die kulturelle Verflechtung der Sudetendeutschen mit den übrigen deutschen Ländern und Landschaften ist seit Jahrhunderten eng und vielgestaltig.
Beispiele sind: Der schwäbische Baumeister Peter Parler aus Schwäbisch Gmünd, der im 14. Jahrhundert u. a. den Veitsdom in Prag erbaute, oder der aus dem Egerland kommende Barockbaumeister Balthasar Neumann, der nicht nur die Würzburger Residenz, sondern z. B. auch berühmte Treppenhäuser in Brühl und Bruchsal schuf. Auch andere Namen, herausgegriffen aus einer großen Zahl, beweisen den lebendigen Anteil, den die Deutschen aus den böhmischen Ländern am geistigen Leben des gesamten deutschen Volkes hatten und haben: Der Komponist Johann Wenzel Stamitz aus Deutsch-Brod beispielsweise, der später in Mannheim wirkte, Vinzenz Prießnitz und Johann Schroth, die großen Naturheiler, der Brünner Abt Gregor Mendel, dessen Vererbungslehre zur Grundlage moderner Genetik wurde, die Friedensnobelpreis-Trägerin Bertha von Suttner, die Dichter Rainer Maria Rilke, Adalbert Stifter, Marie von Ebner-Eschenbach, die Maler Alfred Kubin oder Ferdinand Staeger, aber auch die Bamberger Symphoniker, die nach der Vertreibung aus den "Prager Deutschen Philharmonikern" hervorgegangen waren, oder auch der Schriftsteller Otfried Preußler aus Reichenberg, dessen "Räuber Hotzenplotz" und "Kleine Hexe" heute Millionen Kinder und Erwachsene erfreuen.
Die Organisationen der Sudetendeutschen spiegeln in ihrer Vielfalt und Vielschichtigkeit das Leben und die Interessen der Angehörigen dieser Volksgruppe wider. Im politischen, kulturellen, wissenschaftlichen, wirtschaftlichen, beruflichen, sozialen und gesellschaftlichen Bereich gibt es sudetendeutsche Zusammenschlüsse, aber auch auf Generationsebene und im Bereich der Freizeitgestaltung.
In Baden-Württemberg gibt es heute 27 größere sudetendeutsche Vereinigungen, von denen viele noch Untergliederungen auf Orts- und Kreisebene haben.
Mehrere sudetendeutsche Zeitschriften werden in Baden-Württemberg herausgegeben, ebenso haben verschiedene sudetendeutsche Stiftungen, Institute und Gesellschaften ihren Sitz in diesem Lande.
Die Sudetendeutschen im Vergleich zur Einwohnerzahl verschiedener Staaten
Norwegen 4,1 Mio
Sudetendeutsche 3,8 Mio
Irland 3,3 Mio
Albanien 2,7 Mio
Luxemburg 0,36 Mio
Island 0,23 Mio
Datum: 07.03.2021 - 18:48 Uhr
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7.03.2021 (lifePR) - Der 4.März 1919 ist ein markantes Datum in der Geschichte der Sudetendeutschen.
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