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Kostenniveau in der M+E Industrie Standortnachteil im internationalen Vergleich / Brossardt: "Wettbewerbsnachteile im Lowtech-Segment gegenüber Asien wachsen"

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(ots) - Die deutsche Metall- und Elektro-Industrie leidet unter einer im internationalen Vergleich hohen Kostenbelastung. Das ist ein zentrales Ergebnis des M+E Strukturberichts, den die IW Consult GmbH erstellt hat. Bei der Kostenbelastung belegt Deutschland Rang 38 von 44 betrachteten Ländern.

"Das hohe Kostenniveau trägt maßgeblich zum Verlust an internationaler Wettbewerbsfähigkeit der M+E Industrie bei. Hohe Arbeits- und Energiekosten sind belastende Faktoren. Von dieser Entwicklung ist insbesondere das Medium-Lowtech und das Lowtech-Segment betroffen, da die internationale Konkurrenz ihre Kostenvorteile besser nutzen kann", erklärt der Hauptgeschäftsführer der bayerischen Metall- und Elektroarbeitgeberverbände bayme vbm, Bertram Brossardt und fordert: "Wir müssen die Kostensituation in den Griff bekommen und die Unternehmen entlasten. Wir brauchen eine Kostenpause. Ansonsten verlieren wir weiter Marktanteile an unsere Konkurrenten. Das gilt es, um jeden Preis zu verhindern. Hier ist auch der Tarifpartner gefragt, das langfristige Kostenniveau auf ein international wettbewerbsfähiges Maß zurückzuführen. Sichert doch das Exportwachstum unseren Wohlstand." So wird die Kostenentwicklung seit 2000 deutlich schlechter bewertet als in anderen Ländern, Deutschland belegt lediglich Platz 39.

Ein weiteres Ergebnis des Berichts: Überdurchschnittliches Exportwachstum führt zu mehr Wissensorientierung in der Produktion. "Eine höhere Wissensintensivierung bringt mehr Erfolg auf den Weltmärkten, folglich haben exportorientierte Branchen technologieorientiertere Produktionsweisen. Das zeigt sich auch am Wachstum: Deutschlands Metall- und Elektro-Industrie wächst im Vergleich mit seinen Konkurrenten ausschließlich im Hightech- und im Medium-Hightech-Segment schneller. Ansonsten verliert Deutschland Wettbewerbsanteile, insbesondere nach Asien", erklärt Brossardt. So liegt Deutschland beim Exportwachstum auf Platz 20 von 44 verglichenen Ländern im M+E Strukturbericht.





Die Metall- und Elektro-Industrie ist der bedeutendste Industriezweig in Deutschland - und das mit zunehmendem Gewicht. Im Jahr 2000 war rund jeder zweite Industriebeschäftigte in der M+E Industrie tätig, 2019 waren es bereits zwei von Drei. Die gleiche prozentuale Entwicklung zeigt sich beim Umsatz. "Innerhalb der Branchen gibt es aber erhebliche Unterschiede. So hat der Umsatz im Fahrzeugbau an der gesamten M+E Industrie von 36,1 Prozent im Jahr 2000 auf 41,5 Prozent in 2019 deutlich zugenommen. Im gleichen Zeitraum ging der Anteil der Elektronikindustrie am Umsatz in der M+E Industrie von 22,1 Prozent auf 15,3 Prozent zurück", berichtet Brossardt.

Laut Bericht sind die unterschiedlichen Entwicklungen sowohl auf strukturelle Gründe als auch auf den unterschiedlichen Grad der Internationalisierung bestimmter Branchen zurückzuführen. So hat der Fahrzeug- und der Maschinenbau deutlich höhere Exportquoten als andere M+E Branchen und auch höhere Umsätze pro Beschäftigten. "Diese Branchen haben überdurchschnittlich vom Wachstum der Auslandsmärkte profitiert, die sich dynamischer entwickelt haben als die Inlandsmärkte. Der Internationalisierungsvorsprung hat den Unterschied gemacht", kommentiert Brossardt.

Pressekontakt:

Tobias Rademacher, Tel. 089-551 78-399, E-Mail: tobias.rademacher(at)ibw-bayern.de

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Datum: 24.02.2021 - 09:46 Uhr
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