„Greener Linien“ und Stadt Wien investieren 503 Millionen Euro in Öffi-Ausbau – 2021 ganz im Zeichen des größten Klimaschutz-Projekts
Die Wiener Linien halten Wien stets mobil. Das haben die MitarbeiterInnen der Wiener Öffis im vergangenen Jahr mit Bravour bewiesen. Trotz Coronakrise haben sie Fahrgäste weiterhin sicher und schnell durch die Stadt gebracht sowie wichtige Modernisierungs- und Ausbauprojekte auch unter erschwerten Bedingungen abgeschlossen. „Gerade im vergangenen Jahr haben die 8.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Wiener Linien gezeigt, wie systemrelevant sie sind: Sie haben ihre eigenen Sorgen hintangestellt und dafür gesorgt, dass Wien auch während der Pandemie mobil bleibt. Dafür möchte ich mich nochmals ausdrücklich bedanken“, betont der für die Wiener Linien zuständige Stadtrat Peter Hanke.
(IINews) - Die Wiener Linien halten Wien stets mobil. Das haben die MitarbeiterInnen der Wiener Öffis im vergangenen Jahr mit Bravour bewiesen. Trotz Coronakrise haben sie Fahrgäste weiterhin sicher und schnell durch die Stadt gebracht sowie wichtige Modernisierungs- und Ausbauprojekte auch unter erschwerten Bedingungen abgeschlossen. „Gerade im vergangenen Jahr haben die 8.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Wiener Linien gezeigt, wie systemrelevant sie sind: Sie haben ihre eigenen Sorgen hintangestellt und dafür gesorgt, dass Wien auch während der Pandemie mobil bleibt. Dafür möchte ich mich nochmals ausdrücklich bedanken“, betont der für die Wiener Linien zuständige Stadtrat Peter Hanke.
Mit schnellstmöglich umgesetzten und stets transparenten Sicherheitsmaßnahmen für MitarbeiterInnen und Fahrgäste leisten die Wiener Linien einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie. Internationale Studien belegen: es konnte bisher keine einzige Infektionskette auf die öffentlichen Verkehrsmittel zurückgeführt werden. Die im April bei den Wiener Linien eingeführte Mund-Nasen-Schutz-Tragepflicht – im Jänner 2021 folgte die FFP2-Tragepflicht – zählt dabei als wichtiger Schlüssel zum Erfolg. Auch intern haben die Sicherheitsmaßnahmen gut gegriffen und es kam zu keiner einzigen Clusterbildung. Die Öffis waren durchgehend und bis auf wenige Wochen zu Beginn des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020 auch in den dichtesten Intervallen unterwegs, um alle, die auf die Öffis angewiesen waren, an ihr Ziel zu bringen.
Das Corona-Jahr 2020: Vielfache Einschränkungen führen zu verändertem Mobilitätsverhalten
Das Mobilitätsverhalten hat sich mit den gesetzten Maßnahmen der Bundesregierung und den Einschränkungen im vergangenen Jahr maßgeblich verändert und auch bei den Wiener Linien deutliche Spuren hinterlassen: Es kam im vergangenen Jahr zu einem starken Einbruch der Fahrgastzahlen. Mit den ersten von der Bundesregierung angeordneten Ausgansbeschränkungen waren bis zu 80 Prozent weniger Fahrgäste mit Bus, Bim und U-Bahn unterwegs! Mit den Lockerungen im Sommer waren wieder mehr Menschen mit den Öffis unterwegs, mit dem „Soft-Lockdown“ im November kam es schließlich wieder zu einem deutlichen Minus von 60 Prozent. Im Jahresschnitt sind die Fahrgastzahlen um 40 Prozent gesunken. Insgesamt waren 2020 rund 574 Millionen Fahrgäste mit U-Bahn, Bim und Bus unterwegs.
Auch in vielen anderen Städten konnte man ähnliche Rückläufe bei den Fahrgastzahlen beobachten, wie zum Beispiel in London mit bis zu 95 Prozent, Lyon mit bis zu minus 90 Prozent, Budapest mit minus 80 Prozent und Berlin mit minus 75 Prozent.
2020 haben sich auch die Nutzungszwecke verändert. Wege, die bisher zumeist mit den Öffis zurückgelegt wurden, entfielen letztes Jahr teilweise sogar gänzlich: Schulen und Universitäten wurden mehrheitlich auf Distance Learning umgestellt und viele Unternehmen stellten auf Kurzarbeit oder Home Office um. All das hat auch Auswirkungen auf den Modal Split. Im vergangenen Jahr nutzten rund 27 Prozent die Öffis auf ihren täglichen Wegen. Wie auch 2019 bleibt der Anteil der PKW-Nutzung bei 27 Prozent. Durch die stark eingeschränkten Bewegungsradien wurden 2020 die Wege vermehrt mit dem Fahrrad bzw. zu Fuß zurückgelegt. Die Wiener Linien investieren weiter in das Angebot für die kurzen Wege mit dem weiteren Ausbau der WienMobil-Stationen und dem neuen stationären Bikesharingangebot WienMobil Rad, das im Frühjahr 2022 in Betrieb gehen soll.
StammkundInnen halten den Wiener Linien die Treue
Trotz der Ausnahmesituation im vergangenen Jahr weiß der überwiegende Großteil der WienerInnen ihre Öffis zu schätzen und nutzt das Angebot auch weiterhin. Obwohl sich die Arbeitsumstände etwa durch Kurzarbeit oder Home Office stark gewandelt haben und auch der Schulbesuch über viele Monate nicht möglich war, sind die StammkundInnen den Wiener Linien weiterhin treu geblieben: Die Wiener Linien freuen sich über mehr als 1 Million Jahreskarten-, Semesterkarten- und JugendticketbesitzerInnen im Jahr 2020.
Weniger Fahrgäste bedeuteten 2020 auch weniger Einnahmen für die Wiener Linien. Die Einnahmeeinbußen bei den Ticketerlösen belaufen sich auf rund 110 Millionen Euro da – unter anderem auch aufgrund fehlender Touristen – kaum Einzelkarten oder Kurzzeitnetzkarten gekauft wurden. Die Stadt Wien unterstützt dieses Jahr mit dem Betriebskostenzuschuss Mehrbedarf von 75 Millionen Euro und die Wiener Linien haben entsprechende finanzielle Maßnahmen getroffen. Das dichte Öffi-Angebot, die Sicherheit der Fahrgäste, sowie die Wartungen und Reinigungen aller Fahrzeuge werden weiterhin auf gewohnt hohem Niveau fortgeführt. In anderen Bereichen kam es jedoch aufgrund der aktuellen Lage zu Kostenreduktionen, wie etwa bei der Nacht-U-Bahn, die derzeit nicht unterwegs sein kann.
„Trotz Einnahmeeinbußen wurde anders als in vielen Branchen keiner der 8.700 MitarbeiterInnen in Kurzarbeit geschickt oder verlor seinen Job“, betont Stadtrat Peter Hanke.
Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer unterstreicht die wichtige Partnerschaft zwischen der Stadt Wien und den Wiener Linien: „Vor allem in schwierigen Zeiten. Wenn es einmal keine Rekordzahlen gibt, zeigt sich, wie stark der Zusammenhalt ist. Nur gemeinsames Handeln bringt die Fahrgäste wieder zurück. Deshalb möchte ich mich an dieser Stelle bei Stadtrat Peter Hanke für den gemeinsamen Corona-Weg bedanken“, so Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer.
Öffis als Top-Arbeitgeberin
Die Wiener Linien haben sich 2020 vor allem in der Coronakrise als sichere Arbeitgeberin positioniert. Während viele Menschen in der Krise ihre Arbeit verloren haben, bleiben die Wiener Linien auch in Krisenzeiten eine verlässliche Arbeitgeberin. Insgesamt konnten rund 1.100 neue MitarbeiterInnen in unterschiedlichsten Berufsbildern ihre Karriere im größten Klimaschutzunternehmen der Stadt starten.
Damit wurden 270 Öffi-MitarbeiterInnen mehr rekrutiert als noch im Jahr 2019 – auch dank schneller Umstellung auf professionelles Online-Recruiting. „Das Jahr 2020 hat gezeigt, das nachhaltige Jobs einen regelrechten Boom am Jobmarkt erfahren haben“, so Günter Steinbauer. „Wien wächst, wir bauen laufend das Öffi-Netz aus. Dafür brauchen wir auch jede Menge Expertinnen und Experten – nicht nur im Fahrdienst, sondern auch im Bereich der Bauwirtschaft, den Werkstätten und IT.“ Insgesamt 26.000 Bewerbungen sind im vergangenen Jahr bei den Wiener Linien eingegangen.
Rückblick 2020:
•Öffi-Paket 2020 abgeschlossenVerlängerung Linie O ins Nordbahnhofviertel
•Gleismodernisierungs-Offensive - 8.400 Meter Gleis und 82 Weichen in ganz Wien erneuert
•Fahrzeugmodernisierungen
•Jede U6 klimatisiert
•Neue Flexity Straßenbahnen
•Intervallverdichtungen
•Jede U6 nach Siebenhirten
•U2-Intervallverdichtung in die Seestadt
•WienMobil-Stationen
•3 neue WienMobil-Stationen
•Neue Haltestellen
•30 Projekte im neuen Design umgesetzt
•Ansprachen Masken-Pflicht
•Über 105.000 Ansprachen seit Juli 2020
Das sind die Großprojekte 2021:
Die Wiener Linien investieren heuer 503 Millionen Euro in die Öffis – so viel wie noch nie. Denn antizyklische Investitionen sind gerade in Krisenzeiten wichtig. Mit dem Start der Bauvorhaben für die U2xU5 setzen die Wiener Linien nicht nur ein wichtiges Zeichen für den Klimaschutz, sondern kurbeln zudem auch die Wirtschaft an und schaffen und sichern Arbeitsplätze.
U2xU5: Bauvorhaben in vollem Gang
Mitte Januar 2021 erfolgte mit dem offiziellen Spatenstich der Startschuss für die Bauarbeiten bei den Stationen U2xU5 Rathaus und U5 Frankhplatz. Die Verkehrsumleitung im Bereich des Landesgerichts konnte in Betrieb genommen werden. Auch die Bauvorbereitungen für die Stationen U2xU3 Neubaugasse, U2xU4 Pilgramgasse und U2 Reinprechtsdorfer Straße haben mit Februar gestartet bzw. werden für die Station U2xS Matzleinsdorfer Platz fortgesetzt. Ab März beginnen dann die Rohbauarbeiten bei allen Baulosen, die das Baugeschehen für die nächsten rund eineinhalb Jahr prägen werden. Ende Mai 2021 tritt die U2-Teilsperre in Kraft, die aufgrund der U2-Bauarbeiten notwendig ist. Für rund 26 Monate wird die U2 nur zwischen Seestadt und Schottentor geführt. In der Zeit wird die U2-Stammstrecke auch mit Bahnsteigtüren für den vollautomatischen Betrieb der U5 ab 2026 ausgestattet. Die neue Strecke der U2 geht ab 2028 in Betrieb.
Wiener Linien sind Greener Linien
Die Wiener Linien bauen ihr Angebot laufend aus. Die neue U-Bahn U2xU5 ist das größte Klimaschutzprojekt Wiens und wird im Betrieb bis zu 75.000 Tonnen Kohlendioxidemissionen pro Jahr einsparen. Die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen die vorhandenen Verkehrsflächen vier Mal effizienter als der Autoverkehr und ermöglichen so mehr städtische Grünräume.
Neben den Investitionen in den Ausbau der Öffis ist die derzeit laufende Neugestaltung des Vorplatzes Spittelau ein aktiver Beitrag der Wiener Linien zum Klimaschutz und bietet eine weitere Cooling-Maßnahme in der Stadt. Außerdem laufen aktuell zahlreiche Forschungsprojekte, um die Öffis noch klimafreundlicher zu machen.
RemiHub etwa lotet aus, wie Öffi-Garagen als Innerstädtische Logistikflächen für Paketzusteller genutzt werden können. Spezielle Photovoltaikfolien auf der U3-Station Ottakring testen, wie diese Technologien sinnvoll auf U-Bahn-Dächern eingesetzt werden können. Wie Wiener-Linien-Grünflächen neben Stationen und Haltstellen effizienter für Insekten und Pflanzen genutzt werden können, untersucht derzeit die Boku.
Mit den Wiener Linien bis zur Haustüre
Die Wiener Linien bauen ihr Sharing-Angebot weiter aus. Derzeit sind sieben WienMobil-Stationen in Betrieb, die das Öffi-Angebot mit Bikesharing und Carsharing verknüpfen. Mindestens fünf weitere Stationen werden 2021 dazukommen. Zusätzlich laufen derzeit die Vorbereitungen auf die europaweite Ausschreibung des Citybike-Nachfolgers. Das wienweite Bikesharing-Netz der Wiener Linien wird nächstes Jahr in Betrieb gehen.
Wiener-Linien-Fahrzeugflotte als modernste der Welt
Mit der Lieferung des ersten fertigen X-Wagens im Sommer 2020 starteten die Tests und Prüfungen für die neuen U-Bahn-Generation. Diese werden 2021 laufend weitergeführt. Mit der erfolgreichen Betriebsbewilligung 2022 kann der X-Wagen für den Fahrgastbetrieb auf den Linien U1 bis U4 eingesetzt werden. Nach Fertigstellung der ersten Baustufe der U5, voraussichtlich 2026, kann der X-Wagen dann erstmals vollautomatisch auf der neuen Linie U5 fahren.
Auch bei den Straßenbahnen tut sich viel: Nachdem bereits 18 Flexitys auf den Linien 6 und 11 höchst erfolgreich ihre Runden drehen, sollen heuer 24 weitere neue Garnituren von Bombardier an die Wiener Linien geliefert werden. Das sorgt für noch mehr Barrierefreiheit und Komfort bei den Wiener Linien.
Sicherheit und Service
Der Sicherheitsdienst der Wiener Linien wächst weiter. Derzeit haben die Wiener Linien rund 130 Sicherheitsdienst-MitarbeiterInnen, bis Ende des Jahres 2021 wird der Sicherheitsdienst auf rund 145 MitarbeiterInnen ausgebaut. Die Sicherheitsdienst-MitarbeiterInnen sind rund um die Uhr im Netz unterwegs und dienen Fahrgästen als AnsprechpartnerInnen.
Als eine wichtige Zusatzaufgabe haben die Sicherheitsdienst-MitarbeiterInnen gemeinsame mit den KollegInnen aus den Service-Teams – insgesamt sind das 330 MitarbeiterInnen – im vergangenen Jahr die Kontrolle der Maskenpflicht in den Öffis erhalten. Seit Anfang Juli 2020 haben die MitarbeiterInnen mehr als 105.000 Personen an den Mund-Nasen-Schutz und den korrekten Sitz der Maske erinnert. 380 Fahrgäste, die die Maskenpflicht auch nach Ansprache verweigert haben, hat der Sicherheitsdienst in letzter Konsequenz von der Fahrt ausgeschlossen und eine Geldstrafe von 50 Euro ausgesprochen. Auch heuer wird dies ein wichtiger Teil ihrer Aufgaben bleiben.
Neue Lehrwerkstätte, zwei neue Lehrberufe
Mit rund 8.700 MitarbeiterInnen sind die Wiener Linien eine der größten Arbeitgeberinnen der Stadt. Umso wichtiger ist es, dass auch die Ausbildung der Lehrlinge zukunftsfit bleibt. Deshalb investieren die Wiener Linien gemeinsam mit der Stadt Wien kräftig. Ein neuer Lehrlingscampus für bis zu 480 Lehrlinge wird in den kommenden Jahren in Simmering gebaut, ab Herbst werden gleich zwei neue Lehrberufe angeboten: die Doppellehre Elektrotechnik & Mechatronik, sowie Gleisbautechnik.
Infrastruktur-Offensive 2021
Das Projekt NEU4 – die größte Modernisierung in der Geschichte der Wiener U-Bahn – liegt nach wie vor voll im Zeit- bzw. Budgetplan und auch heuer sind wichtige Arbeiten geplant. So werden am Franz-Josefs-Kai Tunneldecke und Straßenoberfläche zwischen Marienbrücke und Dominikanerbastei von Ende Juni bis Anfang Oktober erneuert. Währenddessen kommt es zu keinen Einschränkungen für die U4-Fahrgäste.
Dazu kommen noch rund 30 Gleiserneuerungsprojekte um das rund 172 Kilometer lange Straßenbahnnetz für die Zukunft zu rüsten. Auf den Bahnhöfen und Garagen gehen auch heuer wichtige Modernisierungs- und Erweiterungsarbeiten weiter, um für unsere wachsenden Fahrzeugflotte vorzubauen.
Investitionen auf einen Blick:
Gesamtinvestitionen 2021 503 Mio. €
davon Ausbau U-Bahn-Netz
185 Mio. €
davon Modernisierung U-Bahn-Netz 84 Mio. €
davon Anschaffung neuer Fahrzeuge 79 Mio. €
davon Modernisierung Bahnhöfe, Garagen, Werkstätten 26 Mio. €
davon Gleismodernisierung
25 Mio. €
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Bianca Blywis-Bösendorfer
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Datum: 19.02.2021 - 12:24 Uhr
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